Ok, hier die Fortsetzung, für diejenigen, die es interessiert. Zunächst mal Danke für die freundliche Antworten :D Ich habe gerade einen etwas längeren Text verfasst, um mein Problem und meine Gefühle nochmal zu konkretisieren. Vielleicht macht es das ganze verständlicher: Zunächst will ich sagen, dass ich niemandem Vorwürfe mache. Meiner Familie nicht, meinen Freunden nicht, den Lehrern oder sonstigen Autoritäten auch nicht. Dann möchte ich sagen, dass ich den Grund das hier zu schreiben schwer in Worte fassen kann. Vielleicht bin ich unzufrieden, weil ich mir zu lange meine Zukunft zu schön ausgemalt habe, um wahr zu sein. Vielleicht, weil ich die Erwartungen an das Leben und mich selbst gestellt habe, wie jeder andere Mensch auch. Bevor ich, wie jeder andere Mensch auch, mit der Wirklichkeit konfrontiert wurde. Aber während andere Träumer auf große politische, gesellschaftliche, moralische, kulturelle oder finanzielle Probleme stoßen, scheitere ich lediglich an mir selbst. Seit etwa zwei Jahren träume ich intensiver von einer Zukunft, die nicht eintreten will. Bald werde ich Freunde haben, denen ich wichtig bin. Einen Freund oder eine Freundin, für den oder die ich aus der Masse heraussteche. Ich werde große Dinge erleben, Sachen lernen, Spaß haben. Aber am Ende sitze ich doch wieder nur allein zu hause. Die Ausreden dafür wechseln von Zeit zu Zeit: „Ich bin ein Mensch, der allein glücklicher ist“, „Ich wohne in einer Gegend, in der Kontakte knüpfen unmöglich ist, weil hier keine Gleichaltrigen leben“ oder auch „In der Zukunft werden sich die Dinge schon ändern“. Eine verlogener und heuchlerischer als die andere, Ich will damit nicht sagen, dass ich mich selbst hassen würde, auch wenn ich gelegentlich an mir zweifle. Ich glaube, die mangelnde Motivation für mich rührt daher, dass mir nie jemand das Gefühl gegeben hat, etwas besonderes zu sein. Abgesehen von meiner Familie natürlich. Ich war immer nur einer von vielen. Sie mochten mich. Sie sagten: „Du bist witzig“ oder „War cool mit dir“, nachdem ich etwas mit ihnen unternommen hatte oder auch nur ein paar Witze im Unterricht gemacht hatte. Ich war dann zufrieden mit mir und freute mich darüber, dass die Zeit, in der meine Klassenkameraden aus anderen Gründen gelacht hatten, vorbei waren. Neue Zeiten, neue Klassenkameraden. Aber ich hörte nie die Worte, die ich hören wollte. Nie hörte ich etwas wie: „Mich interessiert, was dich beschäftigt“ oder „Was geht in deinem innersten vor?“. Es waren diese Fragen, auf die ich antworten wollte. Aber am Ende des Tages war ich dann doch nur einer von vielen, an den man nicht dachte. Mit dem es Spaß machte, etwas zu unternehmen und den man dann wieder für Monate links liegen ließ. Der seine Lebenszeit, seine Nachmittage, Wochenenden und Ferien im Internet verschwendete. Der nicht hinaus ging, um Menschen zu suchen, denn er wusste nicht wo er suchen sollte. Der übersehen wurde. Der immer allein endete, ganz egal, wie freundlich man ihn vorher behandelt hatte. Der nicht wusste, was er wollte, wohin er ging und wo er ankommen würde. Ich wusste nicht, ob meine Reise durchs Leben erst noch beginnen würde, diese tolle Zukunft, von der ich träumte, und die einfach nicht wahr wurde, weil ich nicht wusste, wie ich das hätte anstellen sollen. Vielleicht war ich aber auch schon mittendrin. Vielleicht war dies mein Schicksal. Einsam zu sein unter Menschen, die mich mochten. Wenn sie es denn taten. Wenn ich keine „witzigen“ Bemerkungen von mir geben würde, wäre ich wahrscheinlich völlig allein. Niemanden kümmert, wer ich bin und dass ich Gedanken wie diesen habe. Bis auf wenige Ausnahmen vielleicht. Ich dachte, mit C. hätte ich endlich so jemanden gefunden. Eine beste Freundin. Eine, die mich nicht sofort vergisst. Die sich für mein Inneres interessiert. Mit der man Spaß haben kann. Mir war schon vorher klar, dass es egal ist, wie viele Freunde man hat, solange es gute Freunde sind. Aber sie bewies es mir. Ich weiß nicht, wohin das führen wird. Denn so schön dieser Gedanke auch war... für sie bin ich auch nur einer unter vielen. Nichts besonderes. Der, der mal da ist und dann wieder nicht. Was dazwischen mit ihm passiert, ist egal. Ich weiß noch, wie sehr ich mich gefreut habe, als sie mich innerhalb einer Woche zweimal zu sich einlud. Das zeigt wahrscheinlich, wie wenig ich daran gewöhnt war, dass jemand so etwas tat. Nun ist es wieder einige Zeit her und ich werde den Gedanken nicht los, dass sie es auch nur getan hat, weil ihr gerade niemand anders zur Verfügung stand. Ich nenne sie meine beste Freundin. Sie sagt, dass ich schon der dritte oder vierte bin, der sie so nennt. Ich hatte hatte schon viele „beste“ Freunde, aber ich war nie einer. Ich weiß nicht, warum ich so bin. Ich weiß nicht, warum es keine Person gibt, der ich so wichtig bin wie sie mir.

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