Ist meine Gedichtinterpretation so gut und was kann ich noch ändern?

Ich schreibe den Rest von der Interpretation in die Kommentare, da sie zu lang ist.

Meine Mutter und meine Schwester können mir nicht helfen, da sie keine Zeit haben. Ich würde trotzdem gerne jemanden haben der mir Feedback und Verbesserungsvorschläge gibt. Ich bin in der 11. Klasse

Die Interpretation ist vom Gedicht "Abgedankte Soldaten" von Friedrich von Logau, welches ebenfalls in den Kommentaren ist.

Seit dem Zweiten Weltkrieg gab es keine größeren Kriege mehr in Europa, bei denen die gesamte Bevölkerung Deutschlands an den Folgen eines Krieges leiden mussten. Dadurch ist das Verständnis von den Auswirkungen des Krieges vor allem heutigen Jugendlichen nicht sehr hoch. Das Gedicht „Abgedankte Soldaten“, welches ein Epigramm ist, das von Friedrich von Logau verfasst und 1654 in dem Buch „Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend“ veröffentlicht wurde ist eine gute Quelle, um die vergangenen Erlebnisse der Beteiligten nachvollziehen zu können. Es wurde im Barockzeitalter nach dem Dreißigjährigen Krieg geschrieben, weshalb es von den Grausamkeiten und Auswirkungen des Krieges handelt. Er beschreibt den Krieg aus der Sicht des Volkes und nicht aus der der Adligen, die weder selbst in den Krieg ziehen oder Hunger leiden mussten. Der Autor fasst mit seinem Gedicht die Grundgedanken des Barockzeitalters zusammen, denn es geht um Vergänglichkeit (Vanitas) und darum, dass alles aussichtslos ist (Memento mori).

Friedrich von Logau verwendet in seinem Gedicht nur Kommas als Unterteilung der Verse. Es ist auffällig, dass der Autor kaum Satzzeichen verwendet hat obwohl in dieser Epoche sehr viele Unterteilungen durch Satzzeichen vorgenommen wurden. Durch die Weglassung kann man das Gefühl bekommen, dass der Autor eine Hektik verbreiten will. Ob es dann auch wirklich so wird, hängt vom Leser ab. Ein weiteres Augenmerk ist, dass keine Strophenunterteilung vorhanden ist. Dies weist ebenfalls darauf hin, dass eine Hektik vorliegt. Das Gedicht besteht überwiegend aus Ellipsen, da die Verse keinen kompletten Satzbau aufweisen. Die Überschrift passt nur teilweise zum Gedicht, da es nicht nur um die Soldaten geht sondern eben auch um das Geschehen außenherum. Abgedankt bedeutet jedoch, dass der Soldat aus dem Dienst entlassen wurde und somit nicht mehr unter der Aufsicht der Regierung steht und somit Eigenverantwortung in dieser Situation besitzt.

Das Gedicht „Abgedankte Soldaten“ besteht aus einer Strophe mit 13 Versen. Hierbei handelt es sich durchgängig um einen dreihebigen Trochäus(betont, unbetont) mit weiblicher Kadenz. Das Reimschema weist ein Paarreim auf (aa bb). Es wurde aus einer neutralen Perspektive geschrieben, was heißt es ist eine allgegenwärtige Beschreibung des Geschehens.

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Der Dichter verwendet in seinem Gedicht einige Stilmittel.
Hier sind einige Stilmittel erläutert.

In der ersten Verszeile lässt  sich eine Metapher erkennen: „Würmer im Gewissen“. Damit drückt der Dichter aus, dass der Krieg die Menschen psychisch sehr belastet hat und diese nicht mehr klar denken können, da sie das Gefühl für die Zeit verloren haben.

Ein Euphemismus findet man im Vers drei „Wohlbenarbte Leiber“. Er beschreibt dies als etwas Schönes, in der Realität ist es aber keinesfalls gut bzw. schön, denn sie sind mitgenommen vom Krieg (sie haben Narben, ihnen fehlen Körperteile).

Im vierten Vers liegt ebenfalls ein Euphemismus vor: „Wohlgebrauchte Weiber“, denn dort wird der Ausdruck „wohlgebraucht“ für die Vergewaltigung verwendet, wobei wohlgebraucht eher für Nutzdinge verwendet werden und im Zusammenhang mit einem Menschen nicht so toll ist.

Ein Symbol hat der Autor im siebten und achten Vers eingebaut: „Nimmer Brot im Sacke, Nimmer Geld im Packe“. Dies verdeutlicht, dass der 30-jährige Krieg viel Armut und Hunger über das Volk gebracht hat.

Der elfte Vers: „Wer denn hat die Beute“ ist eine Anspielung darauf, dass in
dem Krieg nur die Reichen und Mächtigen etwas gewinnen und das restliche Volk darunter leiden muss. Es verliert teilweise den gesamten Besitz oder hat nicht mehr genug um sich zu ernähren.

Friedrich von Logau hat in seinem Gedicht einige unübliche Wörter in
verschiedenen Zusammenhängen gewählt. So benutzt er des Öfteren den Begriff „wohl“ in einer weniger passenden Situation, denn meist ist der folgende Zustand eher für etwas Negatives ausgemacht, denn wenn man das Wort „wohl“ weglässt kommt etwas Negatives heraus 
(Bsp.: Kleider wohl zerrissen --> Kleider zerrissen).

Das Gedicht ist eher deprimierend. Es handelt nur von den
schlechten Dingen, da die Zeit nach dem Krieg sehr hart war.

Ich finde das Gedicht ist dem Autor gut gelungen. Das Gedicht hörte sich fremd für mich an, aber es hilft mir, mich in die damalige Zeit hineinversetzen.
Heute ist in Deutschland sehr vieles anders. Ich bin nicht im Krieg groß
geworden, mein Vater musste nicht in den Krieg. Ich bin kein Waise und weiß,
wer meine Eltern sind. Viele Menschen mussten in der damaligen Zeit einige
dieser Erfahrungen erleben.

Außerdem finde ich die Form dieses Gedichts sehr interessant. Das Gedicht regt mich zum Nachdenken an. So kann ich mir ein Bild von der damaligen Zeit im Kopf bilden.

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