Necro aber für alle die hier zufällig reinstolpern:
Doch geht, ist heute aber nicht mehr ganz so einfach.
Eine Diskette ist erstmal nur ne Magnetscheibe, die kann man man im Prinzip einteilen und Formatieren wie man will.
Die Maximal sinnvolle Menge an Daten welche man SICHER draufquetschen kann, wird jedoch von der Datendichte des Mediums bestimmt.
Damals haben sparsame z.B. billigere DD (Double Density) Disketten gekauft, welche normalerweise für 720kB taugen, n zusätzliches Loch reingebohrt um die Laufwerke auszutriksen und sie wie HD( High-Density) Disketten auf 1.44MB formatiert.
Klappte auch meißt ganz gut, aber gelegentlichen Datenverlust musste man schon in Kauf nehmen, besonders wenn die Disketten ein paar Jahre Rumgelegen hatten traten oft Lesefehler auf.
Solange man's aber nicht übertreibt und die Disketten von guter Qualität sind geht immer etwas mehr.
So hat z.B. Microsoft auch Windows 95 noch alternativ auf (nem ganzen Stapel) Disketten ausgelifert und diese gewöhnlichen HD Disketten auf 1,68MB (nutzbaten Speicher) Formatiert um ein paar Medien einzusparen.
Mit nem alten DOS rechner geht das recht einfach, z.B. mit dem oben erwähnten VGA-Copy oder FDFORMAT.
Bei modernen Systemen ist das aber nicht mehr so einfach, zum einen braucht man ein Laufwerk dessen Controller damit grundsätzlich umgehen kann, billige USB-Floppy Adapter können aber häufig nur mit normalen HD 1.44 MB Disketten was anfangen, selbst das Lesen von DD-Disketten mit 720kB verweigern sie oft.
Lustigerweise stecken gerade in den billigen Chinesischen Slim-Line Diskettenlaufwerken, die man noch heute neu kaufen kann, brauchbare Controller drin, die Laufwerke selbst sind jedoch Murks.
Die Controller schimpfen sich "UF001F", gibts für ein paar € auch einzeln und lassen sich für normale Laufwerke Modifizieren.
https://jestineyong.com/examining-and-testing-a-small-universal-fdc-to-usb-adapter/
Das nächste Problem ist Windows selbst, dessen Rudimäntäres Format Tool unterstützt nur 1.44MB, über die Kommandozeile kann man immerhin auch 720KB erzwingen, aber nur wenn die Diskette bereits formatiert ist (ja ich weiß, dämlich).
die nötigen Parameter für exotische Formate weist das Tool direkt zurück onhe den Controller auch nur anzusprechen.
Versucht man z.B. "FORMAT A: /T:80 /N:21" heisst es direkt NÖ!
Angeblick würde es gehen wenn man den Standadtreiber für Diskettenlaufwerke durch einen anderen ersetzt, z.B. mit "Omniflop", diese sind aber nicht Signiert, und man muss einige Klimmzüge machen um diese auf nem 64bit System überhaupt zu installieren, hat bei mir direkt zu einem BSOD geführt also hab ich die Nummer aufgegeben.
Es gibt jedoch einen Weg solche Medien auch heute noch zu erstellen, z.B. mit einem "Greaseweazle" oder "Kryoflux" Controller.
Diese wurden für die Datenrettung/Archivierung entwickelt und lesen/schreiben jedes noch so exotiche Format.
Man besorget sich ein leeres Image einer 1.68MB Diskette, (oder erstellt eines z.B. mit "HxCFloppyEmulator") und schreibt dieses mit den entsprechenden Einstellung einfach auf ne HD-Diskette.
Die fertige Diskette lässt sich dann auch mit normalen USB-Laufwerken unter Windows 10 64bit lesen und mit Daten füllen, nur "chkdsk" geht nicht.
Wie lange die Daten auf so einer "übervollen" Diskette sicher bleiben ist ne andere Frage, aber wenn man bedenkt daß ich die meißten meiner "übervollen" DD-Disketten nach über 30 Jahren immer noch auslesen konnte, sind sie dort wahrscheinlich immer noch sicherer aus auf so manchem USB Stick.
Quelle: Gerade selbst getestet.