Auf einer mittleren Burg mit einem Palas und einer Ringmauer lebten etwa 60 bis 80 Menschen. Davon gehörte ein gutes Dutzend allein zur Familie des Burgherrn, die meisten von ihnen Kinder und unverheiratete Verwandte.

Dazu kamen etwa zehn Kriegsknechte, die auf den Mauern Wache gingen und sich ständig im Waffendienst und in der Waffenpflege übten. Auch legten sie bei den laufenden Ausbesserungen der Mauern und sogar bei der Ernte mit Hand an. Manchmal halfen sie dem Burgvogt, der die Burg verwaltete, auch beim Eintreiben der Steuern und Abgaben.

Die Hauptarbeit auf den burgeigenen Feldern, Rebbergen und Wäldern versahen die Knechte. Ihre Frauen dienten der Burgherrin als Mägde. Daneben gab es noch einige Handwerker, darunter einen Steinmetz und einen Zimmermann, die die ständig anfallenden Reparaturarbeiten ausführten oder beaufsichtigten.

Dazu kam noch ein Schmied, dessen Hauptaufgabe das Beschlagen der Pferde und das Reparieren der Waffen war. Für das seelische Wohl sorgte der Burgkaplan, der meist zugleich Pfarrer der umliegenden Dörfer war.

In größeren Burganlagen tummelten sich Hunderte von Menschen. Neben dem Burgvogt gab es hier Schreiber und Gerichtsdiener. Die Küche unterstand einem Küchenmeister. Ein Stallmeister sorgte für die Pferde. In der Vorburg siedelte der Burgherr Handwerker an, die Waren wie Töpfe, Leder, Kerzen und sogar Waffen herstellen konnten. Große Herren hatten einen Jägermeister, dem die Jagdgehilfen und die Jagdhunde unterstanden.

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