Hallo,
ich kenne das, leider. Meine Oma (88 Jahre) hat i-wann auch aufgehört zu essen und zu trinken. Für uns als Familienangehörige, war es ein Schock. Wir haben versucht sie zu füttern und auf sie eingeredet, aber sie wollte einfach nicht mehr. Und genau das ist der Punkt, wir sind jung, körperlich und geistig topfit, haben einen Job oder gehen noch zur Schule. Wir können uns das nicht vorstellen, wie es ist, wenn der Körper und der Geist langsam aber sicher abbaut und um einen herum alle sterben. Ich persönlich sage ja immer, dass Trauer "Egoismus" ist. Klar kommt es immer noch darauf an, wie und woran ein Mensch stirbt, aber in diesem Fall muss man es einfach akzeptieren. Was hat Dein Opa davon, wenn er z.B. künstlich ernährt wird? Er wird gezwungen am Leben zu bleiben und das will er nicht.
Mein Vater hat sich vor 2 Jahren umgebracht und daran habe ich immer noch zu kauen, viele sagen mir genau das gleiche, was ich oben eigentlich geschrieben habe: Er wollte nicht mehr leben! Es ist nur wahnsinnig schwer, das zu akzeptieren, wenn man die Gründe nicht kennt, da er keinen Brief hinterlassen hat. Ich versuche damit umzugehen, aber oft stehe ich an seinem Grab und frage immer wieder: WARUM??.
Aber um wieder auf Deinen Opa zurückzukommen. Sei für ihn da, egal wofür er sich entscheidet. Ihm fällt es garantiert auch nicht leicht und evtl. Vorwürfe etc. machen es für ihn auch nicht besser.
Halt die Ohren steif!!
VG, Tanja