Hallo,

mein Schwiegervater hat vor zwei Monaten die Diagnose Krebs erhalten und leider nur noch eine begrenzte Zeit zu leben.
mein Mann kümmert sich rührend um ihn und ist mit ihm von Krankenhaus zu Krankenhaus gefahren um ihm die beste Behandlung zu ermöglichen.
die beiden haben sich dann entschieden dass die Therapie in unserer Nähe stattfinden soll. Da mein Schwiegervater etwas weiter weg lebt hat mein Mann gemeint er solle bei uns einziehen.
wir leben in einer 70 qm Wohnung mit nur einem Bad und einer Toilette.
das Büro sollte in ein Schlafzimmer für den Schwiegervater umgebaut werden. ich äußerte meine Bedenken da der Platz einfach so begrenzt ist und ich meinen Schwiegervater erst 5 mal in meinem Leben gesehen habe.
mein Mann meinte er würde nichts tun und entscheiden ohne meine Zustimmung.

es gibt noch einen anderen Sohn der alleine lebt doch der will ihn nicht aufnehmen ebenso wie seine ex Frau nicht.

kurz gesagt hat mein Mann nun entschieden dass er zu uns zieht ohne dies mit mir abzuklären.

das Klo ist oft verdreckt, das Waschbecken ist schmutzig und in der Küche wird alles nur liegen gelassen.
dazu kommt dass ich für meinen Mann nicht mehr existiere.
er ist 24/7 mit seinem Vater zusammen.
Bitte steinigt mich jetzt nicht. Ich verstehe natürlich dass mein Mann die restliche Zeit mit seinem Vater verbringen möchte und das ist auch gut so doch einen Abend in der Woche einfach mal reden oder kuscheln wäre einfach schön.

ein weiterer Grund dass ich dagegen war ist dass ich selbst chronisch krank bin und ich viel Ruhe brauche.
das habe ich jetzt nicht mehr und meine Schmerzen nehmen zu.
ich hatte mirbei uns im Keller einen Sport Raum eingerichtet in dem ich meine täglichen Übungen machen kann um die Schmerzen zu lindern. Diese Übungen sind auf einer dvd. Nun hat mein Mann den Fernseher nach oben geholt für seinen Vater. Das sei jetzt wichtiger. Er würde den Fernseher seines Vaters bei Zeiten aus dessen Wohnung holen. Das war vor drei Wochen.
Ich hatte meinen Mann vor kurzem darauf angesprochen und auch gemeint dass es schön wäre mal wieder einen Abend zu zweit zu haben einfach um Kraft zu tanken.
er meinte er muss sich um seinen Vater kümmern.
ich sagte daraufhin dass ich dass toll finde aber das es genauso wichtig ist sich um uns zu kümmern. Auch dass ich etwas Ruhe bekomme wegen meiner Krankheit
Seine Antwort war sehr aggressiv: ja aber du stirbst morgen nicht

ich bin immer noch im Schock.
dieser Satz hat mich so verletzt.
ich habe meinen Mann immer unterstützt und zurückgesteckt. Und dann so ein Satz?

Ich habe ihm dann gesagt ob ich erst sterben muss damit ich eine Rolle in seinem Leben spiele? Er ist einfach weg gegangen.
was meint ihr dazu?
Ganz liebe Grüße Zoey