Die allermeisten Hunde brauchen keine Kleidung und für jeden Hund ist Kleidung zunächst etwas Unangenehmes. Das Fell schützt in aller Regel gut vor Kälte, Nässe und Sonne.

Ebenso gehen die allermeisten Hunde bei Regen nicht gerne vor die Tür. Das allerdings hat weniger etwas mit der Nässe oder der Kälte zu tun, sondern vielmehr mit der Tatsache, dass der Regen ihnen das Hören erschwert. Die Regentropfen prasseln unseren Vierbeinern direkt auf die Ohren oder – noch schlimmer – dringen in nach oben stehende Ohren ein (Schäferhund, Malinois und ähnliche Rassen). Dadurch verringert sich ihr Hörvermögen, was sie in ihrer Wahrnehmung und in ihrem Orientierungsvermögen einschränkt.

Es kann durchaus Fälle geben, in denen Kleidung angemessen ist, aber das sind absolute Ausnahmen. Wenn ich beispielsweise das Fell meines Hundes wegen einer Hautkrankheit bis auf die Haut scheren muss, dann ist es durchaus sinnvoll, diese Stelle bei Regen oder starker Sonneneinstrahlung abzudecken.

Um deine Frage zu beantworten: Erfolgt das Anziehen von Kleidung aus medizinischen Gründen, um dem Hund das Leben zu erleichtern, ist es in Ordnung. Erfolgt es aus rein modischen Gründen, grenzt es an Tierquälerei. Man darf nie vergessen, dass auch das Fell ein Kommunikationsmittel ist. Wenn ein anderer Hund nicht sehen kann, dass mein Hund die Nackenhaare aufstellt, weil diese von einem Mantel bedeckt sind, kann der andere Hund diese klare Warnung nicht sehen und überschreitet eine Grenze, die er im Normalfall nicht überschreiten würde.

...zur Antwort