Nachtrag für alle, die sich die Frage heute noch stellen:

Lyrisches Ich ist erkennbar, an:

  • Personalpronomen der ersten Person
  • Anrede (wenn es heist: "Du bist schön", gibt es ein "Ich", dass das spricht)
  • Verba agendi, diciendi und sentiendi (wenn z.B. steht: "Die Kirchglocke hört sich komisch an", dann fehlt zwar ein "Ich". Aber die Tatsache, dass die Glocke sich für jemanden anhört, impliziert ein lyrisches Ich! )

Außerdem: nicht immer muss mit "ich" ein lyrisches Ich gemeint sein. Beispiel: In der Aussage: "Er rennt seinem alten Ich hinterher", ist das "Ich" kein Verweis auf das lyrischen Ich.

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Für alle die sich die Frage noch stellen:

Vorneweg: Es gibt keine klare Definition zum lyrischen Ich. Aber im Unterricht heißt es meistens: Das Lyrische ich ist der Sprecher in Gedichten.

Im Gegensatz zu anderen literarischen Gattungen hat dieser Sprecher häufig die Besonderheit, sich selbst subjektiv mitzuteilen.

Jetzt ist die Ballade weder eindeutig ein Gedicht (Ballade ist eine Mischgattung aus Lyrik und Epik) und außerdem werden nur selten subjektive Empfindungen des Sprechers selbst mitgeteilt. Meistens wird objektiv ein Geschehen geschildert.

Aus literaturwissenschaftlicher Sicht macht es dann bei Balladen mehr Sinn, Erzählinstanzen aus der Erzähltheorie anzuwenden. (also Ich-Erzähler, Er/Sie Erzähler...)

Und: Ein Ich-Erzähler ist kein lyrisches ich! Außerdem haben viele Balladen keine Ich-Erzähler, z.B. Herr von Ribbeck

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