Nachbar mit Depression, Angst- und Panikattacken?

Wir sind in einem Zwiespalt. Unser Nachbar leidet an einer langjährigen schweren Depression. Sein Vater hat sich das Leben genommen als er 27 Jahre alt war und seitdem fällt er immerwieder in ein Loch. (Er ist mittlerweile 52). Er ist in psychologischer Behandlung und nimmt Medikamente.

Unser Verhältnis war immer freundlich, man grüßte sich und plauderte über allgemeine Themen. Er ist berufstätig beim Finanzamt und macht viel Homeoffice.

Seit einigen Monaten sucht er verstärkt Kontakt zu uns, seine Mutter ist dieses Jahr verstorben und seine kurzweiligen Beziehungen zu Frauen sind mittlerweile ins Endlose gegangen.

Er klagt täglich sein Leid mit Worten wie "ich bin alleine" " mir geht es nicht gut" . Letzte Woche ist er 2 Std auf unserer Couch gelegen und hat geweint.

Ratschläge an ihn sind immer mit Vorsicht zu äußern um ihn nicht zu überfordern. Wobei eine Selbsthilfegruppe mit Gleichgesinnten ihm eventuell helfen könnte. Ein Wechsel des Therapeuten kann hilfreich sein, aber vielleicht mag er auch die Vertrautheit zu ihm da er ihn schon 10 Jahre begleitet.

Folgendes Problem belastet uns: wie setzen wir Grenzen ohne ihn abzuweisen? Letzte Woche teilte ich ihm schonend mit das wir nicht immer erreichbar sind auf Grund von Arbeit und Privatssphäre. Wir sind für ihn da und er kann sich aussprechen, aber nicht zu jeder Zeit. Seine Augen füllten sich sofort mit Tränen.

Wie sollen wir weiter damit umgehen.... er hat öfter Suizidgedanken was für uns schrecklich ist.

...zum Beitrag

Er war letztes Jahr auf Reha und es ging ihm danach besser. Der Tod seiner Mutter hat ihn vermutlich erneut in ein tiefes Loch gestürzt.

So weit ich ihn jetzt kenne, durfte die Anfälligkeit für Depression in der Familie liegen. Des weiteren hat er eine Angststörung und Panikattacken - deswegen war er 2 Std auf unserer Couch. Sollte er das wieder haben, muss er sich den Notarzt rufen. Das habe ich ihm damals schon mitgeteilt.

Das er weitere professionelle Hilfe benötigt habe ich ihm bereits mitgeteilt. Wir sind für solche Probleme die falsche Anlaufstelle, da habt ihr absolut recht.

Danke für eure Worte!

Mein Satz "wir haben Privatsspäre" werden wir durchsetzen. Plaudern, reden, nur mehr wenn man sich vorher eine Zeit ausmacht, denn ganz links liegen lassen wollen wir ihn nicht.

Mal schauen wie das klappt.

Die Waage zwischen Distanz und Nähe ist bei kranken Menschen manchmal schwierig und deshalb wollte ich mal andere Meinungen dazu hören.

Nochmals herzlichen Dank

...zur Antwort

Ich denke das macht das "Mensch sein" aus. Man hat nicht jeden Tag den gleichen Rythmus und man begnetet individuellen Menschen auf die man nicht immer gleich reagiert. Du könntest aber überlegen was dich dazu bringt weniger Selbstbewußtsein zu haben. Sind es Worte von anderen und kann man diese ausblenden oder ist es deine eigene Tagesverfassung?

Aber du kannst Menschen stets reflektieren wie einen Spiegel, positiv wie negativ.

...zur Antwort

Ich finde das sehr schlimm was du erlebst. Das ist herabwürdigend und sehr resepektlos. Du solltest dich einer Vertrauensperson (Eltern, Lehrer) anvertrauen und dir helfen lassen. Das musst du dir nicht gefallen lassen.

...zur Antwort