Das ist eine Frage, die man pauschal garnicht beantworten kann. Ich probiere trotzdem mal, einige Gründe aufzuzählen, die zum Teil auch ineinander greifen:
•Fehlende Integrationsangebote für die Gastarbeiter. Gerade zu Beginn war eigentlich gedacht, dass jene zu einem späteren Zeitpunkt Deutschland wieder verlassen werden. Deshalb hat man sich darum keine Gedanken gemacht
•Häufige Interaktion untereinander, jedoch nicht mit anderen Personenkreisen. Wer die Sprache nicht kann, kann letztendlich auch nicht mit den Einheimischen kommunizieren. Dadurch entsteht ein Teufelskreis - es wird nur innerhalb der Verwandtschaft/Landsmannschaft miteinander geredet. Diesen Teufelskreis kann man nur durch Sprachkurse und gezielte Angebote brechen.
•Deutsche Sprache, schwere Sprache. Gerade für Menschen mit einer nicht-germanischen Muttersprache haben große Probleme, Deutsch zu lernen. Mit zunehmendem Alter wird das dann weiter erschwert. Dazu kommt, dass es lange Zeit kaum Sprachkurse gab.
•Die Vielfalt der Arbeiterschaft. Gastarbeiter wurden häufig dort eingesetzt, wo kein Deutscher arbeiten wollte. Gerade im Bergbau oder in der Industrie stieg der Gastarbeiteranteil immer weiter an, weshalb auch dort die Kommunikation mit Einheimischen konstant weniger wurde.
•Wo ein Wille, da ein Weg. Wer sich aktiv darum bemüht, die Sprache zu erlernen, dem wird es mehr oder weniger gut gelingen. Neben der harten Arbeit und den schlechten Bedingungen ist es aber vermutlich sehr schwer, die Kraft für intensive Deutschkurse aufzubringen. Meist war im Hintergrund ja noch eine Familie, die mit betreut und versorgt werden musste.
Es gibt sicherlich weitere Gründe, aber aus meiner Sicht sind das die wichtigsten.