Unsere Tochter wird in wenigen Tagen 2 Jahre alt. Damit ich mein Studium an der Uni fortsetzen kann, haben wir uns um einen Krippenplatz beworben und nun für Dezember die Zusage zur Eingewöhnung erhalten.
Beim letzten Termin (Vertragsunterzeichnung und allgemeine Informationen) hatte ich mir eigentlich eine Führung durch die Räumlichkeiten, sowie eine grobe Schilderung des Tagesablaufs gewünscht. Beides fand nicht statt. ("Das erklären und zeigen ihnen dann die Erzieher in der Eingewöhnung.) Wir haben nur das Büro und den Eingangsbereich gesehen und 3 Sätze mit der Erzieherin gewechselt, die später die Eingewöhnung übernimmt.
In der Gruppe (gemischte sog. Familiengruppe) befinden sich aktuell 18 Kinder zwischen 1,5 und 4 Jahren, welche von 2 Erzieherinnen, sowie einer FSJ-lerin betreut werden.
Der Kindergarten ist im Nebengebäude, sie würde also bis zur Einschulung diese Einrichtung besuchen. Daher ist es mir auch sehr wichtig, dass sie zu unserem Kind passt.
Einen positiven Eindruck hat auf mich eigentlich nur die Leiterin der Einrichtung, sowie deren Kollegin im Büro gemacht. Die FSJ-lerin wirkte schüchtern aber halbwegs gut gelaunt, während die Erzieherinnen eigentlich nur im Garten standen und genervt dreinschauten.
Besonders beschäftigt mich aber noch immer der kleine Junge, vielleicht 2,5 Jahre alt, der schon bei unserer Ankunft am Tor stand und nach seiner Mutter rief und weinte. Auch als wir das Büro nach einer halben Stunde verließen stand er noch an der selben Stelle. In der Hand ein blaues Hunde-Schmusetuch, auf dem er immer wieder herumkaute. Keiner (wir konnten ihn durch das Fenster sehen) hat sich in diesen 45 Minuten unseres Besuchs mal eine Sekunde Zeit genommen ihn in den Arm zu nehmen oder ihn wenigstens mit irgendwas abzulenken.
Ich weiß das ist sicher nur ein Einzelfall und vielleicht hatte er nen schweren Tag oder sonstwas, aber irgendwie hab ich kein gutes Gefühl dabei. Ich bin weiß Gott keine Übermutter - mein Kind darf rennen, springen, toben, sich Schrammen holen, ist 1x in der Woche für einen Nachmittag (3-4h Stunden) bei der Oma oder ihrer Tante, aber sie musste nie irgendwo fast eine Stunde lang unter Tränen nach ihrer Mama rufen.
Sie ist sehr selbstständig und es ist auch kein Problem für sie mit ihr weniger bekannten Leuten (z.B. ihren Paten, die sie sehr selten sieht) auf den Spielplatz zu gehen. Die Eingewöhnung stelle ich mir daher nicht allzu schwer vor, aber mir graut es vor dem Tag, an dem irgendwas in der Kita passiert und ich nicht da bin. Allein die Vorstellung es würde ihr wie diesem kleinen Jungen ergehen bricht mir da Herz....