Die Grundidee, dass wir Schüler eine Abwechslung zum ständigen Sitzen haben und manche ansonsten gar keinen Sport machen würden, ist nicht schlecht. Allerdings ist die Umsetzung nicht gut.
Bei mir an der Schule ist es so, dass wir ein halbes Jahr lang etwas in der Halle machen, z.B. Ballsportarten oder aber auch Schwimmen. Das andere halbe Jahr machen wir draußen Leichtathletik.
Bei den Ballsportarten kann man die Technik zumindest noch lernen und eine einigermaßen gute Note bekommen, aber beim Schwimmen oder in der Leichtathletik kommt es nur auf das Können an. Die meisten Mädchen aus meiner Klasse springen einfach keine 5m weit, rennen keine 100m in 8s oder schaffen einen Ausdauerlauf von fast 3km in 12min, und das ganze noch im Hochsommer. Die Ausdauer kann man noch trainieren, aber die anderen Sachen kann man entweder oder man kann sie nicht. Die Mehrheit sieht es in diesem halben Jahr auch nicht ein, irgendetwas überhaupt zu probieren, da sie ohnehin eine 6 bekommen und noch nie etwas besseres bekamen. Warum sollte ich mich auch öffentlich demütigen lassen, nur um schlussendlich eine 6 zu bekommen, die ich auch dann erhalte, wenn ich es gar nicht erst probiere? Das ganze ist einfach demotivierend... Insgesamt sind es vielleicht 4-5, die wirklich mitmachen.
Schwimmen finde ich genauso schlimm, wenn nicht sogar noch schlimmer, immerhin steht man nicht nur spärlich bekleidet vor der Klasse, sondern auch vor einem Lehrer. Und auch hier kann man das ganze nicht wirklich erlernen. Noten gibt es bei mir z.B. darauf wie lange man tauchen kann oder wie schnell man schwimmt. In der 5. Klasse konnte eine Mitschülerin noch gar nicht schwimmen. Richtig gelernt hatte sie das auch nicht, sie wurde ins Wasser geschmissen und ihr wurden die Bewegungen erklärt. Danach sollte sie etwas üben, um bald bei uns mitmachen zu können, da sie schließlich auf dieselben Sachen Noten bekam. Sie konnte es dann noch nicht und bekam dumme Sprüche der Lehrerin. Die Noten zu machen versuchte sie erst gar nicht...
Ich finde die Benotung des Tauchens auch ziemlich gefährlich. Ich war nämlich einmal zu motiviert und blieb so lange unter Wasser bis mir fast ganz schwarz vor Augen wurde und ich kaum noch zurück nach oben fand. Als ich panisch wurde, hatte es auch keinen wirklich interessiert. Seitdem habe ich Angst vor dem Tauchen.
Schlimm finde ich es auch, dass manche Beschwerden nicht als Entschuldigung zählen. Die Regel und Regelschmerzen sind an meiner Schule jedenfalls kein Entschuldigungsgrund.
Kurz: Ich finde den Schulsport demütigend und demotivierend statt motivierend mehr Sport zu machen.