Mir geht es ganz genau so. Ich bin in der Schule ausgegrenzt und froh darüber, ich habe keine Lust mit den ganzen Leuten zu reden über irgendwelche Dinge die so unwichtig sind, dass es sich nicht lohnt darüber nachzudenken. Auch, dass die Mädchen in meiner Klasse lästern verstehe ich nicht. Dieses Ausgrenzen macht mich krank. Ich versuche immer jedem zu helfen, indem ich alle zum Reden bringen will, aber es klappt nie. Es heißt immer "Nein, ich bin im Recht, entweder sie/er kommt auf mich zu oder eben nicht.". Und, dass ALLE so denken, bewirkt eben, dass niemand mit niemandem redet, und so viele Dinge einfach ungeklärt bleiben. Wie Du schon sagtest, Hintergründe werden ignoriert. Solange man noch 'Freunde' hat, die zu einem halten, braucht man die vielleicht sogar ehemals BESTEN Freunde einfach nichtmehr. Beste Freundschaften werden nichtmehr ernst genommen. Es heißt immer "Ich liebe dich ja SOOOO sehr" und am nächsten Tag ist sie plötzlich die größte Tussi. Auch Rassismus verstehe ich nicht. Ich habe in meinem Alltag mit einem Menschen zu tun, der in seiner Kindheit aufgrund seiner dunkleren Hautfarbe sehr schlimm gehänselt wurde, und ich verstehe es nicht. Auch wenn jemand 'hässlich' oder etwas dicker ist, wird er sofort abgestempelt. Zum Beispiel, wieder in meiner Klasse, gibt es einen sehr netten Jungen, der aber von den Mädchen als 'hässlich' abgestempelt wurde. Man kann sehr gut mit ihm reden und lachen. Als ich einmal wegen eines Projektes bei einem der Mädchen zuhause war, kamen wir irgendwie auf ihn zu sprechen. Sie sagte, er sei unhöflich und man könne nicht mit ihm reden. Aber ich glaube, sie hat es nicht einmal versucht. Und das tut mir in der Seele weh, wie wirklich niemand mehr irgendeine Fassade hinterfragt und jeder zu faul, oder sich zu schade dafür ist, mal WIRKLICHE Freundschaften zu schließen. Also, ich glaube, mir geht es ganz genauso wie dir. Das ist eher das Gegenteil von krank. Wir sind die mit dem gesunden Menschenverstand. Die Anderen sind von der Gesellschaft infiziert worden.