Ich denke, das ist eher eine Frage der Sozialisation als des Geschlechts. Wenn jemand sich sein Leben lang behaupten muss, hat er eine ganz andere Grundhaltung (die essenziell für psychische Stärke ist) als jemand, der von Geburt an "in Watte gepackt wurde" wie man so schön sagt. Aus genetischer Sicht gibt es da aber vermutlich keine unterschiedlichen Grundvoraussetzungen. Aber man sollte vielleicht nicht unterschlagen, dass Frauen nach wie vor oft als das "schwache" Geschlecht gesehen werden und deswegen deutlich mehr Durchhaltevermögen (also psychische Stärke) brauchen, um sich in verschiedenen Lebenslagen zu behaupten. Es gibt aber auch mehr als genug Männer, denen es an "natürlicher Dominanz" fehlt, z.B. aufgrund ihrer Größe, ihres Körperbaus oder ihrer Stimme. Auch diese Defizite (wenn man sie so nennen will) müssen die entsprechenden Männer durch psychische Stärke wettmachen. Man würde sich wundern, wie oft gerade die scheinbar "starken Männer" daher psychisch gar nicht mal so widerstandsfähig sind wie es den Anschein hat, einfach weil sie es überhaupt nicht gewohnt sind, infrage gestellt zu werden. Daher hält sich das, denke ich, alles in allem die Waage.

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