Hallo, ich habe letztes Jahr mein Abitur gemacht und mich hat dieses Problem meine gesamte Schullaufbahn begleitet.

In der Oberstufe war ich den total am verzweifeln. Die Kurse waren kleiner und jeder musste mehr als 1x in der Stunde was sagen. Am Anfang der Stunde wurden wir in vielen Fächern abgefragt und solche Situationen haben mich enorm unter Druck gesetzt. Ich konnte sobald ich aufgerufen wurde nicht mehr klar denken und die einfachsten Sachen vielen mir nicht mehr ein, oder ich traute mich (wie du ) nicht zu antworten.

Geholfen hat es mir, mit den Lehrern in Kontakt zu treten und ihnen von meinen Ängsten zu erzählen . Gemeinsam konnte ich dann mit vielen Lehrern gute Lösungen finden. Es kostet zwar viel Überwindung einen Lehrer einfach so drauf anzusprechen, aber auch ich hatte Angst, dass sie denken würde ich sei dumm, o.ä. wenn ich auf die simpelsten Fragen nichts antworte.

Melde dich bei den Aufgaben , bei denen du dir zu 100% sicher bist. Meine Lehrer haben mich später oft auch nur noch sehr behutsam aufgerufen und falls ich mich zu sehr gestresst gefühlt habe, konnte ich ihnen ein Zeichen geben, worauf sie die Frage jemand anderem stellten. Somit war die Situation für mich nicht allzu lange unerträglich.

Wenn du schon in Kursen bist, sind diese ja meist kleiner als die Klassen der vorherigen Schuljahre . Bei bspw. 10 Leuten in einem Kurs, können die Lehrkräfte auch besser auf die Bedürfnisse des Einzelnen eingehen.

Die meisten Lehrer sind (nach meiner Erfahrung) durchaus interessiert daran , den Schülern zu helfen und wollen ihnen nichts Böses.

Liebe Grüße.

...zur Antwort

Hallo, 

ich würde mich selbst als introvertiert beschreiben. Schon als Kind habe ich auch Zeit für mich gebraucht, ich war auch nie diejenige die ewig lange Fangen etc. spielen konnte, nicht weil ich nicht sportlich war, sondern einfach weil ich dieses auspowern nicht brauchte . Meine Eltern meinten ich habe als kleines Kind immer gründlich nachgedacht bevor ich geredet habe.

Jetzt mit 16 Jahren ,bin ich mir dessen natürlich bewusster geworden. Ich brauche viel Zeit für mich um Geschehnisse zu reflektieren und um mich zu regenerieren . Das Gehirn von introvertierten Menschen reagiert sensibler auf Reize als das von extrovertierten Menschen.Ich versuche das immer wie folgt meinen Mitmenschen zu erklären: 

als ich zum Beispiel auf Klassenfahrt in Asien war, habe ich in kurzer Zeit super viele Eindrücke gesammelt, jedoch hatte ich auch wenig Zeit für mich alleine . Nach ein/zwei Tagen schon habe ich mich mit den ganzen Eindrücken völlig überfordert gefühlt. Mein Kopf war voll gestopft mit diesen Eindrücken und ich hatte einfach keine Zeit diese für mich zu ordnen und zu reflektieren wodurch ich dann ständig gereizt war. Eine Freundin beispielsweise fragte mich dann ob ich die Klassenfahrt überhaupt genießen konnte. Darauf wusste ich keine wirkliche Antwort aber als ich 5 Tage zuhause war und Zeit hatte alles gründlich zu reflektieren , war ich total froh diese Reise gemacht zu haben und würde es jetzt als die beste meines Lebens (bis jetzt ) bezeichnen. 

Kurz : 

Introvertierte Menschen laden ihre Akkus durch Zeit für sich alleine auf und sind nach zuviel Zeit mit ihren Mitmenschen schnell erschöpft. Extrovertierte Menschen blühen erst richtig auf wenn sie sich in Gruppen aufhalten und empfinden zu viel Zeit für sich alleine als langweilig.

Hoffe das war nicht zu wirr geschrieben und gut zu verstehen :) 

Liebe Grüße!

...zur Antwort