Inkassobüro fordert Wuchermahngebühren

Hallo zusammen, folgendes Problem stellt sich mir:

Anfang Juni erhielt ich ein Schreiben eines Inkassobüros, da ich meinen Beitrag für ein Fitnessstudio nicht gezahlt hatte.

Mir wurde ein Betrag in Höhe von 242,46 € mitgeteilt, welchen ich in 3 Raten à 80,82 € begleichen wollte.

Von weiteren stand in dem Forderungsschreiben meines Wissens nach nicht!

Nachdem die 3 Raten abgebucht wurden, wurde vom Inkassobüro noch ein Betrag in Höhe von 19,94 € abgebucht mit der Begründung, dass dies die Zinsen und Mangebühren abdecken würde. Mir war das etwas suspekt, da in den Schreiben zuvor nichts von alledem stand.

Ich ließ die Lastschri zurückgehen und forderte zum eine Kopie der Vereinbarung mit meiner Unterschrift ein (Kopie habe ich leider nicht gemacht), auf der ich über die Kosten aufgeklärt wurde und die Ratenzahlung gewählt habe. Nun erhielt ich zwar keine Kopie dieser Vereinbarung (mit der Begründung, dass diese wohl nicht mehr vorhanden seien und mir nicht noch mal zugeschickt werden müssen), jedoch folgende Forderungsaufstellung:

Hauptsumme 208, 68 € 12.06.13 Mahnung 30,00 € 21.06.13 Individuelles Schreiben 4,00 € 16.07.13 Lastschrift-Einzug 2,00 € 16.07.13 Buchungskosten 2,00 € 1.07.13 4,87% Zinsen aus 208,68 € (11.04.13-30.06.13) 2,26 €

16.07.13 4,62% Zinsen aus 208,68 € (1.07.13-15.07.13) 0,40 €

Das war die Aufstellung bis zur ersten Abbuchung, welche sich auf der Forderungsaufstellung noch durchzieht.

Für jede Abbuchung wurden je 2,-€ für den Lautschrift-Einzug und als Buchungskosten veranschlagt. Zusätzlich wurden mir Zinsen für den noch fälligen Betrag berechnet.

Für diese Aufstellung wurden ebenfalls noch einmal 4,00 € verlangt.

Da ich die Lastschrift zurückgehen habe lassen, bekam ich zusätzlich ein Schreiben mit folgender Forderung:

  1. Fälliger Betrag 29,75 €
  2. RA-Gebühr gem. Nr. 3309 VV RVG bzw. Nr. 2302 VV RVG 36,00 €
3. Auslagenpauschale gem. Nr. 7002 VV RVG 7,20 €

Gesamtbetrag

Es steht zwar nicht klar in dem Schreiben drin, aber ich gehe mal davon aus, dass die ursprünglichen 19,94 € (welche nach der letzten Raten-Zahlung abgebucht wurden) in den 29,75 € stecken.

Meine Frage ist jedoch, ob diese Wucher-Mangebühren tatsächlich gerechtfertigt sind?

Muss ich nun den Betrag in Höhe von 72,95 € nun tatsächlich zahlen oder was habe ich für Alternativen?

Vielen Dank im Voraus

N.

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Kevin1905 hat völlig recht - Inkossokosten müssen NICHT getragen werden. Der Grund dafür ist, das Dein Gläubiger gesetzlich dazu verpflichtet ist, Schademninderung zu betreiben. Und ein Inkssobüro einzusetzen ist zwar nicht verboten, aber erhöht unnötigerweise die Kosten - logisch. Das sehen auch die meisten Gerichte so und rechnen die Inkassokosten komplett aus der Hauptforderung heraus. Somit fallen nur noch die Zinsen für die Haptforderung und eine Aufwandspauschale für Schreiben des Gläubigers - NICHT des Inkassobüros! - an. Die Vorgehensweise ist eigentlich hier im Forum schon öfters angegeben worden. Bitte mal in die Beiträge mitte 2013 durchgehen. Bei mir hat es so IMMER funktioniert. Ich zahle seit Jahrzenten schon keine "Mahngebühren" oder Inkassokosten - wenn den mal welche anfallen...

Falls noch Fragen sind, melde Dich nochmal ;-)

AN: rainerendres: für Dich gilt dieselbe Empfehlung...

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Ist meine Bewerbung um einen Ausbildungsplatz zum Bootsbauer in Ordnung?

Hallo, ich möchte eine Ausbildung zum Bootsbauer beginnen und wollte fragen, ob meine Bewerbung in Ordnung ist (natürlich kommen da noch Datum & Adressen, mir geht es um den Text):

Bewerbung um einen Ausbildungsplatz zum Bootsbauer

Sehr geehrte Damen und Herren,

durch eine persönliche Recherche im Internet, bin ich auf Ihren Betrieb aufmerksam geworden und bewerbe mich hiermit um einen Ausbildungsplatz als Bootsbauer. Schon lange bin ich an einer handwerklichen Tätigkeit interessiert, doch erst der Beruf des Bootsbauers hat mich vollständig überzeugt.Bereits als Kind sagten mir praktische Aktivitäten zu und ich entwickelte schnell ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen, sowie handwerkliches Geschick.Besonders gefällt mir die Vielfalt an Materialien und die abwechslungsreichen Verrichtungen, welche dieses Berufsfeld in sich vereint. Außerdem habe ich von klein auf das Reisen mittels Booten und Schiffen bevorzugt und mich immerzu an Häfen und Werften wohlgefühlt. Ihr Betrieb spricht mich besonders an, da Sie sich auf den Werkstoff „Holz“ spezialisieren, welcher ein natürlicher Rohstoff ist der ein großes Spektrum in seinen Anwendungsbereichen, Verarbeitungsarten und auch in seinen Farben und Formen bietet.

Sowohl im Team als auch selbstständig arbeite ich konzentriert und verantwortungsbewusst. Außerdem bin ich belastbar und scheue mich nicht auch unangenehmere Aufgaben zu übernehmen. Über ein persönliches Vorstellungsgespräch würde ich mich sehr freuen und erwarte gespannt Ihre Antwort.

Mit freundlichen Grüßen XXX

Danke schon mal im Voraus.. LG Spamcheck...

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Hallo Spamcheck, zur Info: habe selber vor vier Jahren eine Ausbildung zum Bootsbauer gemacht (spez. Holz).

Es wäre hilfreich zu wissen, wie alt Du bist, denn Deine Bewerbung sehe ich mit gemischten Gefühlen:

Du hast es speziell bei diesem Beruf mit gestandenen und sehr, sehr, sehr traditionsbewussten & stolzen Handwerkern zu tun. Diese haben eine ganz besondere Mentalität, welche Du berücksichtigen solltest; insbesondere bei Bewerbungen zum Bootsbauer !

Tauscht man ein paar Adjektive und Verben Deiner Bewerbung aus, so könntest Du Dich mit dem selben "Enthusiasmus" auch für eine Banklehre mit diesem Schreiben bewerben.

Deine Bewerbung vermittelt daher - ohne Dir nahe treten zu wollen - eher die Grundstimmung zu einer Ausbildung in einem kopflastigen Beruf, als in einer Spezialdisziplin der traditionellen Handwerkskunst - dem Bootsbauen.

Und genauso sehen das auch die Bootsbaumeister. Sie sind "Männer der Tat" - und das erwarten Sie auch von Dir !

Mit schönen Sprüchen wie "durch eine persönliche Recherche im Internet, bin ich auf Ihren Betrieb aufmerksam geworden": - wie, persönlich, läßt Du sonst recherchieren ?

Oder: "..., und mich immerzu an Häfen und Werften wohlgefühlt. ", - wie, hast Du in sämtlichen Hafenkneipen Deutschlands rumgehangen ?

u. ähnliche Fauxpaxe mehr, wirst Du GARANTIERT NICHT ernst genommen werden.

Zugegeben, meine Interpretationen sind zwar etwas überspitzt, aber treffen den Kern. Eine Bewerbung in solch einem Stil hält sich nur so lange, bis sich sämtliche Bootsbauer und Azubis des Betriebes darüber in der Mittagspause amüsiert haben; dann Ablage "P"... Ich habe schon Dutzende solcher Bewerbungen durch die Hände meines Meisters gleiten sehen.

Ich finde nicht einen Satz in Deiner Bewerbung, der mich als Bootsbauer denken lassen würde: Jawohl, der Mann hat das Zeug zu einem Bootsbauer und er verdient diesen Ausbildungsplatz ...

Ja, Du hast richtig gelesen - Du mußt Dir diesen Ausbildungplatz verdienen ! Sie sind nämlich sehr rar gesät und ich habe selbst gelernte Schreiner bei meinem Meister abblitzen sehen.

Eine "Bewerbung als Bootsbauer" - schon an und für sich ein Witz. denn:

es ist KEIN lapidarer Job - es ist eine Berufung, Bootsbauer zu werden !

Einen Ausbildungsplatz als Bootsbauer bekommst Du nur dann, wenn Dich der Meister als würdig befindet ( Du hast es hier mit einer ZUNFT zu tun !), und das ist durch keine wie auch immer geartete Bewerbung der Welt zu schaffen.

Daher gibt es nur EINEN erfolgversprechenden Weg für Dich:

  • Du mußt es wirklich, wirklich wollen !

  • Handle auch wie ein Mann der Tat: Setze ein kurzes Schreiben auf, in dem Du Dich und Deine Affinität zur Holzbearbeitung kurz vorstellst und ebenso kurz erklärst, weshalb Du Dich zu dieser Ausbildung berufen fühlst.

Vermeide unbedingt eine Eingangszeile wie "Bewerbe ich mich als", od ähnl. Das kommt gar nicht gut an. Vergiss alle "Tipps", "wie man eine gute Bewerbung aufsetzt"; schmeiß ALLES über Bord :-), hier gelten andere Gesetzmäßigkeiten !

Denn nichts lieben alte Meister in ihrem Beruf mehr als Individualität - keine Formularbewerb. & kein Foto. Wenn Du ein Naturtalent mit dem Stechbeitel bist, dann kannst Du auch aussehen wie Quasimodo, ehrlich. Ist dem Meister völlig Schnuppe.

Deshalb sollte Dein Schreiben besser den Charkter eines persönlichen Schreibens haben - nicht wirklich persönlich werden. Was Euch verbindet, fragst Du ? Natürlich die Liebe zum Holz & zum Wasser!

Und jetzt kommt der ultimative Schlüsseltrick, mit dem Du Dir bei einem alten Bootsbaumeister, durch hunderte Bewerbungen hindurch, Gehör, Aufmerksamkeit, und Dir selbst eine gute Chance verschaffst:

Erkläre Deine Einsicht in die Komplexität der Aufgaben eines Bootsbauers - der Du Dich aber gewachsen fühlst - gleichwohl aber weisst, das Du Dir das Privileg zur Ausbildung erst verdienen mußt und biete ihm an, deswegen in seiner Werft ein unentgeldliches, vierwöchiges Praktikum zu absolvieren...

...damit schlägst Du mit einem Handstreich ALLE anderen Bewerber aus dem Rennen und rennst quasi "offene Türen" ein.

Damit bist Du in der Betrachtung des Bootsbaumeisters, voila, "ein Mann der Tat, der eine Chance verdient hat" - willkommen im Club.

Ohne einschlägiges Praktikum geht da GAR NICHTS ! Und das aus gutem Grund:

  1. kannst Du in vier Wochen herausfinden, ob Du wirklich dafür geschaffen bist - glaub mir, der Meister weiss das schon spätestens nach drei Tagen.

  2. weißt Du dann, ob Du und der Meister miteinander könnt, und somit die nächsten dreieinhalb Jahre zusammen verbringen wollt.

  3. wird der Meister auf jegliche, formelle Bewerbung im Nachhinein verzichten - das geht dann traditionell per Handschlag.


Okay, das war mal eine lange Antwort; aber ich wußte nicht, wie ich Dir sonst diesen speziellen Ansatz für einen der ältesten Berufe der Welt, ohne Hintergrundwissen, besser hätte aufzeigen können.

Bon Chance ! Axel

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