Bedrohung durch Autos nimmt keiner Ernst?

Habe mich noch nie zuvor gedanklich mit dem Thema auseinandergesetzt, aber jetzt wenn ich darüber nachdenke, fallen mir nur Kritikpunkte ein.

  • CO2-Emissionen sorgen zu erhöhtem Treibhausgaseffekt und tragen somit zur globalen Erderwärmung bei.
  • Abgase führen zu Luftverunreinigungen (z.B. Smog) und damit zu gesundheitlichen Schäden von Lebewesen
  • Viele Produktionsabfälle bleiben unverwertet
  • Menschen werden immer fauler, kleinste Strecken fährt man mit dem Auto
  • Verschwendung von Benzin/ Fossiler Brenstoffe
  • Autos machen Lärm

Ich kritisiere jetzt nicht die Erfindung des Autos, sondern die unnötige, verschwenderische Nutzung von Autos. Wie fast alles, haben auch Autos nicht nur Nachteile, sondern auch Vorteile. Besonders in der Logistikbranche sind Flugzeug, Schiffe und Fahrzeuge heutzutage unverzichtbar. Auch öffentliche Verkehrsmittel sind sehr sinnvoll, da sie pro Passagier relativ wenig Emissionen ausstoßen. Aber Auto fahren nur um zur Arbeit zu gelangen? Oder um in die Innenstadt zu fahren? Heutzutage tun es viele einfach so häufig, da wird es schon als völlig normal angesehen. Ab 17 muss man den Führerschein besitzen, sonst ist man schon Außenseiter. Und das Beste dann: mit dem Auto in die Schule oder zur Uni fahren. Ist doch echt unnötig. Früher hatte man pro Familienhaushalt ein Auto, dann hatten beide Elternteile, und jetzt muss jedes Familienmitglied ein eigenes haben. Mir fallen gerade noch so viele weitere unnötige Fallbeispiele ein, aber um es nicht all zu lang zu fassen, ich finde einfach, dass die Schäden durch Autos unterbewertet werden (klar es ist auch Deutschlands wichtigste Wirtschaftsbranche), und es wäre doch viel besser x mal mehr öffentliche Verkehrsmittel einzuführen und sie auch in regionale Disparitäten auszuweiten, damit keiner sagen kann "Ich komme aber ausm Dorf ich muss mit Auto". Und dass man Autos irgendwie teurer versteuert oder ähnliches. Wieso nimmt dieses Thema keiner Ernst?

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Die Automobillobby ist besonders in Deutschland sehr stark und verhindert Entwicklungen, die ihnen schaden könnten.

Auch ist ein erheblicher Teil der Arbeitsplätze in der Automobilbranche zu finden. Parteien und Politiker, die den individuellen Autoverkehr verhindern wollen, verlieren so viele Wähler.

So kommt es auch bei den Wählern auch besser an, wenn man in Straßen investiert, anstatt Schienenverkehr.

Sehr viele Leute haben sich auch an den Wohlstand des Autos gewöhnt, dass sie ohne nicht mehr können bzw. nicht wissen wie es ohne geht. Das ist eine normale Entwicklung: eine Gesellschaft eignet sich immer mehr Wohlstand an, empfindet diesen als normal und will immer mehr Wohlstand. Kurzum: man will nicht etwas miesen, was man zu schätzen gelernt hat.

Das führt aber in einem Teufelskreis: Leute fahren Auto, weil sie es sich leisten können -> weniger fahren Bus und Bahn. Das Angebot im öffentlichen Nahverkehr wird verkleinert -> es fahren immer mehr Menschen Auto, weil der ÖPNV nicht mehr zufrieden stellend ist -> wegen fehlenden Bedarf wird dieser noch weiter zurückgefahren oder ganz eingestellt, sodass alle auf ein Auto angewiesen sind.

Das sieht man gut im ländlichen Raum. Der ÖPNV wurde dort so zurückgefahren, dass er für viele zu unattraktiv ist. Warum soll man jeden Tag drei Stunden im Bus verbringen und von diesem zeitlich total abhängig sein und hoffen muss, dass beim Umsteigen alles klappt, wenn man im Auto nur eine halbe Stunde verbringt und spontaner agieren kann (schneller Einkauf z.B.)

Die Lösung wäre es, in den ÖPNV richtig zu investieren, damit dieser wieder attraktiv wird. Aus schon genannten politischen Gründen wird das aber nicht passieren.

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