N'Abend,

ich weiß nicht genau, ob ich das Problem richtig verstanden habe: Du suchst einen Gehörschutz, der sozusagen NUR die Frequenzen dämpft, die von Deiner Nachbarin durch die Wand dringen (ob vom Fernseher oder nicht ist ja erst einmal egal)? Ich vermute dazu einfach mal, dass das im Idealfall einfache Stöpsel sein sollen, die komfortabel und schnell zu nutzen sind, richtig?

Das wird so kaum (lies: nicht) möglich sein. Wenn der Schall bis zu Dir durchdringt (also die Wand nicht "dick" genug ist), kannst Du das ja nur noch am Ohr wegdämpfen. Dazu gibt es entweder passive Methoden, also Dämpfung durch passende Schutzmaterialien. Diese könnenlinear arbeiten, also alle Frequenzen mehr oder weniger gleich gut dämpfem, weil man sich ja insgesamt vor Lärm schutzen möchte (das gute alte Ohropax, also eine Wachskugel, arbeitet so). Moderner sind Materialien, die selektiv dämpfen - im Veranstaltungsbereich möchte man z.B. für Bühnenarbeiter oder auch Künstler einen Gehörschutz haben, der zwar die menschliche Sprache durchlässt (oder nur gering dämpft) aber die restlichen lauten Geräusche (von den Boxen, Instrumenten etc.) deutlich dämpft, um das Gehör zu schützen. Das funktioniert sehr gut, ist aber eben genau das Gegenteil von dem, was Du suchst.

Anders kann man mit aktiven Systemem arbeiten. Das sind vereinfacht gesprochen Geräte, bei der ein Mikrofon den Krach von außen aufnimmt und dann über einen Kopfhörer entsprechende Gegentöne erzeugt und so den Schall in Deinem Gehörgang auslöscht (entgegengesetzte Schallwellen löschen sich aus). Da das eine elektronische Schaltung ist, kann man über die Software natürlich genau steuern, welche Frequenzen wie verarbeitet werden. Das ist aber eine recht anspruchsvolle und teure Methode - von Bose oder Sennheiser gibt es da wohl was, aber sicher bin ich mir nicht.

Ich denke, Du kannst also nur wählen, ob Du die Wand stärker dämmst (wird aber sehr, sehr schwierig und teuer) oder Ohrstöpsel verwenden, die "alles über einen Kamm scheren" und das Gehör abdichten - mehr oder weniger komfortabel. Das läuft auf Schaumstoff- oder Wachsstöpsel hinaus, damit hörst Du dann kaum noch was, mit sogenannten "Vollkapseln" gar nichts mehr - siehst aber auch aus wie ein Waldarbeiter.

Also, mit den Geräuschen anfreunden oder mit der Nachbarin sprechen, ob Sie ein Stück Styropor etc. hinter den Fernseher stellen würde.... :-)

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Hallo,

der Traum als Phänomen ist zwar Gegenstand vieler Forschungsprojekte, aber immer noch nicht vollständig verstanden. Und der Mensch ist ja nicht das einzige Säugetier, das träumt - wer mal einem schlafenden Hund zugesehen hat, wird dem sofort zustimmen... :-)

Davon ab ist aber klar (vereinfacht gesagt), dass zwar Traum = Schlaf, aber nicht unbedingt Schlaf = Traum ist (und selbst das kann man argumentieren, wenn man so etwas wie einen "Tagtraum" als vollwertigen Traum ansieht). WENN Du aber richtig träumst, schaltet das Gehirn sozusagen auf einen "internen Modus" um, bei dem Signale aus und an den Körper nur sehr gedämpft verarbeitet werden. Das ist wichtig, denn wenn Du z.B. vom "Laufen" träumst, werden im Gehirn auch die Zellen aktiviert, die Du am Tag zum echten Laufen verwendest. Der Trick unseres Gehirns ist dann, dass die neuronale Aktivität der motorischen Zellen abgeschaltet oder zumindest heftig gedämpft werden (das erklärt, warum wir manchmal im Halbschlaf mit den Armen oder Beinen zucken, das Gehirn ist schon mit Träumen beschäftigt, der Körper aber noch nicht richtig "gelähmt").

Das alles vorweg gesagt (ja ja, ich schreibe einen kleinen Roman hier...), kann es also durchaus sein, dass Du ausreichend starke Sinnesreize bei einem schlafenden Menschen auslöst, dass diese Reize bis zu den Regionen des Gehirns vordringen, die mit dem Träumen beschäftigt sind. Dabei ist "Stärke" eines Reizes durchaus sehr varriabel zu sehen: bei der Mutter eines neugeborenen Babys wird selbst das leise Weinen eines Babys (geringe Dezibel-Zahl) als so "starker" Reiz wahrgenommen, dass es sogar ausreichen wird, die Mutter aus dem Schlaf aufzuwecken. Umgekehrt wirst Du, wenn Du z.B. an einer belebten Straße wohnst, wahrscheinlich manche lauten Geräusche nicht mehr als wichtig einstufen und diese nicht mehr auf Dich einwirken.

Es gibt also eine positive Korrelation zwischen äußeren Reizen mit dem Traumgeschehen, nur genau angeben, WAS nun WIE auf den Traum Deiner Freundin einwirkt, das kann man (noch?) nicht sagen. Dass sie im Schlaf mehr oder weniger deutlich spricht ist nicht so ungewöhnlich. Sprechen ist eine neurologisch komplexe Tätigkeit und teilweise recht eng mit der "Signalverarbeitung" im Gehirn verknüpft (wer kennt das nicht, dass man manchmal eine Sache besser versteht, wenn man sie tatsächlich laut vor sich her spricht anstatt sie nur stumm im Kopf herumwälzt?!) und so kann es durchaus sein, dass unser Gehirn sosehr mit "Träumen" beschäftigt ist, dass es die Sprachzentren nicht ausreichend dämpft.

Träumen ist ein spannendes Thema, such doch mal bei Google nach Schlaflaboren an Unis und schreib denen eine email, es gibt spannende Forschungsberichte dazu!

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N'Abend,

erst einmal finde ich es gut, dass Du Dir wenigstens über mögliche Probleme Gedanken machst, denn das zeigt Problembewußtsein - und ich habe dann Eindruck, dass das leider bei sehr, sehr vielen Nutzern von social media-Diensten nicht der Fall ist.

Was FB genau mit den Daten macht, kann man nur abschätzen - aber es ist eine Menge, DAS kann ich Dir versichern. Während ich an der Uni gearbeitet habe, lief an unserem Lehrstuhl ein Forschungsprojekt, bei dem ein Kollege mit echten Datensätzen einer deutschen Shopping-Plattform gearbeitet hat. Wir haben nur Daten von 3 Monaten bekommen und die Daten waren hinsichtlich Name und Geburtsdatum anonymisiert. TROTZDEM hat er ein statistisches Verfahren entwickeln können, mit dem wir dann ALLEIN mit den Nutzungsdaten ("Wann hat wer mit welcher IP über welchen Zeitraum welche Daten auf welcher Internetseite eingegeben und was hat er dann damit gemacht?") ziemlich treffsicher verschiedene Handlungen (Käufe, Empfehlungen etc.) und Kenndaten prognostizieren können. Und das waren "nur" 3,5 Millionen Datensätze in 3 Monaten, bei FB dürften schätzungsweise pro TAG allein für die deutschen Nutzer mehr anfallen.

Worauf ich mit der langen Geschichte hinaus möchte: Sparsam mit den eigenen Daten umzugehen ist wichtiger, als man denkt. Was viele nicht wirklich realisieren: als Statistisker will ich gar nicht unbedingt wissen, was DU ganz persönlich machst/willst/tust, sondern es reicht mir, wenn ich Dich "anonym" ausreichend treffsicher in eine (für mich) sinnvolle Gruppe einordnen kann. Ich muss Deinen Namen gar nicht wissen, auch Dein Wohnort ist mir egal, ich muss nur oft genug "sehen", WAS und WIE Du etwas auf meiner Internetseite oder in meinen Netzwerk machst. Je mehr Daten ich dann sammle, desto enger kann ich die verknüfpfen und je mehr kann ich diese mit externen Daten verknüfen (schau Dir auf der Wikipedia mal "Sinus-Milieu" als Begriff an). Und all das führt dazu, dass ich immer genauer sagen kann, was Du machst, wie Du es machst und wie Du auf bestimmte Maßnahmen von mir (z.B. Werbung) reagieren wirst.

Wer (meine ich jetzt nicht gegen den Fragesteller, sondern allgemein) also sagt "pah, ich habe da meinen falschen Namen angegeben und habe auch sonst keine persönlichen Daten eingegeben", der versteht nicht, dass "ich" die gar nicht unbedingt haben muss und habe möchte - ich kann allein mit der Tatsache, dass Du dabei bist und das Netzwerk (in diesem Fall Facebook) nutzt, viel mehr anfangen, OHNE dass das im Sinne des Datenschutzes problematisch ist. Denn wenn ich Deine Daten personenbezogen speichere, muss ich mich dem Datenschutz unterwerfen, mache ich das aber anonymisiert, habe ich viel weniger strenge Auflagen zu erfüllen - und kann trotzdem exellent damit arbeiten. Und übrigens: wer meint, er könne einfach mal zwischendurch "falsche" Daten eingeben (wie auch immer das bei FB aussehen könnte?!?) - die Algorithmen sind mittlerweile recht robust, bei ausreichender Datenbasis sind die extrem gut rauszurechnen.

Ich möchte niemandem FB vermiesen, sondern nur aufzeigen, wie weit man heutzutage wirklich schon gehen kann. Und der Fragesteller hat einen anderen Punkt richtigerweise genannt: ob man sich dem "SOZIALEN Druck" stellen kann, NICHT bei Facebook & Co. zu sein, muss jeder selber entscheiden, verstehen kann ich ihn schon.

So, viel Text von mir, vielleicht war es ja für den ein oder anderen interessant... :-)

Schönen Abend in die Runde!

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