Hallo.
Die bisherigen Antworten verwundern mehr denn sie klären. Ich lebe selbst im Ausland und bin nicht persönlich betroffen. Ich kenne Leute, die Mitglied in diesem Verein sind und eine ehemalige Mitarbeiterin. Und um es noch einmal zu verdeutlichen:
Ein Deutscher hat im Ausland einen Verein gegründet, der allein aus Familienmitgliedern besteht. Von den Erlösen dieses Vereins (Teilnahmegebühren ab Veranstaltungen, etc.) lebt diese Familie. Sie fahren u.a. ein Auto mit deutschem Kennzeichen, obwohl sie allesamt seit mehreren Jahren nicht mehr in Deutschland leben. Es gibt hier bisher lediglich Ermittlungen wegen der vorgeschriebenen aber fehlenden, kostenpflichtigen Ummeldung des Fahrzeuges auf ein hiesiges Kennzeichen. Mit ein paar Tricks ließen sich Sanktionen bisher vermeiden. Vielleicht ist das in Deutschland nicht bekannt, aber ich kann mir für 120 Euro jederzeit eine deutsche TÜV-Plakette kaufen, ohne dass das Auto nach Deutschland muss. Nicht nötig zu erwähnen, dass die Plakette original ist. Lediglich auf den Prüfbericht muss ich verzichten. Da ich ein Fahrzeug mit hiesigem Kennzeichen habe, spielt das für mich persönlich keine Rolle und ist einzig und allein zu Informationszwecken erwähnt.
Grund meiner Suche nach Informationen ist also der Umstand, dass die mir bekannte ehemalige Mitarbeiterin nicht nur einen ungültigen Arbeitsvertrag hatte, sondern auch ... denn Rest spare ich mir. Fakt ist, und hier sind die Ermittlungen gerade erst angelaufen, dass ihre Unterschrift auf der Anmeldung bei der Sozialversicherung gefälscht wurde, um ihr zustehende Boni zu sparen. Da sie weder die Landessprache spricht, noch ihre Rechte kannte, wurde sie massiv ausgenutzt. Als sie die Sprache lernen wollte, legte man ihr mit der Drohung der Entlassung nahe, darauf zu verzichten. Alles in allem seltsame Vorgänge. Aber wer Deutsche kennenlernen will, muss die einmal im Ausland erlebt haben. Da tun sich oftmals Abgründe auf. Im Endeffekt hat sie bis zu ihrer Kündigung für einen Stundenlohn von 2 Euro gearbeitet. Der Mindestlohn ist das Fünffache. Da Vertrag und Realität dermaßen danebenliegen, aber die Unterlagen manipuliert sind, hat eine Strafanzeige leider bisher keine Klärung gebracht.
Zwischenzeitlich geht das so genannte Vereinsleben ungestört weiter. Unter dem Deckmantel eines deutschen e.V..
Nur ein Beispiel: Wenn ein Rentner und Vereinsmitglied für einen Kaffee nicht den ortsüblichen Euro, sondern 2 Euro plus Tageseintritt ins Vereinsheim zahlen muss, bei Tagesreisen schon mal 100 Euro für einen Busausflug ins 20 km entfernte Umland incl. eines Kaffees anfallen (die zweite Tasse kostet schon extra) und man die Preise des Busunternehmers kennt - wie ich, stellt sich die Frage nicht mehr, ob dieser Verein wirtschaftlich arbeitet. Zumal diese Familie keine weiteren Einkünfte hat.
Sollte hier nun niemand willens sein, mir entsprechende Auskünfte zu erteilen, werde ich mich dann lieber doch direkt an einen deutschen Anwalt halten.