Borderline - Ist das krank?

Ich bin ein 16 jähriger Junge/junger Mann. Seit ungefähr 6 Jahren geht es mir sehr schlecht. Alles hat sich von Jahr zu Jahr verschlimmert, aber auch verbessert. Dazu komme ich aber später.

Ich bin in einem Durschnittselternhaus groß geworden. Nichts besonderes, außer diese eine Sache.. viele Familienmitglieder, mütterlicher Seits, sind psychisch krank. Borderline bei meiner Oma, meiner Tante, meinem Bruder und meiner Mutter. Bei meiner Mutter aber wohl etwas weniger ausgeprägt. Diese trinkt dafür recht viel aus Frust. Naja.. jedenfalls wusste ich nie, dass da etwas falsch ist. Woher auch? Doch irgendwann kam der Tag, an dem mein Bruder sich umbringen wollte. Mein Bruder ist 8 Jahre älter als ich und er war so 18-19 zu der Zeit. Also war ich auch noch sehr jung. Er ist mit seinem neuem Auto, mit 100-150 km/h (weiß es bis heute nicht genau), in eine Hauswand gefahren. Naja, nicht so schön.. er hats jedenfalls überlebt, zum Glück. Mir wurde nicht sofort gesagt, dass es ein Suizidversuch war, nur "ein Unfall".
Er war dann ein paar Wochen/Monate nicht mehr da (kann mich an diese Zeit überhaupt nicht mehr gut erinnern, ich weiß nicht warum) und kam dann wieder. Er wahr wohl immer noch nicht ganz stabil, aber nicht mehr suizidgefährdet. Angeblich.. naja. Seitdem war er jeden Tag bei mir. So gut wie die ganze Zeit. Er lag auf dem Boden (teilweise) in meinem Zimmer und hat da geschlafen. Er dachte, dass ich das nicht merke und als er morgens da saß, hat er vorgeschoben, dass er irgendwas gesucht hätte. Auf Dauer fällt das natürlich auf. Naja, meine Eltern haben sich um ihn nicht gekümmert, also hab ich das versucht. Habe ihm zugehört, mit ihm zusammen geweint (wenn er geweint hat, hats einfach mein Herz zerrissen) usw. usf. Oft hatte er einfach irgendwelche Ausraster und hat mich gehauen (nicht oft, war wirklich nur 2-3x) oder beleidigt o.Ä. Danach hats ihm leid getan und wir saßen da wieder. Das ging wirklich oft so. Er war im Prinzip mein Vater. Also er war eigentlich der, der mich erzogen hat. Ich kann mich an kaum Situationen erinnern, wo mein Vater etwas mit mir gemacht hat. Naja.. mein Bruder hat da noch einige Sachen mehr gerissen, aber brauch und will ich hier nicht erwähnen.

Jedenfalls wurde mir die ganze Zeit verschwiegen, dass er Borderline hat. Keiner hat mir erklärt, was abgeht. Irgendwann bin ich ausgerastet und hab meine Mutter gefragt, was denn los sei, weil sie wieder irgendwelche Anspielungen gemacht hatte. Eine Erklärung kam dann immer noch nicht, aber ein "Dein Bruder hat Borderline und das mit dem Auto war kein Unfall, er wollte sich das Leben nehmen", oder so ähnlich. 2 Jahre nach dem eigentlichen Ereignis wurde mir das gesagt. Trotz alle dem hat mir niemand erklärt, WAS Borderline überhaupt ist.

Also frage ich einfach mal hier.. ich fühle mich die ganze Zeit sehr eigenartig zerrissen. Ich kann oft nicht unterscheiden, ob ich jemanden hasse oder liebe. [in den Antworten gehts weiter. Einfach nach meinem Namen suchen.]

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Schwer zu erklären, aber manchmal schiebe ich so krassen Hass auf die Menschen, die ich eigentlich liebe und KEINES FALLS verlieren möchte, wie z.B. meinen Bruder oder meinen besten Kollegen und dann raste ich so aus, aber nur in mir selbst und lass das nicht in diesem Moment raus. Ich geh dann irgendwo hin und zertrümmer irgendwelche Dinge, schlage gegen Wände und seit kurzem ritze ich mich auch. Damit mich bloß keiner verlässt, HATTE(*) ich 95% von den Leuten infiziert (also lese, höre und sehe alles mit) nur um sicher zu gehen, dass mich keiner verarscht. Trotzdem habe ich manchmal diese Missvertrauen"kicks" wo ich anfange zu zittern und so krass unter Strom stehe, sehr schwierig zu erklären.. ich bin dann irgendwie das komplette Gegenteil von meinem sonstigen äußeren Erscheinungsbild. Irgendwelche andere Dinge kann ich überhaupt nicht lange halten, z.B. Nachhilfelehrer.. ich hatte 5 Nachhilfelehrer und bin einfach nie hingegangen irgendwann, weil ich Angst hatte, dass ich mich blamiere oder irgendwas falsches sage, oder so. Jetzt ist es der Fahrlehrer. Den kann ich nicht so oft wechseln, weil das Geld fehlt, aber da gehe ich einfach nicht mehr hin. Ich pack das nicht. Ich habe kaum Kraft zu irgendetwas, fühle mich nicht "leer", sowie viele sagen, aber irgendwie weiß ich nicht wie ich mich fühle. Ich habe halt kein Plan, ob das real ist oder nicht.. Habe auch nichts, was mir wirklich Spaß bereitet. Ich kenne halt nur entweder total krasse Niedergeschlagenheit oder viel zu krasse Übermütigkeit, die dann so endet, dass ich mich überschätze und dann wieder in die Niedergeschlagenheit falle.. Diese Übermütigkeit hatte ich aber nur 1x, sonst gehts mir richtig beschissen, die ganze Zeit. Mit 14 hatte ich mal versucht mich umzubringen, indem ich Grillkohle in meinem Zimmer angezündet hatte. Hat auch soweit fast geklappt, bis meine Eltern nach Hause kamen. Feuer aus und es war wohl "nur Gokelei"..
Ab und zu sitze ich auch in meinem Zimmer und verschwinde irgendwie aus der Realität. Dann bin ich in so 'ner blauen Stadt, unterwasser (kann aber atmen) und da steht so 'n weißer Typ mit rot-schwarzen Augen und wirft mir irgendwas vor. Von wegen "Bring dich um" und er beleidigt mich oft als "fetter, kranker und aufmerksamkeitsgeiler Bastard". Aber wirklich mehr kommt da oft nicht. "Aufmerksamkeitsgeil", weil ich mir irgendwie denke, dass ich mir das alles eh einbilde und nichts davon real ist. Also von meinen "Gefühlen". Alles nur wegen der Aufmerksamkeit. Manchmal "kämpfe" ich auch mit dem, aber ich kann das kaum beschreiben.. ich sehe das nicht klar und deutlich, aber ich sehe in dem Moment auch nichts aus der Realität.. irgendwie so 'n Zwischending. Mit Schwertern kämpfen wir jedenfalls.. total behindert, ich weiß. Ist aber so. Jedenfalls verliere ich eigentlich immer. Habe das ab und zu, aber nur wenn ich ungestört bin. Zum Glück.
Habe irgendwie immer noch so 'n Drang mich selbst zu töten, allerdings sehe ich etwas Hoffnung, wenn ich daran denke eine Psychotherapeutin aufzusuchen. Aber nur eins von den beiden. Entweder die Therapie oder ich sterbe. Innerhalb den nächsten 3 Wochen. Naja.. rufe die Therapeutin morgen an oder schreibe 'ne E-Mail oder so.
Ich kann mir auch irgendwie 0 vorstellen, dass ich einfach so normal leben soll. Kein Plan, aber irgendwie geht das nicht in meinen Kopf..
Außerdem fühle ich mich ständig schlecht angesprochen. Irgendjemand sagt 1 "falsches" Wort und ich breche innerlich zusammen und der Mensch ist für mich gestorben. Sehr komisch. Wobei er halt im Prinzip nicht für mich gestorben ist, aber ich erstmal so reagiere. Kann ich überhaupt nicht kontrollieren.

Da fehlt bestimmt einiges, aber das ist jz so, was mir gerade so eingefallen ist. Kann das Borderline sein? Wonach klingt das für euch? Suche mir ja schon Hilfe, soll also keine "Onlinediagnose", oder sowas sein, aber einfach eine Vermutung o.Ä. Will nämlich nicht da hingehen, der das erzählen (was schon seeeeehr schwierig für mich ist.. ist einfach sehr peinlich. Mache mir außerdem Sorgen darum, dass die mir nicht glaubt oder so) damit die mir sagt, dass keine Krankheit vorliegt.

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