Im Laufe der Jahre ist es mit den Selbstverletzungen außerdem viel schlimmer geworden. Ich schneide mich beinahe jeden Tag mit allem, was ich in die Finger bekomme (Messer, Scherben, Rasierklingen, etc....) und wenn ich nichts zur Hand habe raste ich richtig aus. Ich fange an zu zittern, schmeiße aus Wut alles von meinen Tischen und zerkratze mir die eh schon vernarbten Beine. Aus diesem Grund habe ich auch angefangen scharfe Gegenstände zu horten. Ich sammel alles beinahe automatisch ein und verstecke es in meinem Zimmer. Außerdem verbrenne ich mich gerne, indem ich mir heiße Gegenstände auf die Haut lege oder einfach direkt in die Flamme fasse. Meine Eltern wissen nicht, dass ich mich immer noch verletze. Vor zwei Jahren wollten sie mich deshalb vor die Tür setzen, weil sie meinten mit solchen Dingen psychisch nicht zurecht zu kommen. Meine Tasche war schon gepackt und ich bin mir sehr sicher heute nicht mehr zuhause zu leben, wenn ich ihnen damals nicht auf Knien versprochen hätte es nie wieder zu tun. Doch ich breche dieses Versprechen jeden Tag aufs Neue und habe schreckliche Schuldgefühle dabei. Wenn ich in den Spiegel sehe, dann möchte ich diese Person in tausend Stücke reißen. Ich will dass sie leidet und dafür bestraft wird so ein furchtbarer Mensch zu sein. Seit einiger Zeit habe ich außerdem immer öfter Sinnestäuschungen. Es fing damit an, dass ich wochenlang unter hypnagogen Halluzinationen litt, aber mittlerweile kommen diese Dinge auch immer öfter in meinem ganz normalen Alltag vor. Ich bilde mir Stimmen ein und sehe ständig irgendwelche abstrakten Gestalten um mich herum stehen. Ich komme mir so lächerlich vor. Seit etwa zwei Monaten spiele ich mit dem Gedanken, dass es doch besser wäre alles endgültig zu beenden. Erst hatte ich geplant mir einfach die Pulsadern aufzuschneiden, dann kam mir die Idee mich zu vergiften, um einen langsamen Tod zu haben. Irgendwie möchte ich aber gar nicht sterben, denn sonst würden ja die Schmerzen, die ich so sehr brauche, aufhören. Ich fühle mich innerlich einfach leer und ausgebrannt. Mein einziges Interesse gilt momentan mir selbst das Leben zur Hölle zu machen, aber ich spüre noch einen ganz kleinen Teil in mir, der ununterbrochen nach Hilfe schreit. Aus diesem Grund schreibe ich hier auch erstmals ganz offen über meine Situation. Ich brauche einen Ausweg.
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