Zu diesem ethnographischen Topos zitiere ich aus der P.M. Ausgabe "Das geheimnisvolle Leben der Germanen" :

Dass solche Mutmaßungen unsinnig sind, erklärt P.M. Perspektive in seiner aktuellen Ausgabe "Das geheimnisvolle Leben der Germanen". Und räumt mit alten Vorurteilen auf: Immer schon haben sich die Germanen mit anderen Völkern vermischt, überhaupt gab es nie eine Einheit der Germanen. Sondern sehr verschiedene Stämme. Und blond und blauäugig sind sie auch nicht alle gewesen - das war Propaganda der dunkelhaarigen Römer, die so alle "barbarischen" Völker pauschal kennzeichneten.

Zur Hauptfrage:

Goten und Wandalen waren Ostgermanen, definiert an ihren Sprachen, welche zum ostgermanischen Sprachzweig gehören.

Es gab genauso Germanen mit dunklen Haaren und braunen Augen. Wer dies verneint bzw. das Gegenteil behauptet, ist auf die Propaganda der antiken römischen und griechischen Historiker hereingefallen, die genau dies bei ihren damaligen Mitbürgern erreichen wollten.

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Eigentlich sind die Kelten nicht wirklich "niedergegangen". Sie haben sich nur verändert. Jahrhunderte lang waren keltische Stämme die mächtigste Volksgruppe in Nord- und Westeuropa.

Sie haben wesentlich zur Heranbildung der kontinentalen Westgermanen beigetragen (siehe Mitteldeutsche These, W. Euler) und haben auch später mit diesen verstärkt Handel getrieben. Auch der kulturelle Austausch war sehr stark.

Als Cäsar in seinem Feldzug eine "Gewalt-Assimilation" im antiken Frankreich (Gallien) durchführte, wurde der Großteil der Gallier romanisiert (außer der Norden, Bretagne).

In Britannien stießen die Römer auf heftigen Widerstand seitens der Pikten (es wird von einigen Wissenschaftlern angezweifelt, ob diese wirklich Kelten waren, jedoch sprechen einige Indizien auch dafür) und Scoten. Der Süden Britanniens wurde langsam romanisiert, dieser stetige Prozess kam aber nie zu seiner Vollendung. Die (Insel)keltische Kultur konnte sich dort größtenteils wieder "regenerieren".

In Deutschland würde ich die "keltisch-germanische Beziehung" etwas anders sehen. Für germanische Stämme war es typisch, andere ansässige Stämme, egal ob keltisch oder germanisch, in ihren Wanderzügen oder auch Raubzügen mit aufzunehmen.

Als die Alemannen und Markomannen ins heutige Süddeutschland einwanderten, fanden sie z.T. Gallo-Römer (romanis. Kelten) und aber auch "echte" Kelten vor.

Es ist archäologisch nachgewiesen, dass Kelten und Germanen Jahrhunderte lang in enger Nachbarschaft lebten (man fand keltische wie germanische Gräberfelder in unmittelbarer Nähe, welche auch ungefähr in die selbe Zeit datiert wurden), vermutlich wussten sie, dass sie wohl ethnisch am nächsten verwandt waren.

Durch die stetige Einwanderung germanischer Stämme aus Nord- Mitteldeutschland, dominierte jedoch die Sprache und Kultur der Alemannen und Bajuwaren.

Es handelte sich also nicht um eine radikale Assimilation, sondern um eine, welche kontinuierlich und durch wirtschafliche Überlegenheit (durch den Abzug der Römer wurden die Gallier in Süddeutschland wirtschaftlich und z.T. militärisch geschwächt) von statten ging.

Keltische Fluß- und Ortsnamen, sowie gallische-keltische Begriffe im Deutschen (z.B. "Karros", Deutsch "Karre, Karren" untermauern den archologischen Aspekt.

Somit kann man letztendlich sagen, dass viele keltische Stämme in germanischen Stämmen aufgegangen sind (der Begriff "Germanen" muss deshalb mit Beginn des Frühmittelalters ausgeweitet werden).

Ihr Einfluss ist sprachlich und kulturell aber noch ersichtlich. In wenigen Gebieten haben sich keltische Sprachen am längsten gehalten, wie z.B. dem heutigen Cornwall, Wales, Irland (Irisch-Gälisch), Schottland (Schottisch-Gälisch) aber auch in der Bretagne.

Ich hoffe ich konnte deine Frage auch beantworten. Wenn du noch Fragen hast, kannst du Merzherian oder mich gerne anschreiben.

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Die Räter waren ein Mischvolk, von dem man vermutet, es habe aus größtenteils Etruskern und Alpenkelten bestanden.

Aufgrund der Sprache des Rätotomanischen, könnte man hierbei die Etrusker mit den Italikern verwechselt haben.

Denn die Latiner waren der italische Stamm (nicht vollständig mit den heutigen Italienenern gleichzusetzen!), von denen das Lateinische stammte.

Daher könnte sich das rätoromanische teilweise selbständig und unabhängig vom Italienischen entwickelt haben.

Die Etrusker siedelten nämlich eigentlich weit im Süden des heutigen Italiens.

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Der Name "Germanen" stammte ursprünglich von einem Stamm der Tungrer hieß. Früher nannte sich der Stamm "Germanen". Diese Bezeichnung verwendeten auch die gallischen Nachbarn. Die Römer nannten daraufhin alle Stämme östlich des Rheins "Germanen".

Der Name "Ger" tritt erst relativ spät, nach der Zeitwende auf. Man geht davon aus das dieser Name für den Wurfspieß vorher nicht verwendet wurde. Laut Tacitus nannten die Germanen ihren Wurf- und Stoßspeer "Frame". Es ist unwahrscheinlich das der Name "Germanen" lateinischen Ursprungs ist.

Wenn der Name tatsächlich ursprünglich von einem Stamm verwendet wurde, der später als Tungrer bekannt wurde so ist es eher wahrscheinlich das der Name aus dem Gallischen oder Germanischen kommt.

Jedoch ist es schwer hier eine Grenze zu ziehen. Es ist, außer einzelne Namen, nichts vom Gallischen überliefert worden. Manche Wissenschaftler gehen allerdings davon aus, dass das Gallische ein Dialekt war, der dem Gemeingermanischen noch sehr ähnlich war.

Dies belegt auch der Sprachwissenschaftler Dr. Prof. Ernst Kausen, in seiner Forschungsarbeit über die Indogermanischen Sprachen.

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Bei den germanischen Stämmen gab es drei Stände. Sklaven/Unfreie, Halbfreie(war die Gefolgsschaft die zu Treue und Abgaben verpflichtet war) und Freie. Die Freien waren Bauern, Krieger und angehörige der Stammeshäuptlinge bzw. diese selbst. Außerdem gehörten Priester zu den Freien, nahmen jedoch in der Hinsicht eine Sonderstellung ein. Jedoch waren die Häuptlinge bzw. Fürsten die einflussreichste Schicht, allerdings hatten die Priester auch sehr viel Einfluss, manchmal sogar mehr als die Häuptlinge. So etwas war zum Beispiel bei den Volksversammlungen der Fall(Thing).

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Im heutigen Bayern siedelten zuerst der keltische Stamm der Boier. Als der germanische Stamm der Markomannen in das Gebiet kam, vermischten sich die Boier mit den Markomannen. Man sagt auch, in Bayern habe noch eine römische Restbevölkerung gelebt, doch diese waren eigentlich romanisierte Kelten, welche aber die römische Kultur annahmen(zwangsweise durch die römische Eroberung) und Latein sprachen. Doch die Boier und Markomannen dominierten mit Kultur und Sprache, so finden wir beispielsweise viele Elemente eines keltischen Dialekts im Bairischen. Aus diesen wurden die Bajuwaren, ein Deutscher Stamm, der auch mit Otto I. gegen die Ungarn kämpfte.

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Die meisten neigen dazu eine Art "Schubladensystem" anzuwenden, bei denen man Dinge, in dem Fall Volksgruppen getrennt in Schubladen steckt.

Die Defintion von Kelten und Germanen ist eigentlich schwammig.

Man beginne mit der späten Bronzezeit(1300-800 v.Chr.). Das gesamte Deutschland war vorerst von der Urnenfelderkultur besiedelt. In Norddeutschland die Nördliche Urnenfelderkultur, Mittel- und Süddeutschland die Zentrale Urnenfelderkultur. Wie der Name schon sagt, beerdigte diese ihre Toten in Urnen.

Die angehörigen dieser Kultur waren frühe Kelten. Ja, frühe Kelten lebten sogar in Norddeutschland, jedoch kann man hier nur von Präh-Kelten bzw. Proto-Germanen sprechen.

Die Kelten waren also der Grundstock der Deutschen. Jedoch wanderte ein großer Teil dieser frühen Kelten Richtung Norddeutschland(1000-800 v.Chr.). Sie vermischten sich mit den Einheimischen und ihre Sprache dominierte. Aus dem Keltischen löste sich ein Dialekt aus dem das Gemeingermanische wurde.

Aus der Hallstatt-Kultur lösten sich die Harpstedt-Nienburgerkultur und die Jastorf-Kultur unter Einfluß der Nordischen Kultur. Aus beiden Kulturen entwickelte sich die germanische Kultur. Jedoch darf man sie nicht als ein geschlossenes Volk betrachten. Sie bestanden aus unzähligen Stämmen. Deswegen und auch wegen der Sprache war es schwer Kelten und Germanen zu unterscheiden.

Genetische Untersuchungen zeigen heute, das Kelten mit den Germanen tatsächlich enger verwandt sind als man in älterer Forschung annahm.

In Deutschland siedelten Kelten vorwiegend im Süd- und Mitteldeutschland vereinzelt auch weiter im Norden, besonders im Westen, wie auch in der Niederlande. Sie lebten teilweise in selben Gebieten mit den Germanen, weshalb es sie auch so schlecht zu unterscheiden waren. Sie trieben Handel miteinander und brachten sich zum gegenseitigen Fortschritt. Z.B. ist es tatsächlich nachgewiesen, das manche germanische Stämme wie z.B. die Chamaven in Grenzregionen Oppidaartige Siedlungen bauten. Die Germanen siedelten außerdem bis in das südliche Dänemark.

Zwar zählt man den Nordischen Kulturkreis zu den Nordgermanen, doch dies wird nur sprachlich untermauert. Man sieht die Nordischen Stämme mittlerweile als eigenständige Kultur und Ethnie.

Also in Deutschland siedelten Kelten und Germanen (siehe auch Gallogermanisches Mittelalter). Ab dem 11. Jahrhundert kam die slawische Invasion, weshalb viele Ostdeutsche noch von den Slawen abstammen. Die Sorben sind eine Minderheit, in der sich die slawischen Kultur und Sprache noch erhalten hat.

Später im Mittelalter, kamen viele Juden aus Israel nach Deutschland und begannen, sich ein neues Leben aufzubauen. Nach einer genetischen Untersuchung, hat fast jeder 10te Deutsche noch jüdische Wurzeln.

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Einige germanischen Stämme (z.B. die Cherusker) schlossen sich im Kampf gegen die Römer zusammen und gewannen die Schlacht.

Die Sage vom "auf den Kopf fallenden Himmel" hat mythologischen Ursprung. Solche Vorstellungen waren besonders bei keltischen wie germanischen Stämmen verbreitet. Der himmlische Urgott "tunaraz" oder "turisaz" bei den Kelten "Taranis" bei den Germanen "Donar" (Tunar der Donnerer), wurde gefürchtet, weil man seine Macht über Blitz, Donner und das Wetter fürchtete. Das Leben von Naturvölkern war von Aberglauben geprägt, dabei gehörte "die Angst vor dem Himmel" dazu.

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"Walhisc" bedeutet nicht "romanisch", sondern war das Synonym für die Volken, Volker (lat. Volcae). Die Germanen verwendeten den Begriff für ihre verwandten Nachbarn, den Kelten. Ursprünglich bezog sich "Walhisc" nur auf einen einzigen Stamm der Kelten. So wie die Tungrer später "Germanen" genannt wurden und der Begriff später für alle Stämme östlich des Rheins verwendet wurde.

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