bin ich ein Autist? was tun?

Hallo,

Ich habe die Vermutung Autistisch zu sein und weiß nicht genau was ich da machen soll. Bevor ich zum Therapeuten gehe und mich lächerlich mache, brauche ich da die Meinung von Außenstehenden. Ich bin 34 Jahre alt, Männlich und Leide seit ca. 20 Jahren unter Zwangsgedanken, das ist auch keine Vermutung von mir. Zwischen 17 und 23 Jahren war es besonders schlimm, ich hatte sie durchgehend solange ich wach war. Im Jahr 2010 hatte ich wieder ein Rückfall und hatte sie ca. 10 Stunden täglich. Heute zwischen 1-3 Stunden täglich. Ich bin zufällig auf autistisches verhalten gestoßen und habe mich da immer mehr und mehr wiedererkannt, aber dann bin ich wieder etwas skeptisch. Ich habe keine besondere Begabung o.Ä. es ist nur das ähnliche verhalten. Schon als Kind fühlte ich mich unwohl in einer Gruppe. Ich war schon immer lieber alleine. Bei einer Familienversammlung fühle ich mich unwohl, in einer Gruppe voller fremder Menschen ist für mich ein einziger Alptraum. Ich kann mit einem Menschen Reden wie ein Wasserfall und lasse mich auch nicht gerne unterbrechen, sobald es aber 2 oder mehr Leute werden, fällt mir das reden sehr schwer. Ich kann die Gespräche in einer Gruppe nur schwer folgen, und lache auch nie wenn alle anderen lachen. Ich kann mich sehr gut auf einen einzelnen konzentrieren, so ist es auch wenn ich etwas mache. Ich gehe sehr ins Detail, ich mache alles am liebsten alleine, bei anderen erkenne ich viele Fehler im Detail und kann mich dann auch selber gar nicht mehr richtig konzentrieren. Meine Fehler und die Fehler von anderen machen mich völlig fertig, ich denke dann an nichts mehr anderes. Ich muss ständig nach meinem Werkzeug suchen, weil ich mich nicht auf mehrere Dinge gleichzeitig Konzentrieren kann. Meine Kollegen müssen mich ständig daran erinnern wo meine Handschuhe liegen. Smaltalk ist für mich unmöglich, in Gesprächen konzentriere ich mich zu sehr auf ein Thema und hasse es wenn mein gegenüber das Thema wechselt. Ich kann mich überhaupt nicht in einen anderen versetzen. Meine Absichten werden sehr oft missverstanden. Ich kann keine Gefühle und Emotionen bei Fremden und wenig in der Familie zeigen. Ich hatte noch nie eine Freundin, ich mag einfach keine Menschliche nähe. Veränderungen sind für mich etwas schreckliches. Manchmal zähle ich die Pflastersteine über die ich gehe und überprüfe ob sie alle symmetrisch liegen, manchmal versuche ich mit viel Einsatz nicht auf 2 Pflastersteine gleichzeitig zu treten. Ich wiederhole mich auch sehr oft und das nervt meine Mitmenschen . Mit Kindern verstehe ich mich überhaupt nicht. Ich glaube durch meine Zwangsgedanken ist meine Vorstellungskraft sehr stark ausgeprägt und lebe so in meiner Welt. Wegen besserer Übersicht habe ich die Gedanken symmetrisch geordnet, jeder Gedanke hat eine blasse Form und eine blasse Farbe bekommen, damit ich sie schnell wiedererkenne.
Was meint ihr, bin ich betroffen, oder sind es NUR meine Zwangsgedanken. Vielleicht ein Rat vom Experten?

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Vielen danke für eure Beiträge.

Für mich stellen sich 3 Frage mit denen ich wohl zu einem Psychotherapeuten gehen müsste. Außer Kontrolle geratene Zwangsgedanken in schlimmster Form bis zum Anschlag sind bei mir bzw. hatte ich garantiert, das ist Fakt. Meine Zwangsgedanken genau beschreiben würde hier den Rahmen sprengen, dafür müsste ich mehrere Posts schreiben. Kurz: Bis 6 Jahren schrie ich wie ein verrückter, ab 6 Jahren wurde ich sehr leise, 1 Jahr später wurde ich sehr offen und verspielt, ab 12 Jahren schlichen sich täglich lästige Gedanken an, ab 15 Jahren ging das bis ins extreme, mit ~20 Jahren war der Höhepunkt meiner Zwangsgedanken. Die Fragen die ich da noch hätte. Gibt es eine Toleranz bei Asperger Syndrom (weniger schlimm bis sehr schlimm?) oder wenn man es hat dann immer die ganze Palette? Habe ich die Zwangsgedanken womöglich durch Autismus weil ich mich eben durch Autismus auf einen Punkt Konzentriere und alles außen herum vernachlässige obwohl ich weiß das das außen herum mindestens genauso wichtig ist wie der Mittelpunkt, und die Zwangsgedanken mich ständig daran erinnern, vergiss bloß nicht das außen herum? Habe ich vielleicht nur durch Zwangsgedanken das Autistische verhalten obwohl ich kein Autist bin, wenn ich in Gesellschaft bin kommen IMMER die Zwangsgedanken wieder und so stehe ich neben mir. Es ist aber einfach Fakt das ich ständig gezielt die Einsamkeit suche und mich in Gesellschaft extrem unwohl fühle. Ich habe mir mal angeschaut wie sich ein Autist beim Smaltalk verhält und sich bemüht, das ist bei mir zu 100 % genau so. naja ich möchte es auf jeden Fall herausfinden, das wäre schon sehr wichtig für mich. Zwangsgedanken=>Autistisches verhalten? (Gerne einsam, Detail treu, Kommunikationsunfähig, ständig wiederholend, ständig nachprüfend, unsicher) oder Autismus=>Zwangsgedanken? (Gedankenbrei, angst etwas zu vergessen, alles muss perfekt sein, ständiges sortieren und ordnen der Gedanken)

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