Hallo,
ich hatte im Jänner einen Unfall bzw. Parkschaden.
Kurz zum Vorfall: Ich parkte auf einer Sperrfläche, stellte den Motor ab und wartete, im Auto sitzend, auf meinen Freund. Er kam mit dem Zug und ich hatte keinen Parkplatz an dem ich stehen bleiben konnte. Ich beobachtete ein Auto welches von hinten die Straße in der ich stand hinauffuhr.
Als der Herr an mir vorbeifahren wollte, um sich vor mich zu stellen, fuhr er so knapp neben mir, dass er mich links vorne vom Reifen, Kotflügel bis zum äußeren Teil der Stoßstange mitnahm.
Ich stieg sofort aus und er fuhr noch ein Stück weiter. Dann stieg seine Frau aus und schrie mich an wie eine Hyäne und sagte ich sei losgefahren. Der Fahrer selbst sagte, dass er nichts gesehen habe, sondern seine Frau sagte: "Schau, die fährt!"
Wie gesagt, mein Motor war abgestellt, die Handbremse angezogen und ich hatte keinen Grund wegzufahren, denn mein Freund war nur 20m entfernt als das ganze passierte.
Nachdem beide Versicherungen jeweils beim Gegner die Schuld sahen, ging es weiter zum Rechtsanwalt und mein Anwalt klagte (ohne mein Wissen).
Ich bekam einfach einen Brief von der Justizanstalt wann und wo der Termin der Gerichtsverhandlung stattfindet.
Das ganze fand letzten Donnerstag statt. Zuerst machte ich eine Aussage bzw. ich wurde zuerst mit Fragen der Richterin durchlöchert, wobei sie nur wissen wollte was sie interessiert. Den gesamten Unfallhergang durfte ich nicht beschreiben.
Dann musste ich dem anwesenden Sachverständigen anhand einer Skizze zeigen, wo mein Auto stand und wie das gegnerische Fahrzeug die Straße hinauf- und an mir vorbeifuhr.
UND DANN kam der Hammer. Mein eigener Anwalt zeigt mir ein Bild vom Unfall und fragt mich ob das die Endposition beider PKW's sei. Ich sagte ich habe mich nicht vom Fleck bewegt und als ich ausstieg, befand sich der gegnerische PKW meiner Meinung nach noch in Bewegung. Er sagte dann zu mir, "nein, sie verstehen nicht! Ist das die Endposition oder sind sie nach vor gefahren und dann wieder zurück?"
Also warf mir mein eigener Anwalt vor, ich sei dem Gegner hineingefahren und nicht er mir!!!
Und heute bekomme ich einen Brief in dem steht, dass anhand genau dieses Bildes der Sachverständige entschieden hat, dass mein Auto aus rein technischen Gründen zum Zeitpunkt der Kollision in Bewegung gewesen sein muss und dass beide, sowohl ich als auch der Gegner, bestätigt haben, dass das die Endposition unmittelbar nach dem Unfall sei. Eine Berufung gegen das Urteil wäre zwecklos hieß es auch noch.
Was meint ihr?? Soll ich mir einen "neutralen" Sachverständigen suchen, der sich das anschaut? Berufung einlegen und Anwalt wechseln?
Ich will es auf keinen Fall dabei belassen, denn ich habe in keinem Moment gesagt, dass der Gegner unmittelbar nach dem Unfall stehengeblieben ist, weder noch war mein PKW in Bewegung.
Sorry für den langen Text :)
Lg
Ina