Zweithund gute Idee?

Ich entschuldige mich schonmal im Voraus für den langen Text, wusste allerdings nicht, wo ich ihn noch kürzen sollte.

Ich bin bereits besitzer einer 4 jährigen Jack-Russel Hündin (Sammy), die wir als Welpen vom Züchter geholt haben. Nun bin ich am überlegen, einen weiteren Hund aus dem Tierheim zu adoptieren. 

Ich lebe zusammen mit meiner Mutter in einem Haus mit abgezäuntem Garten. Wir wohnen auf dem Land, direkt am Acker mit Wiesen und sehr viel Spazier-Möglichkeiten. Wir gehen beide morgens halb 7 aus dem Haus und kommen spätestens um 2 wieder. In der Zeit ist unsere Hündin zur Zeit immer bei meiner Oma, allerdings kann diese sie in nächster Zeit aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr nehmen. Das ist auch schon der erste Grund, weshalb wir über einen Zweithund nachdenken. Eigentlich war von Anfang an gedacht, dass Sammy, während wir arbeiten sind, draußen im Garten bleibt, allerdings wollte sie nie alleine bleiben, weshalb wir sie seitdem täglich zu meiner Oma bringen. Wir erhoffen uns, dass sie mit einem Spielkameraden endlich in der Lage wäre, alleine zu bleiben. Zum anderen ist sie trotz der sonst so agilen Rasse eher ein fauler Hund. Auch da erhoffen wir uns, dass ein Artgenosse sie etwas mehr zur Bewegung anregen kann, da sie in letzter Zeit etwas an Gewicht zugelegt hat, weil sie anscheinend den Spaß am spazieren gehen verloren hat, seit ihr (einziger) Fellfreund vor einem halben Jahr weggezogen ist. Im großen und ganzen hoffen wir einfach, dass ein zweiter Hund den Alltag für uns alle etwas einfacher macht. 

Nun haben wir uns in einen 2 jährigen Doggen-Mix aus dem Tierheim in der Nähe verliebt, den Sammy jedoch (noch) nicht kennengelernt hat. 

Nun zu meiner Frage. Ich habe bereits mit mehreren Leuten gesprochen, sowohl Hundebesitzer als auch hundelose Freunde, die größten Teils jedoch nicht sehr begeistert von der Idee waren. Zum einen kam oft das Argument auf, dass der Größenunterschied der beiden ein Unding wäre. Ist das der Fall? Darüber habe ich mir nicht wirklich Gedanken gemacht, da ich das nie für ein mögliches Problem gehalten habe. Könnte es zu einem werden?

Weiterhin wurden die Gründe, weshalb wir einen Zweithund möchten, oft als „selbstsüchtig“ bezeichnet, da es angeblich eher uns den Alltag erleichtert und es für Sammy nur „schlimmer“ macht. Meiner Meinung nach ist das Quatsch, aber manche Leute scheinen das anders zu sehen. Ist die Denkweise und Begründung wirklich selbstsüchtig und eher schlecht für den Hund? Sollten wir die Sache eher lassen, wenn es aus diesen Gründen passieren würde?

Ich weiß, dass ich auf diese Frage keine konkrete Antwort bekommen kann, ich möchte lediglich ein paar Erfahrungen und Vorschläge bzw. Meinungen hören. Platz- und Kostentechnisch machen wir uns keine Gedanken was das zulegen eines zweiten Hundes angeht. 

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  • Hunde sind Rudeltiere. „Zusammen ist man weniger allein“. Die Aussage, dass dann per se zwei Hunde leiden, statt nur einer ist Mumpitz.
  • ein noch so großer, aber eingezäunter Garten bringt keinen Ausgleich, wenn der/die Hund/e nicht 1h bis 2h pro Tag da raus kommen. (ich habe heraus gelesen, dass Sie mit Ihrem Hund spazieren gehen!)
  • der Größenunterschied ist völlig egal. Hunde „denken“ so nicht. Für die zählen nur innere Werte! ;-)
  • Hunde können ohne den Menschen existieren. Schöner ist es natürlich immer, wenn das ganze Rudel zusammen ist. Die gemeinsame Zeit kann ja dann umso intensiver sein.
  • ich persönlich würde nie (wieder) ein Rudel-Herden-...-Tiere allein halten. Egal, ob Kuh, (Meer)Schwein(chen), Fisch, Wellensittich, Katze, Hund, .... Der Mensch kann nie einen Artgenossen „ersetzen“.

soviel zu MEINEN Erfahrungswerten aus 15jährigem Frauchendasein.

es folgt MEINE Meinung:

einen Hund dazu nehmen löst nicht „EUER“ Problem. Ein Zweithund animiert Ihren eher gechillten Hund nicht automatisch dazu, sich mehr zu bewegen! Sollten die Energien der Hunde sehr unterschiedlich sein (einer bspw. sehr ruhig, der andere will ständig spielen), könnte das eher zu Problemen führen. Stellen Sie sich vor, Sie wollen sich in Ruhe sonnen und es rennt ausdauernd jemand um Sie herum und bittet Sie, mit ihm Federball zu spielen. Über kurz oder lang wären Sie entnervt und würden dem Anderen sagen, dass er sich verpissen soll.

Probieren Sie es aus! Wichtig ist, dass Chemie und Energie zwischen Ihnen und den Hunden stimmt. Sie können ja auch nicht mit jedem.

Ein „Tierheim mit Know-how“ wird Ihnen gestatten, mit beiden Hunden erst mal Probe-, bzw. Gewöhnungsrunden zu laufen, bevor Sie sich entscheiden, den Zweithund in die Familie zu nehmen.

Auf jeden Fall kommt dann Arbeit mit den Hunden auf Sie zu. Dessen sollten Sie sich bewusst sein! Regeln, die im Laufe der Zeit mit dem Ersthund gewachsen sind, müssen mit dem Zweithund gelernt werden, jeder im Rudel muss seinen Platz neu finden u. s. w. u. s. f..

Viel Glück Ihnen! 🍀

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Himmel hilf! Das ist kein Spiel! In keinster Weise! Er will euch kontrollieren. Ihr solltet euren generellen Umgang mit dem Hund überdenken!

Sucht euch unbedingt Hilfe bei einem Hundtrainer!

Noch könnt ihr das Ruder „ohne viel Aufwand“ leicht rumreißen. Es braucht halt klare Strukturen, strenge Regeln und konsequente Einhaltung dieser.

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In meinem städtischen Wohnumfeld sind die (Dauer-) Kläffer meist die Schoßhündchen von alten Damen, die meinen, sie müssen Fraueli „beschützen“, weil die selbst nicht dazu in der Lage ist und weil sie nur 3x oder 4x am Tag 30 Minuten durch den Parken trotten und ansonsten nichts weiter zu tun haben, außer um Leckerli betteln.
Fraueli findet dieses Verhalten normal, sie kennt‘s nicht anders und die Hundis ihrer Kaffeekränzchendamen sind ja auch so. Drum kommt nicht mehr als Schulterzucken. „Hunde bellen nun mal.“ „Was soll ich denn machen?“ oder der Klassiker „Guck mal Waldi, wie schön die Hunde hören. Mach das doch auch mal so.“

Grundstücksbewacher, die immer nur hinter Zäunen leben, mit denen sich niemand beschäftigt und die nichts zu tun haben, außer rumliegen und zum 500. Mal das gleiche Grasbüschel beschnuppern, bauen die darum aufgestaute (negative) Energie durch Bellen ab und „freuen“ sich über jede Gelegenheit dazu.

Ich habe letztes Jahr 2 unterforderte, gestresste, dauerkläffende Grundstücksbewacher aus Osteuropa zu mir geholt. Von Tag 1 an kam kein unnötiger Laut mehr von ihnen.
Die Lösung hieß: Energieabbau/körperlich-geistige Auslastung und klare Strukturen.

Das ist aber Sache der Eigentümer, die falschen Haltungsbedingungen zu ändern.

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