Liebe Blueberrymuff93, auch unter denen, die Homöopathie anwenden, stecken mehr oder weniger gute Ärzte und Therapeuten. Jede Therapieform ist immer nur so gut wie der Behandler, der sie anwendet. Antibiotika in den Händen von schlechten Ärzten richten natürlich mehr Schaden an, als homöopathische Arzneien in Händen von schlechten Ärzten oder Heilpraktikern. Aber in deinem Fall sehe ich die beschriebene Vorgehensweise deiner Homöopathin auch kritisch, wenngleich die Auswirkungen nicht gesundheitlich schädlich sind, aber eben auch keine Besserung bringen.
Nach meinen Erfahrungen ist ein Verweis auf den Zeitfaktor, bis die Wirkung sich einstellt, unseriös. Das richtige Mittel wirkt deutlich erkennbar und schnell, egal, welche Vorgeschichte vorhanden ist. Auch Sulfur zur "Entgiftung" zu geben und zusätzlich für einen obskuren "Kupferüberschuss" ein weiteres Mittel zu geben und darüber hinaus noch eine dritte Arznei gegen die Blasenentzündung - das widerspricht einer seriösen, klassisch orientierten homöopathischen therapeutischen Vorgehensweise. Auf diesem Gebiet kochen aber viele Therapeuten ihr ganz persönliches Süppchen und werfen alles Mögliche zusammen.
Bei der Wiederkehr der früheren Symptome würden einige Homöopathen vermutlich begeistert auf "Erstverschlimmerung" schließen, als Reaktion auf Dulcamara wäre das aber unwahrscheinlich. Ich glaube eher, dass du ein sehr sensibler Mensch bist, der schnell auf Belastungen und Reize körperlich reagiert. Auch wenn dein Beschwerdebild auf den ersten Blick den Zusammenhang mit den Antibiotika-Behandlungen darstellt, kann es sich in deinem Fall um sog. funktionelle Syndrome handeln.
Ich würde dir daher einen Arzt mit der Fachrichtung Psychosomatische Medizin empfehlen. Dieser kann sowohl deine medizinischen Vorschäden beurteilen, aber auch psychische Aspekte, wie Erwartungen, Belastungen, verborgene Ängste u.a. einbeziehen. Auch wenn du subjektiv nicht das Gefühl hast, irgendwelche Ängste oder psychischen Probleme zu haben. Häufig sind bestimmte emotionale Belastungen so gut verborgen, dass sie gar nicht bewusst sind. Der Körper reagiert jedoch darauf. In jedem Fall würde ich deine aktuelle Therapeutin nicht weiter konsultieren. Bei der Wahl eines Facharztes für psychosomatische Medizin solltest du darauf achten, ob er oder sie "dir liegt" - ein gutes Vertrauensverhältnis mit einem guten "Draht" ist dabei ganz wichtig!
Gute Besserung und viel Erfolg!