Menschen in sozialen Berufen stehen häufig vor dem Problem, dass sie wissen, dass die Hilfe, die sie beruflich als Teil des sozialen Systems geben können, nicht ausreicht, um ihre Patienten/Klienten zu einem dauerhaft normalen Leben zu verhelfen. In vielen Fällen wissen sie auch, dass man bestimmen Personen gar nicht mit vertretbarem Aufwand helfen kann.

Um sich selbst und ihre Familie zu schützen, müssen sie lernen, dies zu akzeptieren und einen emotionalen Abstand zu halten.

Der Begriff "Rettungsphantasie" beschreibt die Situation, in der man diesen Abstand soweit verloren hat, dass man emotional wünscht und glaubt, die betroffene Person durch persönlichen Einsatz über das Berufliche hinaus retten zu können. Wider besseres Wissen. (daher "Phantasie")

Der Film zeigt sehr gut, dass der Versuch ein hohes Risiko darstellt. Der Rettungsphantasie nicht nachzugeben ist aber für die eigene Psyche eine hohe Belastung, so dass der einzige Ausweg darin besteht, den Abstand durch Aufgabe der Betreuung wieder herzustellen.

Das ist weder keineswegs zynisch, abwertend, naiv, verachtend oder böse. Das ist notwendiger Selbstschutz.

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