Ist das ein Grund den Hund ein zu schläfern?

Mein Hund ist nun 15Jahre und 9 Monate alt. Taub und sieht kaum noch was. Arthrose und ein gerissenes Kreuzband dass auf Grund des Alters nicht mehr behandelbar war. Er bekommt also Magenschutz und Schmerzmittel. Ein vergrößertes Herz und undichte Herzklappen auf einer Seite - also Herzmittel (2verschiedene) mit Entwässerung bei Bedarf. Er kann nicht mehr gut laufen, Gassi waren wir das letzte Mal im Nov 2012 (damals noch einmal am Tag, mehr hat er nicht geschafft und auch nur kurze Strecken. Grade noch zum Schnüffeln) Seither geht er in unseren Garten um zu verrichten was nötig ist. Die Lebensqualität leider da denke ich schon sehr darunter aber das ist alles noch akzeptabel finde ich und unser Tierarzt auch. Nun hat er angefangen seinen Kot zu fressen und ihn mir oft in der Wohnung wieder hoch zu würgen. Er ist verwirrt- manchmal glaube ich, er ist geistig in einer alten Zeit (er ist ein spanischer Straßenhund der aus der Tötungsstation freigekauft wurde) schnappt auch mal zu wenn er sich erschreckt oder sich bedroht fühl wenn er nicht weiß was passiert, wobei er einem Erwachsenen keinen Schaden mehr zufügen kann. Wir haben aber ein Kleinkind im Haus... Der Hund ist also (so leid es mir tut) immer weggesperrt. Weil er ein Gesundheitsrisiko darstellt (Keime und Bisse). Darunter leidet er mehr als unter den Altersbeschwerden.... so empfinde ich es zumindest. Hatte letzten Freitag ein Gespräch mit unserem Tierarzt und der Meinte, zum Schutz des Kindes wäre es Zeit den Hund gehen zu lassen. Ein Besitzerwechsel kommt nie und nimmer in Frage und er würde befürworten ihn schlafen zu lassen. Und das, obwohl mein Hund körperlich noch nicht leidet, so dass die Spritze die Erlösung wäre. Ob sein Leben noch ein tolles Hundeleben ist bezweifle ich allerdings sehr. Und das die Gesundheit meines Kinds über allem steht für mich auch nicht zur Debatte. Aber ihn deshalb einzuschläfern? Er ist noch nicht bereit. Ich würde ihn seine traurigen Augen sehen, die es einfach nicht verstehen könnten was da mit ihm gemacht wird. Ich weiß nicht ob ich mir das verzeihen könnte. Ich erbitte mir hier Rat. Eure ehrliche Meinung dazu. Ist es egoistisch das Familienwohl über die letzten noch verbleibenden Tage eines geliebten und jahrelang treuen Tieres zu stellen? Ist sein Leben, würde es in dieser Isolation weiter verlaufen, für einen Hund lebenswert oder ist es doch besser ihn jetzt in Ruhe und Frieden gehen zu lassen, als auf die Qualen (die kommen werden) zu warten? Ich fühle mich mit der Aussage des Tierarztes überfordert. Diese Entscheidung überfordert mich!

Ich danke euch schon Mal für die Mühe dies gelesen zu haben und hoffe auf einige klare Antworten! Liebe Grüße, eine grad sehr überforderte und über die Maßen Traurige Hundebesitzerin

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wow, ich bin überrascht, wie schnell das hier mit den Antworten geht. Vielen Dank an euch 8 (bis jetzt). Dennoch möchte ich eines klarstellen: Mein Hund verfault hier auf Erden nicht und er verwahrlost auch nicht!!!!

Ich muss zugeben, ich habe hier eher mit ganz heftigem Gegenwind gerechnet. Mit Antworten, was ich mir dabei denke, an Einschläfern zu denken, nur weils jetzt eben etwas schwieriger ist....... doch so wies aussieht, sind so schlimme Gedanken wohl einfach nur mein Schlechtes Gewissen ihm gegenüber. Meine eigenen Zweifel. Ich finde es schön, dass hier durchwegs bestärkende Sätze stehen.

Zwei User haben gefragt, ob ich mir denn sicher sein kann, dass er nicht leidet. Nein, natürlich nicht. Mein Gefühl sagt es mir einfach, dass er das Leben noch ganz gut berappen könnte trotz der Altersleiden und eben mit Hilfe der Medikamente. Dieses Gefühl und so spezielle Momente sind es auch, die mir diese Entscheidung auch so schwer machen. Spezielle Momente wie heute: Am Vormittag geh ich zu ihm um zu sehen wies im geht und ob alles ok ist und sammle am Weg nasse Papierfetzen ein - Die Papiertasche vom Bäcker die seit Gestern im Müll liegt. Er hat sie wohl erschnüffelt und wollte die Krümel haben.... Das er sie erschnüffelt hat, sich die Mühe gemacht hat sie zu suchen, raus zu fischen und zu zerlegen, zeigt mir, wie aktiv er doch noch ist. Ich hab das Geschehen nicht beobachtet - die Tür ist ja wie immer zu, also weiß ich nicht wie leicht oder schwer es ihm gefallen ist. Wenn es ums Leiden geht, denk ich dass ihm die Isolation wirklich am meisten zu schaffen macht. Und das tut mir auch so sehr leid. Aber es geht leider nicht mehr anders.

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