hey, ich hab angefangen eine geschichte zu schreiben. es geht um ritzn un selbstmord un solche sachn. bitte, lest es euch durch un sagt mir dann eure EHRLICHE meinung! es würde mich wirklich sehr freun:) danke ;*
Prolog
Mondschein fiel durch ein kleines Fenster. Die Vorhänge waren zur Seite gezogen. Die Bäume warfen dunkle Schatten an die hellen Wände. Sie saß allein in ihrem Zimmer, hatte sich mit verschränkten Beinen auf ihrem Bett niedergelassen. Schwarze Spuren verwischter Wimperntusche waren auf ihren Wangen zu sehen. Sie schloss die Augen. Spürte die Wut, die Trauer, die Schuldgefühle. Warum konnte sie ihm nur nicht helfen? Warum war diese ganze Welt so unfair? Sie wollte ihm doch nur helfen, für ihn da sein, ihm zuhören. Doch sie hatte es wieder einmal falsch gemacht. Sie spürte, wie ihr wieder Tränen in die Augen stiegen. Doch sie durfte das nicht zulassen. In dieser Welt war kein Platz für Selbstmitleid. Sie musste kämpfen, sich zu einer Kämpferin erziehen, alles vergessen können. Sie durfte nicht zulassen, dass ihre eigenen Gefühle sie so übermannten. Sie musste immer noch sie selbst sein, Kontrolle über sich selbst haben. Ihr Blick glitt zur Seite, streifte die ganzen aufgehäuften Kissen auf ihrem Bett, das abgewetzte Poster von Cro. Sie atmete tief durch. Sie wusste was sie nun brauchte, was ihr helfen würde, was sie befreite. Sie blickte sich vorsichtig um, versuchte im Dämmerlicht etwas zu erkennen. Da waren sie. Auf dem Tisch. Zögerlich streckte sie eine Hand aus. Spürte, wie ihre Finger über Stifte und einige aufgestapelte Hefte auf dem Tisch fuhren. Sie biss sich auf die Lippe, zwang sich, ihre Hand weiter nach vorne zu schieben, auf ihr Ziel zu. Energisch griff sie danach. Spürte das kühle Metall. Erleichtert atmete sie auf, ballte die Hand zu einer Faust. Vorsichtig, als wäre es etwas zerbrechliches, legte sie die kleine, flache Klinge neben sich auf das Bett. Zog ihre Weste aus, entblößte ihre nackten Arme. Ihre Arme, mit ordentlichen, aneinandergereihten Narben. Manche waren sehr breit, andere hingegen nur dünne, kaum erkennbare Striche. Sie seufzte. Nahm vorsichtig die dünne Klinge zwischen Zeige- und Mittelfinger. Schloss nochmal kurz die Augen, atmete tief durch. Dachte noch einmal über alles nach… Eine kleine, dünne Stimme in ihrem Kopf sagte es ihr, flüsterte, dass es doch nichts bringt, nur eine weitere Narbe, die wahrscheinlich nie mehr weggehen würde, die nur noch mehr Fragen und Schmerz aufwerfen würde. Sie schüttelte den Kopf, um die Gedanken zu vertreiben, die lästige kleine Stimme. Entschlossen führte sie die Klinge an ihren Unterarm, drückte sie leicht auf einem kleinen, unversehrtem Stück weißer Haut auf. Ihr Herz pochte laut. Sie schloss die Augen, drückte die Klinge noch einmal auf. Und zog durch. Ein brennender Schmerz stach durch ihren Arm, sie keuchte, ballte ihre Hand zu einer Faust. Die Klinge fiel auf das Bettlaken, inmitten einer Blutlache. Sie öffnete zögerlich die Augen, betrachtete die Wunde.