Hallo,
meine Tochter wird voraussichtlich im Sommer ihr Abi machen - endlich, mit 22, nach einer unendlichen Schuloddyssee und zwei wiederholten Jahren.
Sie beabsichtigt dann zu studieren. Den Studienplatz ihrer Wahl wird sie wahrscheinlich in unserer Stadt bekommen. Wir wohnen etwas ländlich. Die S-Bahn fährt im Halbstundentakt, die Fahrtzeit beträgt 20 min. Zu Fuß läuft man 20 min bis zur Bahn, mit dem Fahrrad schafft man es in 8 min.
Ich meine, unter diesen Umständen besteht kein Grund, aufgrund des Fahrtweges in die Stadt zu ziehen, ich habe auch 30 min Arbeitsweg, was auch innerhalb der Stadt keine Strecke ist... auch war es bislang so, dass sie fast immer eine Mitfahrmöglichkeit hatte, so dass sie nur 2x wöchentlich nachmittags laufen musste.
Sie will das ganze mit einem Nebenjob finanzieren, den sie bis jetzt in so einem Umfang nicht hat und auch nicht in Aussicht hat. Ich habe aber meine Bedenken, ob dies dann nicht zu Lasten des Studiums geht, da ihr das Lernen nie leichtfiel und sie zudem immer ziemlich faul war und jede Ablenkung nutzte, um sich nicht um ihre Dinge zu kümmern.
Einerseits kann ich ihren Wunsch nach Selbständigkeit verstehen, ich bin selbst mit 19 ausgezogen. Dies aber, weil ich kein gutes Verhältnis zu meiner Mutter hatte und schwanger war. Im Gegensatz dazu denk ich aber, dass wir ein recht gutes Verhältnis haben.
Auch haben wir vor 2 Jahren einen Hund angeschafft, den sie über alles liebt und um den sie sich auch abgesprochenermaßen kümmert, insbesondere an Tagen, an denen ich berufsbedingt 13 h am Tag unterwegs bin. Ich war davon ausgegangen, dass sie sich auch weiterhin mit um den Hund kümmert... zumindest bis zum Abschluss des Studiums.
Auch wohnen wir in einem Einfamilienhaus,in dem die Einliegerwohnung eigentlich leersteht, mein Exmann, der dort eigentlich wohnt, hält sich zu 99 % bei seiner Freundin auf...
Der Auszug meiner Tochter ist meiner Meinung nach absolut unnötig und bedeutet für mich ziemliche Schwierigkeiten, insbesondere wenn ich sie dann noch finanziell unterstützen müsste. Aufgrund der Trennung von meinem Ex sieht es bei mir finanziell auch alles andere als rosig auch, wenn auch noch das Kindergeld wegfällt...
Wie reagiere ich ihr gegenüber am besten auf ihre Pläne ?