Hallo ihr lieben,
ich würde mir gern einfach mein Problem von der Seele schreiben - und vielleicht gibt es hier sogar den einen oder anderen, der mir weiterhelfen kann.
Ich lebe seit ca. einem Jahr in einer 3er WG (Neugründung). Dass meine eine Mitbewohnerin (nennen wir sie A.) eine Therapie machte und psychische Probleme hatte, habe ich relativ früh mitbekommen - es wurde immer sehr offen über sowas geredet und je enger wir wurden, desto mehr habe ich es natürlich auch aktiv mitbekommen. Wir sind mittlerweile alle sehr gute Freunde geworden, aber das Verhalten von A. geht durch diesen Komfort immer mehr über Grenzen hinaus.
Angefangen damit, dass sie sich nicht an den Putzplan hielt (jede Woche wird das Bad geputzt, somit ist man selbst alle 3 Wochen dran), was teilweise widerlich wurde wenn seit 2-3 Wochen nicht mehr geputzt wurde - aber das war noch okay. Nachdem sie ihr Abi knapp bestanden hatte, begann sie ein FÖJ, das sie aber schon nach 3 Wochen abbrach, weil sie nicht mehr hingegangen ist. Jetzt ist sie seit 4 Monaten arbeitslos und bewegt sich in einer Spirale abwärts. Sie hat eine Katze, deren Katzenklo sie nur noch alle 1-2 Wochen säubert (es steht zudem auch noch direkt vor meiner Zimmertür und stinkt - wir haben es irgendwann nicht mehr eingesehen, den Kot ihrer Katze weg zu machen) und um den sie sich auch sonst kaum kümmert.
Irgendwann wurde es unangenehmer, sie fing an, in mein Zimmer zu gehen wenn ich nicht da war, meine Sachen zu benutzen (sogar Dinge, die in irgendwelchen Kisten versteckt waren!?), schlief in meinem Bett wenn ich nicht da war. Es kam sogar so weit, dass sie ihren Müll und ihre Wäsche in meinem Zimmer verfrachtete und mein Zimmer umfunktionierte, als ich mal für 3 Wochen fort war. Ich habe ihr irgendwann gesagt, dass ich das nicht möchte und es wurde auch besser, aber selbst das hat sie total in den falschen Hals bekommen und dachte scheinbar direkt, dass ich sie nicht mehr bei mir haben möchte.
Sie lässt all ihre Launen immer an uns aus, und die gesamte Stimmung der WG hängt total von ihrer ab. Ich weiß langsam nicht mehr wie ich damit umgehen soll. Ich putze ständig, und sie bedankt sich nie, macht alles wieder dreckig, will aber selbst das große Lob, wenn sie dann nach einer Woche mal das Katzenklo sauber gemacht hat - macht mich dann aber auf Mini-Fehler aufmerksam (Geschirr auf dem dafür vorgesehenen Abtropfgestell?). Alles was sie sagt und tut ist paradox.
Ihr Leben besteht ansonsten aus exzessivem Medienkonsum - sodass sie die Hälfte des Tages schläft und uns die andere Hälfte des Tages mit anstrengenden Tik-Tok Videos beschallt.
Ausziehen kommt leider im Moment nicht infrage, allerfrühestens in einem halben Jahr (den Grund kann ich hier jetzt nicht noch lange ausführen).
Was tue ich? Wie kann ich ihr helfen? Ich merke, wie ich selbst immer kühler werde und mich von ihr distanziere, aber ich möchte die Freundschaft und doch schönen Momente zwischendurch auch nicht aufgeben.
Vielen Dank fürs Lesen
-Marlene