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Ob es nun damals eine Sucht war oder Isolation bzw. Depressionen, weiß ich nicht. Vielleicht bin ich auch einfach zu sensibel und nehme das ganze zu persönlich? Mein Onkel meinte kürzlich zu mir, dass mein Handy damals mit meiner Hand verwachsen war und ich laut ihm "damals viele Sorgen hatte". Mein Opa lag in der Zeit auch im Krankenhaus und ihm wurde ein Bein amputiert. Außerdem lag er für 1 Jahr im Koma und wir gingen ihn immer besuchen.
Diese Anfeindungen sind teilweise heute immer noch da. Als wir Ostern feierten mit meiner Tante sind wir auf ihren Ehemann bzw. meinen 2. Onkel(meine Mutter hat 2 Brüder) zu sprechen gekommen, der spielsüchtig ist. Meine Mutter fing an zu schreien ("ja, du hast es doch übertrieben mit dem Handy!"). Meine Tante schaute sie verdutzt an und meinte nur, dass ich eine junge Erwachsene sei. Als mein anderer Onkel mit seiner Freundin da war, meinten meine Mutter, meine Oma und er, dass ich mal süchtig war und es jetzt nicht mehr bin. Seine Freundin verdrehte nur die Augen.
Mit meiner Therapeutin habe ich auch darüber gesprochen. Diese meinte, dass sie mehr am Handy sitzt als ich(ich sitze 2 Stunden daran). Sie meinte, dass ich mich von den Aussagen meiner Familie distanzieren soll. Nur weil man sein Handy am Esstisch benutzt, heißt es noch noch lange nicht das man süchtig ist.
Meine Mutter versucht teilweise mich auch immer als die "Schlechte" darzustellen. Sie sagt dann sowas wie : "wir wollten das du etwas für die Schule tust, was hätten wir machen sollen?" (im Bezug auf die Anfeindungen und Kommentare). Meine Oma sagt das gleiche. Ich sei von der Schule gekommen und saß danach nur am Handy. "Hätten wir dich im Zimmer mit deinem Handy lassen sollen?". Das Paradoxe daran ist, dass das passiert ist! Sie ist in mein Zimmer gekommen, hat mich gefragt, ob es mir gut geht und ist dann rausgegangen und nicht einmal wiederkommen. Später hat sie dann geschimpft. "Dieses Mädchen ist 16/17 und hatte noch keinen Freund, keinen Sex. Wie kann man so langweilig sein!". Sie nennt mich momentan auch Seniorin, weil ich um 22 Uhr ins Bett gehe und nicht bis in die Puppen aufbleiben will. Außerdem muss ich am nächsten Tag arbeiten!
Mein Onkel hat dann Smartphone. Benutzt es auch regelmäßig. Er meinte einmal zu mir, als wir bei ihm zu Besuch waren, was ich denn da 2-3 Stunden schauen würde. Ich meinte glaube ich zu ihm, dass ich mit einer Freundin schrieb. Damals war ich 14,glaube ich. Ab da hat sich auch bei mir der Gedanke gefestigt, dass ich süchtig war. Er meinte zu mir, dass mein Handy mit meiner Hand festgewachsen war, so mit 14-16. In meiner Gegenwart schimpfte meine Oma damals, wenn ich am Handy saß. Wenn mein Onkel vorbeikam, sagte sie es ihm. "Guck sie dir an, sie sitzt nur am Handy und tut nichts für die Schule!". Mein Onkel lachte nur und meinte zu mir : Wie kannst du nur am Handy sitzen!". Heute sagt er, dass ich mal süchtig gewesen bin und es jetzt nicht mehr bin.
Vielleicht war ich es ja auch. Ich saß auch am Frühstück daran und scrollte durch Instagram. Genau das macht mich so verdammt unsicher, weil ich mir dann denke : Vielleicht haben sie Recht, wenn sie sagen, dass ich deswegen unreif und kindisch bin? Ich kann ja nicht reifer als Gleichaltrige und hochsensibel sein (obwohl ich mich immer so gefühlt habe) und mich gleichzeitig so verhalten? Ich habe mit 17 herausgefunden, dass ich hochsensibel bin. Ich bin Therapie und meine Therapeutin meinte, dass ich an einer sozialen Phobie leiden würde. Viel mit Freunden habe ich mich nie verabredet. Ich habe es gemocht alleine zu sein, in meiner Welt und Musik zu hören oder Videos zu schauen, Geschichten zu schreiben (auf Wattpad). Ich mochte die Isolation.
Ich hoffe jemand versteht mein Problem. Das hört sich alles sehr skurril an, ich weiß.