Das Gewicht ist ziemlich egal. Die Magersucht ist eine psychische Erkrankung. Das bedeutet, dass es viel mehr um die Gedanken geht als um das Gewicht. Das abnehmen ist eher eine Begleiterscheinung (die jedoch lebensgefährlich werden kann!) Die Wurzeln der Erkrankung sind die Gedanken die sich andauernd ums essen oder besser gesagt nicht essen drehen. Sollten sich solche Gedanken entwickelt haben kann es sein, dass man magersüchtig ist. Wenn du andauernd daran denkst abnehmen zu wollen (egal aus welchen Grund) und nicht essen willst kann es durchaus sein, dass du magersüchtig wirst oder es schon bist. Am besten wäre es mit einer Person der du vertraust darüber zu reden.

Und nein man ist nicht automatisch magersüchtig wenn man untergewichtig ist. Tut mir Leid, aber es macht mich wahnsinnig dass so viele Menschen das denken, weil sie nie aufgeklärt wurden. Man kann genauso gut untergewichtig sein und nicht magersüchtig sein. Das kann ganz andere Gründe haben. Das Gewicht ist im Prinzip komplett egal. Es geht bei der Magersucht darum was sich im Kopf abspielt.

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Es bringt nichts die Person zu etwas zu zwingen und es bringt noch weniger mit ihr andauernd nur über das eine Thema zu reden. Magersucht hier, Magersucht da... das ist nicht gut. Würdest du es wollen wenn man dich ständig nur an deine Probleme erinnert oder wär das eher kontraproduktiv? Ich schätze mal zweiteres. Ich weiß das es schwer ist immerhin macht man sich Sorgen und will ja nur helfen, aber das macht es meistens nur schlimmer. Es wär besser mit der Person normal zu reden und sie ernst zu nehmen. Wenn sie über die Krankheit reden will wird sie sich schon von selbst melden. Es ist wichtig der Person zu zu hören und zu versuchen ihr Verhalten zu verstehen und sie nicht unter Druck zu setzen. Das bringt rein gar nichts. Man muss selbst etwas ändern wollen und um gesund zu werden. Das sollte einem niemand reinreden, denn das führt meistens entweder dazu dass man aus trotz erst recht nichts ändert oder nur für die Menschen die sich sorgen es versucht, aber so lang man es nicht für sich selbst macht und auch wirklich kämpfen will, bringt das eher wenig. Ich war selber Jahre lang magersüchtig und hab es geschafft gesund zu werden. Natürlich ist es bei jedem Menschen anders, aber mir persönlich hätte es sehr geholfen wenn sich nicht alle eingemischt hätten und von mir erwartet hätten dass ich einfach so gesund werde und normal esse, denn so einfach ist es nicht und das macht einem nur enormen Druck und das Gefühl jede Menge Erwartungen erfüllen zu müssen, die man aber noch nicht erfüllen kann. So etwas braucht Zeit und Geduld. Sollte jedoch das Gewicht Lebensbedrohlich niedrig sein ist es wichtig zu handeln!

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Die Magersucht ist eine psychische Erkrankung. Somit geht es dabei viel mehr um die Gedanken die sich ständig ums nicht essen drehen als um das niedrige Gewicht. Der Gewichtsverlust ist eher eine Nebenerscheinung die jedoch schlimme Folgen haben kann und leider auch zum Tod führen kann.

Man muss jedoch nicht untergewichtig sein um magersüchtig zu sein. Wenn sich die Gedanken nur um das Essen oder besser gesagt nicht essen "dürfen" drehen und man sich nur noch mit seinem Körper befasst kann man genauso magersüchtig sein, auch wenn man noch nicht untergewichtig ist. Deshalb find ich es total wichtig sich rechtzeitig Hilfe zu suchen oder zumindest mit jemandem darüber zu reden. Zum Beispiel mit den Eltern oder guten Freunden.

Oftmals sorgt das aber leider für Unverständnis, weil es Menschen die noch nie psychische Erkrankung hatten sehr schwer fällt die Erkrankung nachzuvollziehen. Ein gebrochenes Bein sieht man, eine Erkältung erkennt man auch, doch eine psychische Erkrankung ist schwer zu erkennen und was die Menschen nicht eindeutig sehen können fällt ihnen oft schwer zu verstehen, deshalb solltest du sie mit deiner Präsentation aufklären!

Magersüchtige haben meist ein geringes Selbstwertgefühl und sind oftmals sehr perfektionistisch. Sie wollen den "perfekten Körper" doch werden ihn nie erreichen, weil sie aufgrund der Körperschemastörung im Spiegel nicht erkennen können wie dünn sie schon sind. Desto weniger sie essen, desto dicker nehmen sie ihren Körper im Spiegel wahr. Um diese Störung zu umgehen helfen Fotos und Videoaufnahmen vom Körper. So fällt es den erkrankten leichter zu erkennen wie dünn sie schon sind. Oft sind sie dann schockiert, weil dann die Magersucht real wird und ihnen klar wird, dass sie wirklich ein Problem haben und keinen gesunden Körper mehr haben.

Es geht nicht immer beim nicht essen ums dünn sein wollen sondern auch oft darum das fasten als Bestrafung zu nutzen. Aufgrund des häufigen geringen Selbstwertgefühls und meistens auch einer Depression sind die Betroffenen oft davon überzeugt es nicht zu verdienen glücklich zu sein. Somit essen sie nichts um sich zu bestrafen. Das nicht essen dient auch manchmal als Hilferuf. Magersüchtige wollen, dass man sieht wie schlecht es ihnen geht. Sie wollen ihren Schmerz zeigen anstatt ihn anzusprechen.

Nicht nur Frauen sind betroffen sondern auch Männer. In dieser Dokumentation wird gezeigt wie es ist als Mann magersüchtig zu sein: https://m.youtube.com/watch?v=PWPimoK0oW8

Ich finde diese Doku zeigt am besten wie es ist magersüchtig zu sein und auch, dass nicht nur Frauen betroffen sind. So wie alles in der Doku beschrieben wird ist es auch bei Frauen. Da ist kein großer Unterschied.

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Ich versteh nur zu gut warum du so denkst und Angst hast deine Depression und Magersucht zu verlieren, mir ist es nämlich genau so gegangen. Mit 15 wurde ich stark depressiv und war auch magersüchtig. Wahrscheinlich hat das alles schon früher begonnen, aber als ich 15 war, wurde es mir dann von einem Arzt bestätigt. Ich hab lange mit meiner Magersucht gekämpft und war mir auch lange Zeit nicht sicher ob ich sie überhaupt loswerden will. Sie war ein Teil von mir und ich wollte diesen Teil nicht verlieren. Ich wusste nicht wer ich ohne der Magersucht überhaupt bin, wenn du verstehst was ich mein.

Mittlerweile bin ich 21 und liebe es zu kochen/backen und natürlich zu essen :) ich mach mir keine Sorgen mehr um meine Figur, weil ich mit ihr total zufrieden bin! Es ist mir egal wie viel ich esse und ob es gesund ist oder viele Kalorien hat. Hauptsache es schmeckt mir und ich fühl mich wohl :) damit will ich nicht sagen man soll nicht auf eine gesunde Ernährung achten. Natürlich ess ich auch gern und oft gesundes, doch meine Gedanken sollten sich nicht immer um Kalorien und eine gesunde Ernährung drehen. Am wichtigsten ist sich wohl zu fühlen!

Du bist noch so jung und hast noch dein ganzes Leben vor dir. Es ist okay noch nicht loslassen zu wollen. Dann brauchst du nun mal noch Zeit. Du wirst schon noch dafür bereit sein etwas zu ändern und wieder Essen genießen zu können :) das braucht nun mal seine Zeit und ändert sich nicht von heute auf morgen. Einfach wird es bestimmt nicht, aber es ist auf alle Fälle nicht unmöglich! Du darfst nicht aufgeben!

Dir geht es zwar zurzeit alles andere als gut, aber das bedeutet nicht, dass es dir immer so gehen wird! Es ist okay wenn es einem nicht gut geht. Niemand hat immer gute Laune und gerade die unschönen Tage machen die schönen Tage zu etwas besonderem! Erst wenn es einem wirklich schlecht gegangen ist lernt man die guten Zeiten zu schätzen.

Nun ja ich glaub ich hab das Wichtigste geschrieben. Wobei eins wollt ich dir noch mit auf den Weg geben: bitte lass dich nicht von deinem Spiegelbild so sehr verunsichern! Es lügt! Ich hab mich immer viel zu dick gefühlt wenn ich in den Spiegel geschaut hab. Das liegt an der Körperschemastörung. Die sorgt dafür, dass du dich viel dicker fühlst als du tatsächlich bist. Davon darfst du dich nicht verwirren lassen! Ich weiß es ist schwer, aber mir haben immer Fotos geholfen. Auf Fotos konnte ich erkennen wie dünn ich tatsächlich war.

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