Der Stempel ist nicht aus jüngerer Zeit. D.h. im Zeitpunkt der Erstellung lag die Kontrolle der Legierung bei der örtlichen Zunft, die widerum die Vorgaben machte. Zudem wurde nach Verwendungszweck unterschieden. Wie hier - wahrscheinlich ein Zierrahmen - war die Reinheit weniger wichtig.

Bei Lebensmittelgeschirr galt lange ein Bleianteil von höchstens 15%.

Nach neuer Regelung - ca. 1950 - darf Lebensmittelgeschirr kein Blei mehr enthalten (ist durch Kupfer substituiert). Gerade Geschirr namhafter Hersteller (WMF, Röder, SKS, Soltauer etc.) ist lebensmittelecht! Dafür stehen diese Firmen mit Ihrem Namen. Ansonsten gilt zu beachten, dass die deutsche Stempelgläubigkeit auch schon mal gerne ausgenutzt wird.

Noch ein Wort zum bösen Blei. Blei braucht Zeit um in Flüssigkeit in Lösung zu gehen. Wenn Sie also selbst in einem alten Becher mit 15% Legierungsanteil Ihr Bier in üblicher Zeit trinken, dürfte die Aufnahme von Blei in die Flüssigkeit unterhalb jeder Nachweisgrenze liegen. Wenn Sie demnach jahrelang Ihr Bier aus einem solchen Gefäß trinken ... ist eher die Leber kaputt als das sich Blei im Körper angesammelt haben könnte.

...zur Antwort

Zeit und Umfeld und Qualität sind maßgeblich. Bei Frost / Regen etc. kann es an der Oberfläche zur Oxidation kommen. Zinngeschirr aus Raucherhaushalten ist gelb an der Oberfläche. Schlechte Zinnqualität (Bleianteil) wird im Laufe der Zeit gräulich.

Zinn ist recht weich (selbst legiert mit Cu und Antimon). Daher als Schmuck besonders empfindlich.

...zur Antwort
Weitere Inhalte können nur Nutzer sehen, die bei uns eingeloggt sind.