Hallo,
ich bin 37 Jahre alt, Mutter von zwei Kindern (4 und 5) und seit 17 Jahren mit meinem Mann zusammen. Wir haben uns mit 20 kennen gelernt. Es war die große Liebe, auch über Jahre hinweg. Nach 10 Jahren haben wir geheiratet, danach kamen die Kinder. Es war alles harmonisch und wir waren überglücklich, als unser erstes Sohn zur Welt kam.
Zur Geburt unseres ersten Sohnes hat mein Mann eine neue Stelle angenommen, bei der er auch samstags arbeiten musste. Grundsätzlich hat er schon immer lange gearbeitet, auch in der Woche. Die Umstellung mit Baby war groß und ich musste alles mehr oder weniger alleine managen, was aber ok war. Als dann 20 Monate nach der Geburt unseres ersten Sohnes, unser zweiter Sohn geboren wurde, bekam er wieder ein Jobangebot. Es handelte sich um einen Job, bei dem er 2 Nächte in der Woche weg sein würde und auch die anderen Tage weiterhin spät nach Hause käme. Begeistert war ich nicht, so kurz vor der Geburt. Ich wollte ihm jedoch auch keine Steine in den Weg legen und mir irgendwann vorwerfen lassen, dass er wegen mir dieses Angebot nicht angenommen habe. Wenn ich ehrlich bin, hoffte ich aber insgeheim, dass er von sich aus ablehnt und sich für die Familie entscheidet. Das habe ich ihm nie gesagt, war bestimmt auch ein Fehler. Er hat sich für den Job entschieden und so war ich mit einem Kleinkind und einem Säugling alleine zuhause. Das erste Jahr war sehr anstrengend und oft war ich innerlich sehr wütend auf ihn. Ich denke, das war der Zeitpunkt, wo in mir auch etwas kaputt gegangen ist.
Nach einem Jahr wechselte er wieder den Job, ist seither wieder in der Nähe, kommt weiterhin spät nach Hause. In der Woche regle ich alles alleine. Ich habe schon vor 3 Jahren in mich gehorcht und mich gefragt, ob ich ihn noch liebe. Ich dachte immer, dass einfach durch die Kinder keine "Zeit" für Liebe sei und das schon wiederkommt, wenn die Kinder größer werden. Ich habe diese Frage verdrängt und weiter gemacht.
Ich bin gerade an einem Punkt, an dem ich feststelle, dass obwohl wir wieder mehr Paar sein können, ich die Liebe irgendwie verloren habe. Er liebt micht, das weiß ich. Ich liebe ihn als Freund, doch die Gefühle wie die ersten fast 13 Jahre sind es nicht mehr.
Manchmal frage ich mich, ob ich nicht in einer Midlife Crises stecke und mich jemand einfach wachrütteln sollte. Ich möchte keinen "Fehler" machen, nicht zu schnell etwas wegwerfen und es dann ggf. später breuen. Andererseits bin ich gerade an einem Punkt, wo ich mich frage: Will ich so weitermachen? Ist das meine Zukunft? Stelle ich mein eigenes Glück zugunsten der Familie zurück?
Ich stecke gerade fest.... ich habe das dringende Bedürfnis, einfach darüber zu reden. Vielleicht steckt oder steckte jemand in der gleichen Situation? Was habt ihr getan? Seid ihr zu einer Beratungsstelle gegangen? Ich freue mich über (bitte wertfreie) Beiträge.