Ist es egoistisch, mein Leben?

Hey.

Ich habe in meiner Vergangenheit sehr viel Mist gebaut. Nicht an die Zukunft gedacht. Damals wollten mich viele wieder auf den graden Weg bringen. Aber keiner schaffte es. Ich hatte keinen Job, war obdachlos, weil ich auszog wegen Streitigkeiten mit meinem alkobolisierten Schläger Vater. Dementsprechend lief die Karriere überhaupt nicht. Keine Ausbildung und nur die mittlere Reife.

Am 4. Oktober 2020 traf ich dann den Menschen, mit der ich bis zum 03. Oktober 2021 zusammen war. Ich weiß nicht wie, aber sie änderte mich von Grund auf. Wahrscheinlich, weil sie die einzige in meinem Leben war, die an mich und meine Fähigkeiten geglaubt hat. Um es mit einem Zitat zu beschreiben: "Sie war die Quelle, aus der ich die leitenden Grundsätze meines Lebens schöpfte."

Leider ist sie nicht mehr da, aber das als solches spielt keine Rolle.

Ohne es lang zu fassen:

Vom arbeitslosen obdachlosen Jungen ohne Geld wurde zuerst ein Oberstufen Schüler, der die Fachhochschulreife nachholte (Ich hatte sie abgebrochen wegen der Obdachlosigkeit). Danach wurde ich mit enormen Schwierigkeiten dennoch eingebürgert.

Daraufhin wurde ich bei einem dualen Studium gerade so angenommen, das ich bis jetzt ausübe und in 1,5 Jahren auch das durch hätte. (Einbürgerung war Voraussetzung).

Was ich mit meiner Geschichte sagen möchte ist, dass ich seit 4 Jahren bemüht nur noch an meine Karriere denke. Also seitdem diese Frau mein Leben komplett umgestellt hat.

Ich verbringe, egal ob ich mich in der Praxisphase oder in der Theoriephase des Studiums befinde, um die 220 Stunden pro Monat damit. Ich lese wirklich alles was mit Steuern zu tun hat, ob bei der Arbeit, vor der Arbeit oder nach der Arbeit. Im Urlaub, bei Partys oder in Feiern. Es ist so als wäre ich besessen davon, die verlorenen Jahre von damals wiedergutzumachen.

Ich bin wohl wie ein offenes Buch und sogar fremde erkennen meine Absicht und denken, dass das alles nicht gut tut. Jeder warnt mich vor diesem Weg. Das kommt mittlerweile von Freunden, neuen Freunden, Familie. Also praktisch jeder.

Aber ich kann das nicht abstellen. In meiner Schule in der Oberstufe wurde mir damals von zwei Lehrern geraten nicht alles so ernst zu nehmen und einen Gang runter zu schalten.

Kann es sein, dass das Ereignis meiner Vergangenheit, also die Trennung von dieser Frau, die Hilflosigkeit während der Obdachlosigkeit und der Leidensweg als Kind aufgrund meines Vaters mich traumatisiert haben und ich deshalb Geld mit Macht verbinde (weil wir kein Geld bekamen, da mein Vater alles wegschickte zu seiner anderen Familie) und deshalb so krankhaft versuche Geld zu machen? Ich ertrinke mich nur noch in Arbeit und habe auch, wie die anderen das für ungut finden, meine Bedenken. Jeden Kummer ertränk ich mit stundenlangem herausarbeiten von steuerlichen Themen.

Ich glaub, dass ich das hier für mich selbst schreibe. Vielleicht um mich selber zu verstehen

Arbeit, Schicksal

Traurig Serie/Steuerrecht?

Hey. Aufgrund meines dualen Studiums in Steuerrecht hab ich pro Monat 220 -240 Stunden in denen ich beschäftigt bin (Präsenzunterricht, langer Fahrtweg mit Pendeln, Lernen & Übungen & nach dem Unterricht etc.)

Es ist ein routinierter Ablauf.

Um 6.30 wache ich auf. Um 7.00 fahr ich los zur Uni. Bin dann je nach Stau zwischen 14.30 Uhr - 16.00 zuhause. Dann geht das lernen bis ca. 20 uhr weiter. 20.30 gehe ich schlafen.

Dementsprechend bin ich ziemlich emotionslos (abgesehen von gewissen Ängsten z.B. wie das Studium nicht zu bestehen)

Ich habe die letzten Tage etwas frei gehabt. Da dachte ich, dass ich mal eine Serie anfange. Die Serie heißt "Twenty Five Twenty One."

Es geht um einen Jungen der unglücklich ist, weil er alles verloren hat. Er trifft auf ein Mädchen. Ich weiß es ist nur eine Serie. Aber dieses Mädchen war von allein kleinen absurden Dingen, bereits immens glücklich. Und sie schaffte es den Jungen auch glücklich zu machen.

Ich hatte seit Jahren nicht mehr so ein Glücksgefühl wie beim Schauen dieser Serie. Es hat mich enorm berührt, wie aus kleinen Dingen glück entstanden ist.

Daraus herleitend habe ich gemerkt, dass ich wohl unglücklich sein muss. Oder zumindest "nicht glücklich".

Ich weiß auch nicht wie ich mich glücklich fühlen kann. Ich habe nicht mal Zeit eine Freundin zu suchen mit der ich gute Erinnerungen schaffen kann, um mein Leben etwas spannender zu gestalten. Mein Leben ist ziemlich langweilig und nur von Arbeit so gefüllt.

Ich bin extrem neidisch auf die fiktiven Charaktere dieser Serie. Welch ein Glück sie fühlten, auch wenn die Serie kein Happy Ending hatte, der Ansatz an sich war jedoch total gut. Allein das der Junge dennoch für eine kurze Zeit glücklich sein könnte.

Seid ihr glücklich? Ich habe nämlich das Gefühl das es in der realen Welt nicht wirklich viele glückliche Menschen gibt.

Studium, Angst, traurig, Menschen