Ich finde erstmal gut, dass du dich mit dieser alten und wichtigen theologischen Frage auseinander setzt.
Anstatt einer großen Argumentation möchte ich dir nur einige Gedanken mitgeben:
Zunächst steht das Problem der Anmaßung im Raum, so dass ich bei den Überlegungen zunächst die Unergründbarkeit Gottes beachten möge, die man auch "Deus absconditus" nennt und bereits im Alten Testament angeführt wurde.
Des Weiteren dürfte es meines Erachtens auch keine Beliebigkeit geben: Es macht einen Unterschied, ob ich Gutes tue oder Schlechtes tue. Das ist übrigens auch eine eine Folge, die aus der Freiheit des Menschen erwächst. Insofern darf man die eher tolerante Grundeinstellung unserer Zeit nicht mit Beliebigkeit verwechseln.
Die in deiner Frage bemerkte Annahme, jemand glaube nicht an Gott, ist womöglich auch nicht so eindeutig festzustellen. Wir können Gott auch ganzheitlich verstehen, vielleicht als undefiniert als das Tranzendente, also das, was unsere Welt übersteigt.
Ich habe mal gehört, im Jenseits wird jeder von uns sich ganz unverschleiert für oder gegen Gott entscheiden und dies wird in vollständiger Aufrichtigkeit geschehen und für alle Ewigkeit gelten. Wenn jemand weiß, woher die Vorstellung stammt, gebt gerne Bescheid.