Hi:) Erstmal: Glückwunsch das du schon einen Termin zur Diagnoseabsprache hast! Das ist meistens das wo es bei vielen dran hängt und nicht so recht vorwärts geht.
Allerdings habe ich gelesen, dass die Diagnose sehr lange dauert und bei jedem unterschiedlich lange dauert.
Wenn der Termin ersteinmal da ist dauert der Diagnoseprozess nicht wirklich lange. Das Problem liegt eher bei den ewigen Wartezeiten der Anlaufstellen. Ich musste damals 7 Monate warten bis ich meinen ersten Termin hatte und das war noch relativ kurz. (Kenne einige die über 1 Jahr warten mussten.)
Ich bin damals bei einer "ADHS-Ambulanz" getestet worden. Bei mir waren das 2 Gesprächstermine die 3 Wochen auseinanderlagen. In der Zwischenzeit musste ich ein parr Tests machen und Fragebögen ausfüllen aber das wars dann eigentlich schon. Lass dich da nicht entmutigen!
Jetzt habe ich aber Angst das es bereits zuspät sein wird zu dem Zeitpunkt, wo die Diagnose gekommen ist.
Ich kenne einige Menschen die erst mit 50+ ihre Diagnose bekommen haben. Es ist unglaublich frustierend und ich kann gut die Wut und Entäuschung in ein System verstehen, dass es zugelassen hat, dass für 25 Jahre keiner mal auf den Gedanken gekommen ist das vielleicht wirklich was nicht stimmt. Bin auch im Erwachsenenalter diagnostiziert worden und war erstmmal sehr angepisst auf alles und jeden. Aber ich kann dir versichern, dass es nicht zu spät ist um deine ADHS-Symptome doch noch in den Griff zu bekommen.
Wo sollte ich mich am besten testen lassen, um möglichst schnell Fortschritte zu machen?
Das Testen an sich hat mit deinem persönlichem Fortschritt machen erstmal nicht viel zu tun. Du hast nach der Diagnose das Papier wo bestätigt wird: 'Ja, die Person hat ADHS'. Was du dann danach damit machst ist das wichtige.
Ich hab da 3 verschiedene Anlaufstellen durch:
1.Therapie (bei einem Psychotherapeuten)
Ich bin zur Zeit in Gesprächstherapie wo es tatsächlich recht wenig um mein ADHS an sich geht und mehr darum wie sich das auf meine persönlichen Beziehungen zu meinen Mitmenschen auswirkt.
2.Medikamente (von einem Psychater)
Das geht erst mit Diagnose. Beinhaltet ne Menge körperliche Tests um zu sehen ob du das überhaupt nehmen darfst + Aufklärungsgepräch.
3.Selbsthilfegruppe
Bei dem Begriff Selbsthilfegruppe schrecken viele ersteinmal zurück aber ich fand das persönlich sehr hilfreich sich mit Betroffenen über das Thema auszutauschen. Die Leute da haben oft Tipps und Erfahrungen auf die man selber nicht kommen würde und können dir bestimmt auch nochmal besser sagen was es für Angebote und Möglichkeiten in deiner Umgebung gibt.
Hier ist ne lange Liste der von SHG's für ADHS: https://adhs-deutschland.de/unser-angebot/selbsthilfegruppen/suche
(Wenn dein Ort nicht draufsteht, einfach nochmal googeln, vielleicht findet sich ja doch was:)