Was passiert, wenn während der Maßnahme der ALG-II Bedarf ausläuft?

Hallo.

Im August läuft mein ALG2 Bedarf aus. Ich habe keinen Weiterbewilligungsantrag gestellt und keinen Arbeitsvertrag. Ich werde einfach keinen weiteren Antrag mehr stellen, weil mir das die einfachste Lösung zu sein scheint, aus dem ganzen System wieder raus zu kommen.

Der Sachbearbeiter möchte mich kommende Woche in eine Maßnahme einweisen, die 5-6 Monate gehen soll. Das bedeutet, mein ALG2 würde in diesem Zeitraum auslaufen. Nun frage ich mich, was in diesem Fall passieren würde, ob ich noch zur Maßnahme gehen müsste, ob mir die Kosten dafür in Rechnung gestellt werden, sobald ich nicht mehr im Bedarf bin oder ob mir rückwirkend mein ALG2 aberkannt wird, wenn ich innerhalb der Maßnahme keinen Weiterbewilligungsantrag stelle.

Im letzten Jahr habe ich eine Ausbildung begonnen und wurde vom Sachbearbeiter rausgenommen, um eine Maßnahme anzutreten. Ein halbes Jahr später fand ich eine weitere Ausbildung, für die ich einen Bildungsgutschein (oder sowas... Ausbildungsförderung, keine Ahnung wie das heißt) beantragt habe, worauf hin mir unverholen gedroht wurde, dass man mich eben um 100% sanktionieren würde, wenn ich meine, statt zu arbeiten, mir eine Ausbildung zu leisten. Seit dem wird mir jegliche Förderung gestrichen.

Im Winter beginnt mein ABI-Vorkurs und sobald die reguläre Abiturstufe anfängt, bekomme ich elternunabhängiges Bafög, ich bin froh, dann aus dem ALG2 zu sein. Weil ich aber ohne Arbeitsvertrag nicht einfach rauskomme, bzw der Sachbearbeiter mich offensichtlich richtig zur Schnecke machen würde wenn ich mich nicht für eine Billiglöhnerarbeit zur Verfügung stelle, will ichs gar nicht drauf ankommen lassen und schleppe das einfach vorher schon aus (Wie ich das halbe Jahr über die Runden komme... naja wird sich schon ergeben, aber ich weiß schon sicher, dass ich nicht neu beantragen muss. Auch Krankenkasse etc hab ich auf dem Schirm, keine Sorge).

Die Frage ist nur, wie ich jetzt mit dieser Maßnahme umgehen soll (die übrigens zum Ziel hat, mich im Anschluss an irgendeinen Gebäudereiniger zu vermitteln), weil sich das zeitlich überschneidet. Dem Sachbearbeiter einfach sagen kann ich das auch nicht.

Ich bin dankbar für Erfahrungen, Tipps und Ideen.

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Nochmal von mir zur Aufklärung, weil das ja vielleicht den ein oder anderen mit ähnlichem Anliegen interessieren könnte, was nun draus geworden ist.

Ich habe wie beabsichtigt zum Auslaufen meines ALG2 die Bearbeiterin im Arbeitsamt über den Ablaufszeitpunkt in Kenntnis gesetzt und dazu geschrieben, dass ich auf eine Kooperation darüber hinaus dankend verzichte.
Diese Mail habe ich in Kopie mit noch ein paar Zeilen an den Maßnahmeleiter geschickt.

Damit war die Maßnahme seitens des Maßnahmeleiters beendet. Seitens der Bearbeiterin hab ich keine Antwort mehr erhalten außer der Empfangsbestätigung meiner Mail.

Mein Abitur habe ich erfolgreich begonnen. In dem Zeitraum dazwischen musste ich den Minimalbeitrag meiner Krankenversicherung natürlich vollständig selbst tragen (das sind 120€). Seit dem Beginn des Abiturs sind es knapp 60€, weil man als Schüler gilt. Ich habe Anspruch (seit mein Abi begonnen hat) auf Eltern unabhängiges Bafög, welches ich nur zu maximal 50% zurück zahlen muss. Bildungskredite auf dem zweiten Bildungsweg sind auch viel leichter zu erhalten als für eine betriebliche oder schulische Erstausbildung.
Außerdem habe ich natürlich Ansprüche auf diverse Vergünstigungen durch meinen Schülerausweis.

Zudem läuft neben dem Abi mein Fernstudium erfolgreich, was mir etwas mehr monatliche Kosten beschert, meinen höheren Studiumsabschluss nach dem Abitur aber enorm beschleunigt. Dadurch, dass der Unterricht in Blöcken statt findet, und das Kolleg außerhalb der Kurse unzählige zusätzliche Lernangebote bietet, habe ich erstens genug Zeit um mein Studium in freien Blöcken abzuarbeiten und zweitens auch jemanden aus dem Fachbereich, der mir bei Fragen helfen kann.

Da wir alle hier unseren besseren Bildungsabschluss freiwillig machen ist das Lernklima ein sehr sehr angenehmes. 

Wer also vor der ernsthaften Frage stehen sollte, ob er über das Jobcenter eine Erstausbildung oder auf dem zweiten Bildungsweg einen höheren Abschluss machen möchte, dem rate ich zumindest für Berlin deutlich zu letzterem.
Eine bessere zweite Chance im Leben kann man gar nicht bekommen, und das Jobcenter funkt einem glücklicherweise auch nicht dazwischen, sobald der Bedarf ausgelaufen ist.

Das halbe Jahr schwimmen ohne ALG2 war gefühlt übrigens sehr viel unabhängiger und sehr sehr viel kürzer als all die Monate mit ALG2 davor. Ich hatte absolut keinen Leidensdruck oder Probleme ohne ALG2, war aber froh, dann auch wieder aus der Minijob-Tretmühle (ich bin dann doch in die Pflege gegangen, unverhofft kommt oft!) aussteigen zu können. Aber es ging.

Jetzt freue ich mich nur darauf, nie wieder von frustrierten, machtgeilen Pseudobeamten Steine in den Weg gelegt zu bekommen oder von den latent sadistischen Sachbearbeitern abhängig zu sein. :)

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