Vor knapp zwei Jahren (mit 14) war ich noch stark übergewichtig und ich bin davon überzeugt, dass meine Eltern daran schuld waren. Hierbei dient mein Bruder als perfekter Beweis, er selbst ist momentan übergewichtig, wie ich es war, und sobald ich versuche darauf aufmerksam zu machen, dass sich etwas ändern muss, werden meine Eltern oft sauer oder ignorieren mich. Genau wie er wusste ich nicht was am besten für mich ist und meine Eltern lassen ihn wohl selbst entscheiden, was und wann er isst. Offensichtlich kann man sowas einem Kind nicht selbst überlassen, sonst passiert sowas wie bei mir oder ihm.
Wie auch immer, nun wo ich seit Ende letzten Jahres ein normales Gewicht halte, werde ich immer mehr besorgt über das, was das jahrelange Übergewicht meinem Körper angetan hat. Von der Hüfte bis hoch zum Ellenbogen habe ich deutlich sichtbare Dehnungsstreifen und auch über den Rücken verlaufen welche. Die Haut an meiner Brust hängt stark, was mit einem T-Shirt noch um einige Male deutlicher wird. Die Haut an meinem Bauch kann man auch ziemlich weit ziehen und wenn ich mich beuge hängt sie wie Klamotten an einer Wäscheleine. Immer wenn ich mich bei meinen Eltern darüber beschwere, wie unzufrieden ich mit meinem Körper bin, wird mir gesagt, dass es einem auf die Nerven geht, wenn man den ganzen Tag nichts anderes zu hören bekommt, was übrigens auch eine maßlose Übertreibung ist. Sie wollen sich auch in keinster Weise dafür einsetzen, dass etwas dagegen gemacht wird und sind sich keinerlei Schuld bewusst.
Doch nicht nur jetzt wo ich die Zeit der Fettleibigkeit hinter mir gelassen habe, habe ich Probleme. Als ich in die 5. Klasse und somit auf eine weiterführende Schule kam wurde ich sofort mit Mobbing konfrontiert. Dass ich mitten im Schuljahr auch noch eine Brille bekam, machte das ganze auch nicht viel besser. Weil mir wohl kein besserer Ausweg einfiel schwänze ich kurzerhand die Schule. Hier sieht man auch wieder, dass meine Eltern das Konzept der Erziehung noch nicht raus haben, denn so ging das ganze vier Jahre, bis letztendlich das Jugendamt genug Druck gemacht hat. So ging es vom Gymnasium bis auf die Sonderschule. Dieses Problem konnte ich glücklicherweise selbst wieder beheben, doch die psychischen Qualen haben heute noch Auswirkungen auf meinen Charakter.
Nun da ihr den Hintergrund kennt, möchte ich gerne zu meiner Frage kommen. Um die Dehnungsstreifen bzw. die hängende Haut loszuwerden brauch ich ganz klar eine OP und die Unterstützung meiner Eltern, welche einfach fehlt. Deshalb wollte ich fragen, ob es möglich ist, meine Eltern zu verklagen, sodass sie für die Kosten einer Operation aufkommen müssen? Natürlich habe ich schon daran gedacht, dass die Krankenkasse die Kosten übernehmen könnte und in dieser Richtung habe ich schon selbst etwas in Gang gesetzt, doch falls das nicht klappen sollte, würde ich gerne wissen, ob sich auf diesem Wege was machen lässt.
Vielen Dank im Voraus