Warum finde ich keine richtigen Freunde (Ein zusammengefasster, persönlicher Erfahrungsbericht)?

Seit dem Kindergarten habe ich immer wieder das Gefühl, dass es mir schwerfällt, echte, tiefgehende Freundschaften zu finden.Oft bin ich diejenige, die schnell ersetzt wird, wenn die anderen Leute das Interesse verlieren oder mich einfach „komisch“ finden. Es fühlte sich an, als würde ich ständig um die Aufmerksamkeit von anderen kämpfen, ohne je wirklich die Verbindung zu spüren, die ich mir wünsche.Früher, bis Klasse 7, (jetzt bin ich in der 10) war ich unglaublich sensibel.
Ich habe mir ständig Sorgen gemacht, dass mich niemand wirklich mag oder dass ich ausgeschlossen werde. Das hat mich dazu gebracht, mich auf eine Art und Weise zu verhalten, die nicht wirklich ich selbst war. Ich habe alles für andere getan, nur um ein wenig Aufmerksamkeit zu bekommen und nicht allein zu sein. Doch trotz all meiner Bemühungen blieb diese Zugehörigkeit immer oberflächlich. Ich war nie die Person, mit der wirklich tiefgehende Gespräche geführt wurden. Natürlich habe ich auch versucht andere anzusprechen, jedoch musste ich dies immer zuerst tun und andere haben mir kurze und unfreundliche, trockene Antworten gegeben.Ok, meistens wurde ich nur dann angesprochen, wenn jemand Hilfe bei den Hausaufgaben brauchte oder etwas anderes von mir wollte.Es gab sogar Zeiten, in denen die Lehrer andere dazu gezwungen haben, sich mit mir anzufreunden. Sie merkten, dass ich bei Gruppenarbeiten nie Partner hatte oder alle mich ignorierten und verlangten, dass ich alles selber gemacht habe.
Aber egal…das hat auch eine Zeit lang funktioniert. Für ein paar Wochen schien alles gut zu laufen, doch dann fingen sie wieder an, mich auszuschließen. Irgendwann fühlte ich mich von allen missverstanden und überflüssig.Nach einer Weile habe ich begonnen, mich mit dunkler Rhetorik zu beschäftigen. Leute wurden plötzlich von mir fasziniert und hängten sogar an mir, aber es fühlte sich nie richtig an.
Es war eine falsche Art von Aufmerksamkeit, die mich im Endeffekt noch leerer zurückließ. Also hörte ich wieder auf, diese Taktiken zu verwenden und das Interesse verschwand erneut, yayyyy!Mit der Zeit verlor ich das Interesse an Freundschaften.
Ich habe das Gefühl, dass sie ohnehin nicht halten und dass es keinen Sinn macht, sich weiterhin anzustrengen.Ich habe viele Menschen in meinem Leben als „Freunde“ bezeichnet, doch letztlich waren sie eher Bekannte. Eine enge Freundschaft war das nie. Es gab nur seltene, oberflächliche Gespräche, die oft schnell wieder endeten. Irgendwann war ich so weit, dass ich fast alle anderen Menschen in meinem Umfeld anfing zu hassen.
Ihre Persönlichkeiten sind alle gleich und in meinen Augen sind sie ja sowieso dumm und falsch.Früher mochte ich alle und wollte unbedingt mit Ihnen befreundet sein.Meine aktuellen „Schulfreundinnen“ machen sich oft über mich lustig, selbst wenn ich dabei bin.
Sie lachen über mich und reden über mich, als wäre ich nicht einmal da. Jetzt sitze ich oft einfach nur da, höre Musik und sage nichts. Es ist besser, da zu sitzen, als alleine mit einem Buch, weil ich früher ständig ausgelacht wurde. Aber es ist auch klar: Niemand interessiert sich wirklich für meine Anwesenheit. Sie reden nur mit mir, wenn sie etwas von mir wollen.Die Kontakte, die ich noch habe, kann ich an einer Hand abzählen: Meine Mutter, mein Vater und ein Mädchen aus der Schule. Aber selbst mit ihr schreibe ich nicht mehr. Sie interessiert sich mehr für einen Jungen als für mich und macht sich mit ihm über mich lustig. Das verletzt etwas, auch wenn ich es versuche, nicht mehr so zu zeigen.Ich mag sie aber sowieso nicht mehr.Inzwischen habe ich diese “IDGAF, Fuck everyone n everything” Einstellung, also wtv.

Dann gab es zwischendurch noch ein paar Jungen die temporär Interesse an mir gezeigt haben aber das sind alles perverse und dumme Idioten. (Eine Ausnahme) Zu Beginn waren sie ja nett und ich habe eigentlich auch nur mit Ihnen geredet weil ich niemanden hatte mit dem ich regelmäßig reden konnte.

Ich habe die dann alle irgendwann blockiert, aus verschiedenen Gründen.

Vor einigen Wochen aber bekam ich einen Brief von einer alten Brieffreundin. Sie schrieb, dass sie mich vermisse, doch nach einem Monat hatte sie wieder genug von mir. Ihre letzte Nachricht war, dass sie lieber mit einem Chatbot rede als mit mir. Freundschaften halten bei mir maximal nur einen Monat vielleicht.Es gibt da noch ein Mädchen, von dem ich hoffte, dass sie mich mögen würde. Wir hatten vieles gemeinsam, doch seit Monaten habe ich nichts mehr von ihr gehört. Das letzte, was sie mir sagte, war, dass sie in einer psychiatrischen Klinik sei. Ich weiß nicht, ob das stimmt. Vielleicht hat sie auch einfach die Nase voll von mir. Ich hoffe aber wirklich, dass sie nicht tot ist.Sie ist meine einzige Hoffnung.Es fühlt sich an, als wären wahre Freundschaften einfach nicht für mich bestimmt.Dennoch wünsche ich mir mindestens eine beste Freundin.

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