Hallo tetraodon!
Zunächst bitte ich um Verständnis, dass man deine Frage nicht pauschal beantworten kann. Ich arbeite zwar in diesem Bereich, aber ich kann dir da lediglich sagen, dass im Prinzip alles möglich ist. Ich sage immer, die Hoffnung stirbt zuletzt. Auch wenn er vor zwei Wochen einen Herzstillstand unter klinischen Bedingungen hatte, sagt das genausowenig über den weiteren Krankheitsverlauf aus, wie die Lungenentzündung und nun das Nierenversagen. Prinzipiell sind das Dinge, die man in den griff bekommen KANN. Die Kehrseite ist jedoch, dass es schon einen grund gibt, warum der Körper mit solchen zusätzlichen Erkrankungen reagiert. Klar, der Körper ist geschwächt, das künstl. Koma soll deinem dad u.a. wieder Kraft geben und, so blöd es klingt, heißt es eigentlich nur abwarten und hoffen. Ich will dir weder falsche Hoffnungen machen, noch die Hoffnung nehmen. Jeder Fall ist anders und das Internet kommt hier sicherlich an seine Grenzen (Ferndiagnosen...)
Was dein Gefühl betrifft, dass nichts passiert, nun, ich unterstelle mal, dass die norw. Ärzte schon alles tun, aber auch für sie heißt es oft abwarten und schauen was passiert und dann entsprechend handeln.
Dir wird leider hier niemand sagen können, wie es mit deinem Vater weitergeht. Wenn doch, hör nicht drauf!!!
Wenn die Möglichkeit besteht, besuch ihn. Das hat aber nichts damit zu tun, dass ihm, wie in einer anderen Antwort geschrieben, ihm die Trauer nachher nichts nutzt. Es ist erwiesen, dass komatöse Patienten sehr wohl Vieles mitbekommen. Das Gehör eines Menschen z.B. ist ein Organ, dass bis zum Versterben nicht "abgeschaltet" werden kann. Weder durch eine Narkose, noch durch ein Koma. Bei der Narkose ist es nur so, dass das Gehirn das in einer OP gehörte i.d.R. nicht speichert. Deswegen, wenn du die Möglichkeit hast, fahr zu ihm und rede mit ihm / halt seine Hand etc. Er wird es merken und dies kann sicherlich zu seiner Genesung beisteuern.
Du musst dir aber auch im Klaren darüber sein, dass der menschl. Körper zwar extrem viel verkraften kann, aber irgendwann auch mal ein Punkt kommt, wo es einfach nicht mehr weitergeht.
Auch wenn ich dir vermutlich mit der Antwort nicht wirklich helfen konnte, so hoffe ich, dass dir wenigstens klar geworden ist, dass man eine konkrete Antwort auf deine Frage hier nicht geben kann, wobei ich deine Verzweiflung sehr gut verstehen kann. Man versucht, sich an jeden Strohhalm zu klammern.
Ich wünsche dir und deiner Familie weiterhin viel Kraft, die nicht einfache Zeit der Ungewissheit zu überstehen. Und wie gesagt, die Hoffnung stirbt zuletzt. Gib sie nicht auf, bleib aber realitisch.
VG und alles Gute
akl