Hallo in die Runde!

Als Pressefrau der TelefonSeelsorge kann ich sagen, wie es konkret aussieht.

Kurz vorweg: die Anrufe, die mit einer gezielten Ankündigung einher gehen, passieren so gut wie nie. Viel häufiger erzählen die Personen von ihren Gedanken an eine Selbsttötung.

Unsere Aufgabe dabei ist, eine andere Perspektive auf die Sorgen und Nöte anzubieten. Wenn das nicht gelingt und jemand seine Suizidabsicht dennoch äußert, müssen wir das aushalten. Das Gespräch mit uns basiert auf der Anonymität, die garantiert, dass jemand alles äußern darf, auch einen Suizid. Das ist nicht leicht auszuhalten und vielleicht würden sich einige wünschen dann auch gegen den Willen der betreffenden Person agieren zu können. Das allerdings ist in keinem Fall sinnvoll und führt eher dazu, dass jemand sich nicht ernst genommen fühlt und noch tiefer fällt.

Ausnahmen von diesem Vorgehen: jemand gibt bewusst seine Anonymität auf und sagt beispielsweise einen konkreten Ort, wo der Suizid passieren soll. Dann verstehen wir das als Hilferuf und informieren die Polizei darüber.

Ebenso informieren wir die Polizei, wenn jemand eine Straftat ankündigt, also beispielsweise andere Personen mit in den Tod nehmen will. In den beiden benannten Ausnahmefällen geht es um die Hilfeleistung, die dann geboten ist. Aber wie gesagt, das sind Fälle, die extrem selten vorkommen (einer in mehreren Jahren).

Für alle, die gerne wissen möchten, wie mit Suizidankündigungen umgegangen werden kann, kann hier unsere Handreichung dazu durchlesen: https://www.telefonseelsorge.de/?q=node/7671

Herzliche Grüße,

A. Fischer

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Hallo Koklettenmann,

die Nummern der TelefonSeelsorge sind: 0800/1110111 oder 0800/1110222 oder ohne Vorwahl: 116123. (die Nummern sind 24 Stunden an jedem Tag im Jahr erreichbar und kostenlos) In eine Warteschlange kommt man bei uns nicht. Was aber mal sein kann, dass alle Leitungen belegt sind und dann der Anrufbeantworter kommt. Eine Warteschleife gibt es bei uns nicht, weil wir natürlich für jeden Anrufer Zeit haben wollen und da kann man nie sagen, wie lang das dauert.

Herzliche Grüße,

Die TelefonSeelsorge

www.telefonseelsorge.de


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Vielleicht ein kleiner Hintergrund aus den Reihen der TelefonSeelsorge (also die, die auch den Namen hat). Unsere Leute sind alle geschult, denn niemand darf ans Telefon (in den Chat oder Mails beantworten) ohne eine entsprechende Vorbildung. Wie im alltäglichen Leben auch, hängt es aber nicht selten an Sympathie und Persönlichkeit, ob ein Gespräch fruchtet. Aber das darf man sagen und dann kann man auch getrost mit einer anderen Person sprechen.

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Bei der TelefonSeelsorge gibt es vier Wege, sie zu nutzen. Telefon, Webmail, Chat und an manchen Stellen sogar vor Ort (die Stellen bieten oft auch eine thematische Spezialisierung). Allen gemein ist, dass sie anonym und möglichst zeitnah genutzt werden können. Bei allen Zugängen zur TelefonSeelsorge sind geschulte Mitarbeiter am anderen Ende und können auch bei akuten Suizidgedanken beistehen und da sein. Zumindest die beiden Formen der schriftlichen Kommunikation sind auch für gehörlose Personen geeignet.

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