Ich sende meine Gedanken in das www. Ich erhalte Tipps, Ratschläge, Erfahrungen, Notrufnummern. Von Menschen, die denken nachvollziehen zu können. Gut gemeint, offen, ehrlich - bitte versteht mich nicht falsch, das ist großartig, das ist erhellend - aber jede Situation, jedes Leben ist anders. Man kann nicht alles über einen Kamm scheren. Man kann nicht verallgemeinern. Man kann nicht sagen, tue das und es geschieht jenes. Ich wünschte, es gäbe ein Rezept, aber dem ist nicht so. Jeden Tag versuche ich dieses zu finden. Jeden Tag ein neuer Halm - fester als Stroh - sich daran zu klammern. Und er könnte aus Titan sein, er wird brechen. Denn das Leben ist härter. Sich zu öffnen. Dieser Tipp geht mir selbst jede Nacht durch den Kopf. Doch auch die Konsequenzen. Man entscheidet sich für ein Leben. Man entscheidet sich dafür, sich zu verstellen. Die 180 grad Wende zu machen ist nicht einfach. Einen Schalter nach links zu bewegen. Man hat sich entschieden. Einst. Man hat sich dem Milieu unterworfen. "Ja" gesagt. Ein "Nein" hat fatale Konsequenzen. Ein Neustart. Eine erneute Geburt. Ein Nullpunkt. Säugling, Kindheit, Jugend. Lernen. Gelernt werden... Aber das heißt nicht, dass der ursprüngliche Weg falsch war. Man hat ihn nicht umsonst für sich gewählt. Man ist, wer man ist. Würde man ihn wieder wählen? Das ist doch die Gefahr. Und die Wahrscheinlichkeit, dass diese eintritt ist hoch. Also stelle ich mir jeden Tag die Frage. Mehr und mehr. Big Bang oder end it all? Besorgniserregend! Oh ja. Auch in meinen Gedanken ist es das. Durchaus. Eine finale Besorgung wäre erregend. Besorgnis nur darum, was danach ist... wohl die letzte erregende Besorgnis...
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