Vorweg: Vermeide bitte in der Öffentlichkeit die Verwendung von Worten, mit deren Rechtschreibung du nicht wirklich vertraut bist, meine Hübsche. Nun zu deiner Frage. Um sie tiefgreifend zu beantworten, müsste man zunächst wissen, was an deinem Spiegelbild du tatsächlich reflektierst. Sollte es z.B. so viel von dir geben, dass du selbst den Überblick verlierst, vermute ich, dass du dich zu sehr mit den Einzelheiten beschäftigst, so dass du den Blick für deine Gesamterscheinung verlierst. In diesem Fall vertraue den Fotos. Sie zeigen eher, wie dich andere wahrnehmen, als stundenlang vor dem Spiegel eingeübte, schöngeschaute Posen. Allerdings muss ich gestehen, dass ich schon unangenehm überrascht bin, wie wenig manche der Definition nach vernunftbegabte Wesen ihre Umwelt reflektieren, wenn ich solche Fragen lese. Wenn du wissen willst, wie du wirklich aussiehst, schau in einen Spiegel. Moment... - besorg dir einen genügend GROSSEN Spiegel und versuch es nochmal. Was du durch die Schlieren siehst, ist dein Spiegelbild, ein durch die Spiegelränder begrenztes, GESPIEGELTES Abbild deiner selbst. In Echtzeit. Gnadenlos real. Mit allen Problemzonen, Unreinheiten und Falten. (Die man aber mit genügend Übung dennoch meisterhaft ignorieren kann.) Hebe nun die rechte Hand und beobachte dabei dein Spiegelbild. Vergewissere dich nochmals, dass du tatsächlich die Rechte erwischt hast (- im Regelfall ist es die, mit der du dich selfiest). Nun zur Preisfrage: Welche Hand had dein Spiegelbild gehoben, ist es auch SEINE rechte? Fotos zeigen immer nur viereckige Ausschnitte eingefrorener Momente deines Lebens, fokussiert auf das von Sensoren als das gewünschte Motiv gemittelte Objekt, die von den bei der Aufnahme bestehenden Lichtverhältnissen, der Situation sowie dem Grad der Reflektiertheit der Beteiligten abhängen. Als solche sind sie so wirklichkeitsnah wie ein ausgedrucktes Foto von einem Brot - man kann es zwar essen, aber wirklich satt macht es nicht. Auf die technischen Aspekte für ein gelungenes Foto wie Blendenöffnung, ISO, Belichtungszeit oder Brennweite brauche ich m.E. im Zeitalter von Selfi-Handys nicht weiter einzugehen, dafür gibt es schließlich Im-Nachhinein-Apps. Aber wenn man es mal hochrechnet, werden heute täglich ca. 1 Mrd Fotos geschossen. Bei solchen Massen müssen der Gausschen Glockenverteilungskurve zufolge mindestens hundert in jeder Hinsicht perfekte Fotos dabei sein. Das wirklich gute daran: DU bist garantiert auf keinem davon, denn was für einen Sinn sollte es haben, jemanden abzubilden, der so dämliche Fragen stellt?

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