Nur Teilzeit trotz erheblicher finanzieller Probleme?
Hallo zusammen
ich suche nach Meinungen und Ideen, mit einem aus meiner Sicht Komfortzonen Problem in finanzieller Hinsicht umgehen zu können.
Wir, meine Partnerin und ich, sind eine Patchwork "Familie" mit getrennten Haushalten.
Ich selbst arbeite in Vollzeit, zahle für meine drei Kinder Unterhalt nach DDT. Dazu habe ich noch eine Eigentumswohnung in der Finanzierung. Ich komme mit diesen Umständen gut zurecht, auch wenn man keine riesigen Sprünge machen kann.
Meine Partnerin hat zwei Kinder in ihrem Haushalt. Sie bestreitet seit Jahren, auch schon während ihrer Ehe, einen Teilzeit Job mit 18 Stunden die Woche, an einer Grundschule mit privaten Träger, der nur Teilzeit Verträge anbietet, was finanziell nicht viel Spielraum bietet. Ihre Einkünfte aus ihrem Job decken nicht einmal ihre Wohnkosten. Sie bekommt Kindergeld und Unterhaltsvorschuss, da der Kindesvater keinen Unterhalt zahlt. Meine Partnerin bekommt noch einen Kindergeldzuschlag und Wohngeld. Sie lebt Monat für Monat somit mit ihren Kindern in der Regel vom Kindergeld, Wohngeld, Unterhaltsvorschuss und Kindergeld Zuschuss, und das für drei Personen. Das Wohngeld bleibt leider schon mal aus, weil sie das mit den Anträgen so nervt und sie dann schnell resigniert. Und wenn Sie keinen Kindergeldzuschlag bewilligt bekommen hat, dann kann sie auch kein Wohngeld beantragen. Ein bürokratischer Teufelskreis irgendwie.
So weit so "gut"
Leider und für mich nicht nachvollziehbar, hat meine Partnerin immer wieder teilweise erhebliche finanzielle Rückstände, kann oft ihre Rechnungen nicht bezahlen, bekommt Vollstreckungsbescheide, zahlt ihre Miete unpünktlich und teilweise in Raten an den Vermieter. Zu Glück macht der das überhaupt so mit.
Da ich Zeit bei ihnen verbringe, beteilige ich mich natürlich an den Lebenshaltungskosten, wie Einkauf, Freizeit und Urlaub. Wobei Diesen bisher ich in der Regel finanziert habe, da sie nicht oder nur bedingt über die erforderlichen Mittel verfügt. Aktuell ist an Urlaubsplanung gar nicht zu denken, da sie mal wieder kein Wohngeld bekommen hat. Warum und was der Grund ist, ist mir nicht bekannt, ich vermute Anträge nicht oder nicht fristgerecht eingereicht.
Es gibt Zeiten, da ist sie schon nach ihrem Gehaltseingang quasi pleite, muss sich Geld leihen, um ihre z.B. Miete zahlen zu können. Natürlich versuche ich auch in diesen Situationen Sie zu unterstützen, was aber auch bei mir seine finanziellen Grenzen hat. Am Ende ist es ein Hamsterrad, in dem wir uns befinden.
Ich habe schon einige male mit ihr versucht über das Thema Finanzen zu sprechen, was in der Regel mit Krawall und Streit endet, da es uns nicht gelingt mit diesem Thema sachlich umzugehen. Sie wird dann oft schnell laut und vorwurfsvoll. Ich habe sie ein paar mal darauf angesprochen, von Teilzeit auf Vollzeit zu wechseln, damit sie 1. ein besseres Einkommen (Lehrer im öff. Dienst) bekommen kann, 2. von diesen ständigen Anträgen von öffentlichen Zuschüssen weg kommt und somit eine bessere Unabhängigkeit dadurch erlangt.
Auch in Hinblick, dass sie in absehbarer Zeit mit mir zusammenziehen möchte, also ich zu ihnen ziehen solle, habe ich Ihr zu verstehen gegeben, dass es nur richtig und partnerschaftlich wäre, wenn Beide dann ihr Mögliches beitragen. Ihre Kinder sind 11 und 13 Jahre, somit auch nicht mehr intensiv Betreuungsbedürftig. Sie hingegen vertritt die Auffassung, dass Sie es vorzieht aktuell in Teilzeit zu bleiben, damit sie schnell für ihre Kinder da sein kann, sollte mal etwas sein. Ich muss dazu sagen, dass ich zu 100 % im Homeoffice arbeite, somit bei Bedarf einspringen könnte und bisher auch gemacht habe.
Doch das scheint ihr nicht zu reichen. Sie will an ihrer aktuellen Situation nichts ändern, da sie Zweifel hat, dass ein anderer Job ihr genügend Spaß machen würde. Außerdem argumentiert sie, dass wenn wir zusammen wohnen, ich ja sie mit der Hälfte der Wohnkosten entlasten würde was ihr dann reichen wird. Sie weiß aber auch, dass ich noch einige Zeit Unterhalt und meine Immobilie zu finanzieren habe.
Ich habe inzwischen den Eindruck, dass sie aus Bequemlichkeit ihre Komfortzone nicht verlassen möchte, da sie dann ja mehr Zeit in ihren Job investieren müsste, längere Wegzeiten (aktuell 2 Minuten MIT DEM AUTO) hätte, dann nicht spontan für ihre Kinder da sein kann. Man darf hinzufügen, dass ihre Kinder sehr selbstständig sind. Shoppen, Freunde treffen, den ganzen Tag unterwegs sein, das geht alles, nur eben nichts wenn das Kind mal frühzeitig aus der Schule gehen muss, die auch nur 10 Minuten zu Fuß entfernt ist.
In Summe ist es aktuell so, dass sie sich kaum die Butter auf dem Brot leisten kann, ihre Miete immer zu spät und auch in Raten zahlen muss, ich ihr immer wieder teilweise mit hunderten EUR im Monat unterstütze, es am Ende doch nicht reicht. Für Zigaretten und Alkohol reicht es irgendwie aber immer.
Ich frage mich wie man mit diesen Umständen solide in eine Zukunft schauen kann, wenn Beide nicht am gleichen Strang ziehen.
Wie seht ihr das?
Danke und Grüße