ich wollte noch den Sachverhalt näher beschreiben, aber das System hat nur meine überschrift genommen. Mein Freund ist 60 Jahre alt und war leider wie ich erfahren habe seit Jahrzehnten nicht mehr beim Arzt. Leider hatte er nun einen schweren Herzinfarkt. ich weiss, keiner kann Prognosen abgeben, und man muss hoffen, aber ich leide extrem. Ich wusste nichts davon und er wurde wiederbelebt, eine große zum Herz führende Ader war zu 100% zu. Ich mache mir extreme Vorwürfe, da ich ihm gern geholfen hätte bzw. er hätte nur zum Arzt gehen brauchen oder mal sagen müssen, dass er Beschwerden hat. Denn er hatte sicher schon welche. Er wurde ca. 1 Stunde wiederbelebt, bzw. bis er im Schockraum war. Der Herzinfarkt ist zwar direkt im RTW passiert, aber die lange Wiederbelebung war bestimmt sehr schlecht. Auch da stellt sich für mich schon die Frage, wie lang sollte man diese Wiederbelebung machen, wenn man weiss, dass die meisten dann schwere Schäden beibehalten oder Schwerstpflegefälle werden. Vielleicth wäre es für ihn sogar besser gewesen, so sehr ich ihn behalten möchte, wenn man ihn nicht so lange wiederbelebt hätte. Es ist schwer, wo man die Grenzen ziehen soll.
am Dritten Tag kam er schon an die Dialyse und dh. wohl dass die Niere nicht mehr richtig arbeitet. Er ist voller Wasser und bekommt morgen (12. Tag) auch noch eine Halsschnitt. Es ist für mich nicht mehr zu ertragen. Selbst wenn er einen Tag vorher, wo ich merkte, dass es ihm schlecht ging, doch mal was zu mir gesagt hätte. Das verkrafte ich nie. Es hat sich bisher (heute ist 11. Tag) leider nichts gebessert. ich denke je länger man die Maschinen dran lässt, umso größer ist die Gefahr, dass er ein Pflegefall bleibt.
Ich bin froh, dass ich zu ihm kann, aber ich habe keinen Einfluss, das muss seine Familie entscheiden. Ich verkrafte es nur nicht, dass er so gar nicht auf sich geachtet hat. Wir waren erst ein paar Monate zusammen und erst nach dem Herzinfarkt erfuhr ich, dass er 20 Jahre nicht beim Arzt war. Es wäre zu verhindern gewesen. Damit komme ich nicht klar. eine Ader geht meist nicht von heute auf morgen zu, ist meist eine Verkalkung über Jahre. Er hätte eine Stent bekommen, blutverdünner und seine Ernährung anpassen müssen, aber er hätte noch gelebt.
habt Ihr ähnliches durch?
Ich habe angst, dass er im Wachkoma bleibt, Hirnschäden hat oder ein schwerer Pflegefall wird.
wo kann man sich beraten lassen? Die Ärzte machen ja alles, was die Maschinen und Medikamente hergeben, aber ist das gut?
Wann sollte man ihn erlösen und geht es dann noch?
Die schwerste Frage im Leben, wann ist ein Leben noch lebenswert und wer will das entscheiden?