Christen glauben daran, dass es ein Leben nach dem Tod gibt, und ja, dass dieses Leben besser sein wird, als das Leben hier. Wir sind dann nicht mehr getrennt von Gott, und erfahren seine Liebe direkt. Und auch wenn man es sich schwer vorstellen kann, glaube ich, wird es dann keine Schmerzen geben.

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Im Vater Unser beten wir "Dein Wille geschehe". Es ist also ein Grundfrage aller Christen, was denn nun Gottes Wille ist, in den verschiedenen Situationen unseres Lebens, und in Bezug auf das große Ganze. Das ist das zentrale Thema.

Ein aktuelles Beispiel: "Hat Gott die Corona-Pandemie gewollt?" Darüber wird derzeit diskutiert und gerungen. Die einen sagen nein, Gott würde nicht in die Abläufe dieser Welt eingreifen und nur über die Verbindung seines Geistes mit dem Geist der Menschen handeln. Andere sagen ja, aber sind sich nicht einig warum. Einige bezeichnen sie als "Strafe Gottes", andere als "Herausforderung" oder "Weckruf".

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Wir Katholiken erkennen auch die muslimische Ehe an. Und wenn ihr beiden bereits vor Gott verheiratet seid, können wir euch nicht ein zweites Mal verheiraten. Eine einmal gültig geschlossene und bestehende Ehe ist in der katholischen Kirche immer ein Ehehindernis. Ich kann mir aber denken, dass eine christliche Segnung Eurer Ehe in der Kirche möglich ist, wenn das beide Partner wünschen.

Wenn Ihr noch nicht muslimisch verheiratet seid, könnt ihr versuchen christlich zu heiraten, dafür gibt es spezielle Vorgaben. Es ist schwierig, weil Muslime und Christen ein anderes Eheverständnis haben. Für eine funktionierende Ehe braucht Ihr schließlich einen Konsens, was Euch zusammenhält. In der katholischen Kirche ist es eigentlich verboten, aber der Bischof kann davon befreien, dann geht es. Ihr solltet dann euch auch inhaltlich gut auf die Ehe vorbereiten, z.B. mit einem Ehevorbereitungskurs (ist eigentlich immer sinnvoll) und Gesprächen mit dem trauenden Seelsorger. Mindestens muss der muslimische Ehepartner einwilligen, dass der christliche Ehepartner seinen Glauben leben darf und die Kinder auch im christlichen Glauben erzogen werden. Der muslimische Ehepartner muss aber nicht konvertieren.

Wenn Ihr das beide wollt, solltet Ihr es auch so machen, lasst Euch nicht von der Bürokratie entmutigen.

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Ich habe Hoffnung: Die Welt ist in den vergangenen Jahrzehnten immer enger zusammengewachsen. Durch das Internet, durch automatische Übersetzungen können wir heute mit fast allen Menschen sprechen. Wir verstehen sie besser, und fühlen mit ihnen. Wenn es dem einen schlecht geht, leiden bald auch andere. Die Corona-Pandemie hat das eindrucksvoll gezeigt.

Ich bin zur Zeit des kalten Kriegs aufgewachsen. Obwohl ich noch ein Kind war, habe ich schon in der Grundschule diese Bedrohung mitbekommen, dass eigentlich alles am seidenen Pfaden hängt. Das nur einer ein Radarbild falsch interpretieren muss, und minutenschnell wird der Krieg heiß und lässt sich durch Vernunft nicht mehr aufhalten. Ich bin davon überzeugt, dass das heute anders ist.

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Man braucht nicht zu studieren um ein guter Programmierer zu werden. Aber als Software-Entwickler macht man viel mehr: Z.B. Systeme entwickeln, Komponenten auswählen und verbinden oder Daten und ihre Struktur über einen längeren Zeitraum weiterentwickeln. Mit dem Informatik-Studium bekommt man die nötigen Fähigkeiten (auch Mathe) um hier die richtigen Entscheidungen treffen zu können. Um auf dem Stand der Technik zu bleiben sollte man eben auch mal ein wissenschaftliches Paper auf Englisch lesen und verstehen können.

Ich bin im Hauptberuf Software-Entwickler und Teamleiter und war bei ca. 10 Einstellungen beteiligt. Wir haben für jede Stelle immer mehrere Bewerbungen, und Interviews führen wir immer zuerst mit den Bewerbern, die wir dem Lebenslauf nach am fähigsten einschätzen. Ein Studium ist dafür eigentlich das beste Zeichen. Alle Software-Entwickler in meinem Betrieb haben ein Studium, Uni oder FH. Wir würden sicherlich auch Fachinformatiker einstellen, nur bisher haben sich eben auch immer Studienabsolventen beworben, und die haben wir zum Interview eingeladen.

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Diakonische Seelsorge bedeutet vor allem zu den Menschen zu gehen. Also ganz viele Hausbesuche machen. Z.B. alte Menschen, kranke Menschen, trauernde Menschen, einsame Menschen. Viele Kirchengemeinden organisieren Besuchsdienste, an denen sich viele beteiligen können. Aber jeder, der sich um seine hilfsbedürftigen Nachbarn kümmert, handelt bereits diakonisch. Diakonische Spiritualität bedeutet, dem Nächsten stellvertretend die Liebe Gottes zu bringen.

In Deutschland haben wir ja die Situation, dass es bereits viele staatliche Hilfen gibt. Trotzdem fallen viele durchs Netz, aus vielen Gründen. Eine diakonische Aufgabe ist es nach diesen Menschen zu schauen, und sie mit Helfern zusammen zubringen. Auch das können alle Gemeindemitglieder machen, besser ist aber ein Team, dass sich austauscht. In kleinem Rahmen kann man auch selbst Hilfe organisieren, wie z.B. in der Gemeinde Weihnachtsgeschenke für bedürftige Kinder zu sammeln. Das ist meist aber immer nur ein bescheidener Beitrag. Eine Geste, die den Menschen sagen soll: "Wir bleiben an Deiner Seite, auch Gott verlässt Dich nicht." In vielen Situationen erleben wir auch unsere eigene Ohnmacht, und müssen schauen, dass wir Profis in die Situation mit hinein holen.

Falls Du eine konkrete Aktion planst, kannst Du mich gerne um Rat fragen.

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"Die Würde des Menschen ist unantastbar" - Artikel 1 des deutschen Grundgesetzes. Was könnte ein höherer Ausdruck dieser Würde sein, als sich frei für den Sinn seines Lebens entscheiden zu können. Das gilt für Atheisten, die diese Würde als angeboren betrachten können, ebenso wie für gläubige Menschen, die diese Würde als Geschenk ansehen. Wäre der Sinn bereits festgelegt, wären wir Sklaven, und nur Werkzeuge im Dienste dieses Sinns.

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Ich glaube nicht, dass Gott wie mit einem Bußgeld-Katalog jeden Menschen nach seinem Tod eine festgelegte Strafe aufbrummt. Dieses Bild ist zu einfach, zu menschlich gedacht.

Ich denke, dass man seine Sünden (die meisten Straftaten gehören wohl dazu) bereuen wird. Jedenfalls solche Sünden, die man dann noch als offen, als nicht gelöst und verziehen erkennt. Die werden eine Belastung sein, denn sie stehen weiterhin zwischen den Menschen und Gott. Die Menschen, die sich einer Reue verweigern, werden diese Belastung nicht einfach loswerden, das ist für mich die Hölle.

Im christlichen Glauben gibt es die Idee eines Fegefeuers, einen Ort der Reinigung. Das ist zwar unangenehm, aber eben noch einmal ein Chance, alles loszuwerden, was man im Leben nicht aufarbeiten konnte oder wollte. Das entspricht meiner Vorstellung eines barmherzigen Gottes, der immer bereit ist, jedem Menschen seine Sünden zu vergeben.

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Eigentlich wollte man mit dem christlichen Kalender auf das Geburtsjahr Jesu zielen. Aber Jesus wurde vemutlich 4 bis 7 Jahre vor unserem Jahr 1 geboren, siehe Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Jesus_von_Nazaret

Damit ist man der Tradition gefolgt, die Jahre nach der Regentschaft von Königen zu zählen, wie es heute z.B. noch in Japan gemacht wird. Da nach christlichem Glauben Jesus Christus der erste und letzte Herr der Schöpfung ist, wird ab seiner Geburt einfach immer weiter gezählt.

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Wenn das schon 5 Jahre her ist, hast Du sicherlich schon einen Teil der Antwort gefunden. So eine Frage sollte sicherlich in erster Linie ein Arzt beantworten, der dafür ausgebildet wurde.

Du sagst, Du bist "davongekommen". Es hätte also noch schlimmer kommen können. Freu Dich über das Leben was Du hast, und verschwende nicht viel Energie darauf dem nachzutrauern, was Dir nun fehlt.

Ich finde diesen Menschen, Nick Vujicic, ganz inspirierend. Wenn es mir schlecht geht, denke ich manchmal an ihn, das relativiert meine Sorgen: https://www.youtube.com/watch?v=Kanz5cjpTjY

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Niemand sagt, dass Du das nicht erreichen kannst. Wenn Dich diese Themen antreiben, kannst Du zur Abendschule gehen, Abi machen und studieren. Wenn Du ein Ziel hast, bist Du motivierter und besser als 80% der Schüler, die ihr Abi machen ohne eine Ahnung, wofür sie es eigentlich wollen.

Einer meiner Professoren hat das so gemacht: Hauptschule, Abendgymnasium, Uni, Forscher.

Der hier hat es auch geschafft: https://www.bild.de/wa/ll/bild-de/unangemeldet-42925516.bild.html

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Lass Dich nicht unter Druck setzen, nur weil andere eine Beziehung haben. Wir Menschen brauchen etwas, dass größer ist als wir selbst, das uns Sinn gibt. Bei einigen ist es der Glaube. Das kann aber auch ein anderer Mensch sein, um den Du dich kümmerst. Verschenke etwas, was anderen Menschen Freude und Hoffnung macht. Das kommt auch wieder zurück. Probiere es mal einfach, mach jemand ein kleines Geschenk, vielleicht anonym. Vielleicht engagiere dich in einem Verein. Und vielleicht triffst Du dabei jemanden. Ich wünsche es Dir.
Mein Onkel ist 65 Jahre und hatte nie eine Beziehung. Aber er ist ein toller Mensch, er hat sich wunderbar um meine Oma und um seine Verwandten gekümmert. Er hat die Großfamilie zusammengehalten, weil er immer andere besucht hat. Das geht viel besser, wenn man keine eigenen Kinder hat.

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nein braucht man nicht

Entscheidend ist, was Dich glücklich macht. Das solltest Du nie aus dem Auge verlieren. Und wenn es Dir schlecht geht, Du keinen Job hast oder für einen Hungerlohn arbeiten musst, kann Dir das leicht passieren. Vielleicht macht eine bestimmte Ausbildung dich glücklich, weil Du "Dein Ding" gefunden hast. Manchmal klappt das so schnell, manchmal dauert es länger, bis Du es findest. Eine Ausbildung oder ein Studium gibt Dir jedenfalls mehr Freiraum, dein Glück zu suchen und zu finden.

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Ja, das ist immer möglich. Auch Erwachsene werden getauft, wenn Sie es in der Jugend verpasst haben oder nicht wollten. Freu Dich, dass Du es jetzt erst machst, mit diesen wertvollen Erfahrungen, die Du gemacht hast.

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Um Christ zu werden, musst Du getauft werden. Das geht nur, wenn Du an Gott und die Auferstehung glaubst. Wenn Du aber einmal getauft bist, kannst Du das nicht mehr verlieren, Du bleibst Christ. Du kannst Deinen Glauben verlieren, und ihn wieder finden, trotzdem bleibst Du getauft und ein Christ. Du kannst vor dem Staat erklären aus der Kirche auszutreten, aber die Taufe bleibt gültig.
Ja, der Glaube an Gott ist zentral für das Christentum. Aber Glauben ist ja geprägt davon, nicht im Besitz von sicherem Wissen zu sein, sondern die Wahrheit zu suchen. Christen hoffen, dass es Gott gibt, und vertrauen darauf, dass die Berichte der Bibel wahr sind.

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Die katholische Kirche ist älter und transportiert in ihren Traditionen und der Liturgie eben den gewachsenen Glauben vieler Generationen. Darin finden sich die Sorgen und Ängste, aber auch die Hoffnungen unserer Vorfahren. Hier begegne man (leider) auch immer wieder magischen Vorstellungen. Also, dass man irgendetwas tuen müsste, damit Gott dann etwas anderes, Bestimmtes macht. Das ist eben auch erstklassiges Material für Romane und Filme. Luther hat das scharf zurückgewiesen und dagegen gepredigt.

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