Hallo Leute,
Mein Opa ist gestern gestorben. Er wohnte in St. Petersburg (Russland) und ich in Deutschland, deshalb konnten wir ihn und meine Oma immer nur zwei Mal im Jahr besuchen (letztes mal war in den Herbstferien). Trotzdem mochte ich ihn sehr gerne und er mich auch. Wenn wir bei ihm waren, hat er immer zu mir gesagt, wie stolz er auf mich ist und das ich ein sehr guter Mensch bin. Er hat mit mir immer über alles geredet, auch wenn ich Zuhause war, übers Telefon. Ich bin mit ihm immer bei ihm spazieren gegangen, er hat mir interessante Dinge erzählt und gezeigt, denn er war bei der Armee und war immer stolz darauf, hat mir stolz ganz viele Urkunden und Abzeichen und so weiter gezeigt, und es war halt einfach toll mit ihm zu sein und er war halt - trotz der Distanz - immer wie ein Freund für mich.
Und jetzt ist er halt gestorben. Er war immer "relativ" fit (wie gesagt, ich bin mit ihm spazieren gegangen, ohne Rollator und co.), bis er halt kurz nach den Herbstferien gestolpert und schwer gestürzt ist - danach musste mein Onkel (der auch in Russland wohnt) ins Krankenhaus bringen musste. Er wurde dann zwar eine Woche darauf entlassen, konnte aber nicht mehr selbstständig leben und kam dann in ein Pflegeheim. Sein Zustand war dann relativ okay (vergleichsweise), bis er halt gestern plötzlich gestorben ist.
Ich bin jetzt gerade total traurig, irgendwie ist wie eine Welt zusammengebrochen weil er halt wie gesagt wie ein Freund für mich war. Ich kann es mir gar nicht vorstellen, das nächste Mal dahinzufliegen und dann ist nur meine Oma da, und er nicht. Es macht mich tieftraurig, zu wissen, ich werde ihn nie wieder sehen. Und das Schlimmste: Ich konnte mich nicht mal wirklich "verabschieden", denn das letzte Mal war er ja noch komplett gesund und keiner hätte gedacht, das es kurz darauf anders aussieht. Und nicht mal zu seiner Beerdigung kann ich, denn die ist übermorgen und ich kriege in der Zeit kein Visum um hinzufliegen. Also ist nur mein Vater hin, denn er hat einen deutschen und einen russischen Pass. Das macht mich trauriger, das ich weiß, ich kann ihm nicht noch einen seiner letzten Wünsche erfüllen, das ich auch bei seiner Beerdigung dabei bin.
Ich muss die ganze Zeit an ihn und das mit dem Verbscheiden denken, habt ihr irgendeinen Rat, wie ich zumindest teilweise darüber hinwegkomme?
Liebe Grüße, ElPolitico