Weltsprachen werden danach definiert, wie weit sie verbreitet sind. So gesehen vermute ich wenig Ausbreitungspotential für Esperanto. Gern übersehen wird, dass Weltsprachen Nationalsprachen sind. Die geschätzten 2000 Esperanto-Muttersprachler haben da wohl wenig Aussichten eine Weltsprachgemeinschaft zu werden, zumal sie von keinem Staat gefördert werden.
Esperanto ist keine Kopfgeburt (Ich vermute, dass "Kunstsprache" dies andeuten soll), sondern wurde konzipiert um Sprachgrenzen zu überwinden und trat 1877 mit dem Anspruch einer internationalen Sprache an. Wie viele Menschen sich mit dieser Idee befassen mögen, ist weniger eine sprachliche, sondern eher eine kulturelle und gesellschaftliche Frage.
Esperantosprecher nutzen Esperanto tendenziell als Zweitsprache für überall. Auch sie wollen ihre Muttersprache nicht durch Esperanto ersetzt wissen. Der Umstand, dass Esperanto leichter erlernbar ist als andere Sprachen, genügt nicht um eine weite Verbreitung hinzubekommen. Fremdsprachenerwerb ist so oder so eine aufwendige Angelegenheit. Die Tendenz, sich mit Übersetzungsmaschinen zu begnügen, ist unübersehbar; dies scheint der persönlichen Bequemlichkeit näher zu kommen. Auch diese Neigung motiviert nicht Sprachen lernen zu wollen.
Der Esperanto-Weltbund UEA (https://de.wikipedia.org/wiki/Universala_Esperanto-Asocio) bemüht sich seit langem offizielle Organisationen für die Idee der völkerübergreifenden Sprache und deren Förderung zu gewinnen; leider bisher nur mit mäßigem Erfolg.

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